- Der Zwergschnauzer, früher rauhaariger Zwergpinscher genannt, ist eine kleine, sehr agile und furchtlose Ausgabe des großen Schnauzers.
- Zwergschnauzer gelten als sehr klug, aber bisweilen stur, sind furchtlos und weisen Eigenschaften eines Wachhundes auf.
- Weil die Hunde anhänglich und genügsam sind, können sie auch in einer Wohnung problemlos gehalten werden. Hundeerfahrung ist definitiv von Vorteil!
Ein Zwergschnauzer bringt als Miniaturausgabe des großen Schnauzers alles mit, was diese Rasse so liebenswert macht. Er ist ein netter, unkomplizierter und agiler Familien- und Begleithund mit einer langen Tradition in Deutschland.
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte und Infos rund um die Hunderasse Zwergschnauzer und bekommen einen Einblick darin, ob ein solcher Hund auch zu Ihnen und Ihrem Leben passt.
Inhalt
- 1. Der Zwergschnauzer: Früher ein Arbeitshund der einfachen Leute
- 2. Rassestandard: Eine kleine und robuste Ausgabe des großen Schnauzers
- 3. Im Alltag ein agiler, freundlicher und lustiger Hund – der Zwergschnauzer ist sehr beliebt
- 4. Mehr Pflege als andere Hunde – aber dafür ein tolles Aussehen
- 5. Sie wollen einen Zwergschnauzer? Ein Hund aus guter Zucht kostet um die 1000 Euro
- 6. Buchempfehlungen zum Zwergschnauzer
1. Der Zwergschnauzer: Früher ein Arbeitshund der einfachen Leute
Wie auch der ähnlich große Zwergpinscher hat der Zwergschnauzer eine lange Tradition in Deutschland. Die kleinen und robusten Hunde waren jeweils Begleiter von Kutschern und fahrenden Händlern und bewachten Haus und Höfe. Nebenbei zeigten sich Zwergschnauzer als sehr gelehrig, waren nette Gesellschafter und hielten ganz nebenbei die Ställe und Scheunen noch frei von Nagetieren wie Mäuse und Ratten. Waren sie als Begleithunde mit dabei, wurden sie bei einer Pause meist bei den Wagen und Waren zurückgelassen. Dann zeigten sie durch furchtloses Gebell an, wenn sich unerwünschte Personen näherten.
In Deutschland werden die Schnauzer-Rassen vor allem in Württemberg verortet, wo ihre Herkunft auf den mittelalterlichen Biberhund zurückgeht. Später kreuzten sich diese Hunde dann mit den ansässigen Schäferhunden. Ab etwa 1870 wurden diese Stall- und Hofhunde gezielt gezüchtet. Die Zucht von Pinschern und Schnauzern ging dabei Hand in Hand, da es sich im Grunde um den gleichen Rassetyp handelt – lediglich die Fellstruktur ist eine gänzlich andere.
Nachdem sich 1895 auch noch zwei deutsche Vereine zum Pinscher-Schnauzer-Klub e. V. 1895 zusammenschlossen, schritt die Professionalisierung weiter voran. Noch heute ist der Klub weltweit für den offiziellen Rassestandard des Zwergschnauzers verantwortlich.
2. Rassestandard: Eine kleine und robuste Ausgabe des großen Schnauzers
Der Standard in der Größe liegt beim Zwergschnauzer bei einer Widerristhöhe von 30 bis 35 Zentimetern. Er hat ein Gewicht von 4 bis 8 Kilo und damit eine sehr praktische Größe. Der Zwergschnauzer ist eine anerkannte Rasse und wird in der FCI-Gruppe 2 „Pinscher und Schnauzer“ mit der Standardnummer 183 geführt.
Im Erscheinungsbild ist der Zwergschnauzer das verkleinerte Abbild der „großen Brüder“, dem Schnauzer und dem Riesenschnauzer. Es ist ein kleiner, kräftiger und eher gedrungen wirkender Hund mit rauhaarigem Fellkleid, der trotz seiner kompakten Statur elegant erscheint. Seine Lebenserwartung liegt bei rund 13 Jahren.
2.1. Bart und Haarkleid als Hingucker: nicht struppig, aber auch nicht zu weich
Optisch ist der Zwergschnauzer auch schon ohne Schnauzer als Blickfang ein wirklich schöner Hund. Der Rassestandard schreibt ein drahtiges, hartes und dichtes Haarkleid mit dichter Unterwolle und gut anliegendem Deckhaar vor. Das Deckhaar soll rau und lang genug sein, um die Textur zu erfühlen, aber nicht struppig oder gewellt sein.
Das Haarkleid ist – richtig in Form gebracht – unterschiedlich lang. An den Läufen darf es etwas länger sein und ist normalerweise auch deutlich weicher, an der Stirn und an den Ohren wird es kurz geschnitten. Der Bart ist ausladend, darf nicht zu weich sein und ist wirklich imposant. Buschig sind auch die Augenbrauen, die die Augen ganz leicht überschatten dürfen.
Vier Farben sind vertreten: Rein Schwarz mit schwarzer Unterwolle, „Pfeffersalz“, „Schwarzsilber“ oder reines Weiß mit weißer Unterwolle. Besonders beliebt ist „Pfeffersalz“ – eine mittlere Tönung wird hier bevorzugt, wobei die gut pigmentierte Pfefferung schön mit einer grauen Unterwolle harmonieren soll. Bei jeder Farbvariante sind zu helle Abzeichen am Kopf, an der Brust und an den Läufen nicht erwünscht. Einen Standard-Steckbrief und ausführliche Rassenbeschreibung finden Sie beispielsweise beim VdH.
2.2. Robust und gesund: Ein Zwergschnauzer aus guter Zucht macht viel Freude
Zwergschnauzer gelten gemeinhin als robuste und gesunde Hunderasse, die keine echten typischen Erkrankungen aufweisen, wie es bei vielen verzwergten Rassen der Fall ist. Erblich bedingte Augenerkrankungen können auftreten, durch eine sorgfältige Zucht allerdings weitgehend ausgeschlossen werden.
Weitere Krankheiten, die allerdings wirklich selten sind, sind Diabetes, Blasensteine und das so genannte Schnauzer-Komedo-Syndrom. Bei dieser schnauzertypischen Krankheit führen Veränderungen an den Haarfollikeln zu schmerzhaftem Juckreiz.
Allerdings muss jeder, der in Deutschland innerhalb des Pinscher-Schnauzer-Klubs 1895 e.V. züchten will, strenge Auflagen befolgen. Dadurch werden viele erblich bedingten Probleme bereits vermieden.
Ein lässiges Kerlchen: Neben seiner Robustheit ist der Zwergschnauzer auch ansonsten eher unkompliziert – beispielsweise in der Ernährung.
3. Im Alltag ein agiler, freundlicher und lustiger Hund – der Zwergschnauzer ist sehr beliebt
Der Zwergschnauzer steht derzeit auf Platz 21 der 50 beliebtesten Rassehunde, die der Verband für das Deutsche Hundewesen jährlich erfasst. Schon damit ist klar, dass diese Hunderasse äußerst beliebt ist, was der Mini-Schnauzer natürlich auch seinem freundlichen Wesen zu verdanken hat.
Aufgepasst: Gleichzeitig steckt aber auch ein mutiger und selbständiger Charakter im Zwergschnauzer, mit einer eigenständigen Persönlichkeit. Diese Hunde entscheiden gerne mal selbst und zeigen sich dabei durchaus selbstbewusst.
3.1. Der Zwergschnauzer als Hund in einer Familie: Gelehrig und anhänglich
Zwergschnauzer gelten als tolle Familienhunde – sofern sie richtig erzogen sind! Sie sind lustig, verspielt, durchaus auch frech und kommen in einem turbulenten Alltag einer Familie gut zurecht. Als kleiner Hund lässt er sich gut in das Familienleben integrieren, gut überall mit hinnehmen und liebt es, einfach dabei sein zu dürfen.
Weil Zwergschnauzer ausgesprochen klug sind, kann man ihnen mit viel Erfolg kleine Tricks beibringen. Sie laufen auch erfolgreich im Agility und beim Obedience und sind überhaupt agil und temperamentvoll. Haben diese Hunde im Alltag daher keine Auslastung, suchen sie sich gerne mal selbständig Beschäftigung – nicht unbedingt zur Freude ihrer Besitzer.
Wenn Sie einen Zwergschnauzer für ihre Familie anschaffen wollen, sollten Sie daher genug Zeit für die Ausbildung und Erziehung in einer guten Hundeschule einplanen. Auch später müssen Sie für Beschäftigung sorgen – nur „mitzulaufen“, gefällt dem Zwergschnauzer nicht.
Er ist auch eher kein Hund für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Dafür braucht er einfach zu viel Bewegung und Auslauf, zumindest im jüngeren Alter. Langweilige und eintönige Gassirunden sind ebenfalls nicht so beliebt – lustiger findet der Zwergschnauzer abwechslungsreiche Spaziergänge.
Sie können mit kleinen Suchspielen angereichert werden oder mit Bällchen apportieren. Beachten Sie bei der Anschaffung, dass Sie für die ganze Lebensdauer Einsatz zeigen müssen – aber natürlich werden auch diese Hunde im Alter etwas ruhiger.
3.2. Wachsam und unerschrocken: Ein anpassungsfähiger Aufpasser im Alltag
Zwergschnauzer gelten nicht nur als freundliche und sensible Familienhunde, sondern sind auch richtige kleine Wachhunde. Das steckt dieser Rasse einfach im Charakter, und wer hier nicht aufpasst, kann sich einen kleinen Kläffer heranziehen, der gerne seine Grenzen austestet.
Allerdings sind Zwergschnauzer weit davon entfernt, alles und jeden anzubellen. Normalerweise ist eine Haltung dieser Hunde daher auch gut und ohne Probleme in einer Stadtwohnung möglich: Vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit, sie ordentlich zu erziehen, sie im Alltag auszulasten und ihnen eine liebevolle, konsequente Führung zu bieten.
Tipp: Wer einen mutigen Begleiter im Alltag sucht, nichts gegen etwas territoriales Verhalten hat und einen lustigen, agilen Hund will, wird mit einem Zwergschnauzer viel Freude haben.
4. Mehr Pflege als andere Hunde – aber dafür ein tolles Aussehen
Zwergschnauzer sind etwas pflegeintensiver als andere Hunderassen und benötigen etwas mehr Fellpflege als die Norm. Das liegt daran, dass das Haar bei ihnen zwar bis zu einer bestimmten Länge wächst, dann aber abstirbt und nicht von selbst ausfällt. Zwergschnauzer „haaren“ also nicht. Aus diesem Grund muss das abgestorbene Haar aber durch Trimmen entfernt, also ausgezupft werden, damit Ihr kleiner Racker das typische Schnauzer-Aussehen erhält.
Auch regelmäßiges Bürsten ist ein Muss, was der Zwergschnauzer aber meist nicht nur genießt, sondern auch brav mitmacht. Weil die Rasse zudem sehr anhänglich und menschenbezogen ist, ist diese Pflegezeit die ideale Gelegenheit, noch mehr Bindung zwischen Ihnen beiden zu schaffen.
Wenn Sie sich das Trimmen nicht selbst zutrauen (zeigen lassen sollte man es sich auf jeden Fall!), ist ein Besuch bei der Hundefriseurin in regelmäßigen Abständen Pflicht – etwa alle sechs bis acht Wochen.
5. Sie wollen einen Zwergschnauzer? Ein Hund aus guter Zucht kostet um die 1000 Euro
Die Kosten für einen Welpen aus seriöser Zucht liegen beim Zwergschnauzer bei einem Preis von etwa 900 bis 1200 Euro. Einen Züchter finden Sie beispielsweise über den Verband für das Deutsche Hundewesen, wo sie über die Welpen- & Züchtersuche ganz leicht Informationen dazu bekommen, wer gerade Zwergschnauzer abzugeben hat. Dem VdH angeschlossene Züchter unterliegen strenge Kontrollen von der Verpaarung bis zur Abnahme, so dass Sie hier sicher sein können, einen gesunden Welpen zu bekommen.
Tipp: Vielleicht darf es aber auch schon ein etwas älteres Tier sein? Auch viele Tierheime haben immer wieder mal Zwergschnauzer oder einen Mix mit einer anderen Rasse zur Abgabe. Die Notvermittlung des Pinscher-Schnauzer-Klubs 1895 e. V. listet ebenfalls Tiere, die aus verschiedensten Gründen ein neues Zuhause suchen – vielleicht ist hier das neue Familienmitglied dabei!
6. Buchempfehlungen zum Zwergschnauzer
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