Wanderalbatros: Der größte flugfähige Vogel der Welt

Wanderalbatros

wissenschaftlicher Name: Diomedea exulans. Der Wanderalbatros gehört zur Gattung der Großalbatrosse.

Linnaeus, 1758

wanderalbatros

Foto von einem Wanderalbatros bei South Island, Neuseeland
© Copyright Bild / Foto: Wanderalbatros
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Wandering Albatross
  • Französisch: Albatros hurleur
  • Niederländisch: Grote Albatros
  • Portugiesisch: Albatroz-errante
  • Schwedisch: Vandringsalbatross
  • Spanisch: Albatros viajero

 

  • Gattung: Großalbatrosse (Diomedea)
  • Familie: Albatrosse (Diomedeidae)
  • Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Wanderalbatros erreicht eine Gesamtkörperlänge von 110 bis 133 cm, wovon etwa 24 cm auf den Schwanz fallen, eine Flügelspannweite von 3,3 bis 3,8 m, in Ausnahmefällen sogar bis zu 4,5 m und ein Gewicht von bis zu 8 kg. Er gehört damit nicht nur zu den größten Albatrossen, sondern sogar zu den größten Vögeln überhaupt. Die Weibchen sind etwas kleiner als die Männchen. Der Schnabel erreicht eine Länge von 17,5 bis 20 cm. Der Körper ist kräftig gebaut mit einem kurzen dicken Hals.

Das Gefieder vom Wanderalbatros ist weiß, mit Ausnahme der hinteren Flügelkante und die Spitzen der Handschwingen, beides ist schwarz. Außerdem sind die Kopfoberseiten der Weibchen ebenfalls schwarz. Mit zunehmendem Alter wird das Gefieder beider Geschlechter jedoch immer weißer, bis nur noch die Spitzen der Flügel schwarz sind. Der Schnabel ist gelb oder rötlich fleischfarben, kräftig und die Spitze des Oberschnabels mit einem Haken versehen. Die Schneiden sind scharf.

Verbreitung

Wanderalbatrosse bewohnen die Meere zwischen 60 und 30° südlicher Breite der Südhalbkugel rund um die Antarktis. Vereinzelte Tiere verirrten sich auch schon mal nach Südfrankreich.

Lebensweise

Der Wanderalbatros gilt als eine Art „König der Lüfte“. Er gleitet lautlos und majestätisch dahin und kann wochenlang in der Luft bleiben. Seine Nahrung fängt er an der Wasseroberfläche während des Fluges und frisst auch beim Fliegen. Selbst zum Schlafen sucht er nicht den Boden auf. Am Boden allerdings ist er sehr unbeholfen, benötigt neben einen heftigen Wind auch einen langen Anlauf, um seinen Körper zum Starten in die Luft zu bekommen. Bei der Landung kommt es häufig zu Bauchlandungen.

Wanderalbatrosse sind in der Regel sehr stille Vögel. Sie äußern sich meistens nur bei Auseinandersetzungen um Nahrung oder bei der Balz.

Wanderung

Wie der Name schon verrät, wandert dieser Albatros über die südlichen Ozeane weit hin und her. Dabei hält er sich jedoch meistens in einem Gürtel von 30 bis 60° südlicher Breite auf und kommt nur sehr selten in die nördlicheren Gebiete.

Der Wanderalbatros nutzt geschickt die stürmischen Winde und legt, ohne viel mit den Flügeln zu schlagen, im Segelflug über 5000 km innerhalb von 10 Tagen zurück.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Fischen, Tintenfischen, Quallen und sogar Schiffsabfällen.

Fortpflanzung

Zur Paarung finden sich die Wanderalbatrosse zwischen Dezember und April an Land ein, genauer auf einigen kleinen Inseln der südlichen Meere, wie z.B. Südgeorgien, Kerguelen oder die Antipoden. Die Balz ist sehr ausdrucksstark und folgt einem Ritual. Zu diesem Ritual gehören u.a. Schabelklappern und -fechten, sowie das Kopfhochwerfen. Aber auch eine Schrittfolge, die sehr tänzelnd wirkt und viele verschiedene typische Balz-Rufe gehören dazu.

Wanderalbatrosse brüten meistens in Kolonien, manchmal jedoch auch einzeln. Das Nest wird mit pflanzlichen Materialien auf dem Boden gebaut und wird bis zu 40 cm hoch. Das einzige Ei wird 77 bis 81 Tage von beiden Elterntieren bebrütet. Auch die Jungenaufzucht, die sehr lange dauert, teilen sie beide Altvögel. Erst mit 8 bis 9 Monaten werden die jungen Albatrosse selbständig, fliegen können sie erst mit 9 bis 10 Monaten. Erst jetzt sind sie auch voll befiedert. Das Gefieder der jungen Wanderalbatrosse ist braun mit weißen Flügelunterseiten. Das Gesicht ist ebenfalls weiß. Die Eltern verlassen nach etwa einem Jahr den Jungvogel und überlassen ihn sich selbst. Da der junge Albatros aber schwerer als die Eltern geworden ist, wartet er nun einsam und hungernd darauf, dass er abgenommen hat und seine Flügel in die Luft halten kann, um abzuheben.

Aufgrund der lang andauernden Jungenaufzucht, brüten Wanderalbatrosse im Schnitt nur alle zwei Jahre. Geschlechtsreif werden die Tiere erst mit 7 bis 10 Jahren.

Verwandtschaft

Wanderalbatrosse gehören zur Familie der Albatrosse (Diomedeidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Nordpazifische Albatrosse (Diomedea)
  • Russalbatrosse (Phoebetria)
  • Kleinalbatrosse (Thalassarche)

Systematik

Zur Gattung der Großalbatrosse (Diomedea) gehören auch die Arten:

  • Amsterdaminsel-Albatros (Diomedea amsterdamensis)
  • Antipoden-Albatros (Diomedea antipodensis)
  • Tristan-Albatros (Diomedea dabbenena)
  • Diomedea demersa
  • Südlicher Königsalbatros (Diomedea epomophora)
  • Diomedea gibsoni
  • Nördlicher Königsalbatros (Diomedea sanfordi)

Status

Diese Art gilt als potentiell gefährdet. Der Bestand nimmt leider ab. Schuld daran sind u.a. die Fangnetze der Fischer, in denen sich die Wanderalbatrosse verfangen können.

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Bildnachweise: Dmytro Pylypenko/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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