Urson: Der nordamerikanische Baumstachler

urson

Urson, Nordamerikanischer Baumstachler oder Baumstachelschwein .                        wissenschaftlicher Name: Erethizon dorsatum.
Der Urson gehört zur Familie der Baumstachler.

(Linnaeus, 1758)

urson, baumstahler

Foto von einem Urson im Kejimkujik National Park, Neuschottland, Kanada.
© Copyright Bild / Foto: Urson 
Rolf Hicker Photography

  • Englisch: North American Porcupine, Canadian Porcupine, Common Porcupine
  • Französisch: Porc-épic d’Amérique, Ourson copuau
  • Finnisch: Kanadanpuupiikkisika, Urso
  • Italienisch: Porcospino nordamericano
  • Niederländisch: Oerzon, Noord-Amerikaans boomstekelvarken
  • Spanisch: Puercoespín norteamericano

 

  • Gattung: Nordamerikanische Baumstachler (Erethizon)
  • Unterfamilie: Eigentliche Baumstachler (Erethizontinae)
  • Familie: Baumstachler (Erethizontidae)
  • Überfamilie: Baumstachlerartige (Erethizontoidea)
  • Teilordnung: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
  • Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
  • Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
  • Überordnung: Euarchontoglires
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Urson erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 50 bis 85 cm, eine Schwanzlänge von 15 bis 30 cm und ein Gewicht von 3,5 bis 7, Männchen teilweise sogar bis zu 10, höchstens jedoch bis zu 18 kg erreichen. Der Körperbau ist stämmig mit einem kleinen, schmalen aber massiven Kopf mit kleinen Ohren und Augen und einer stumpfen Schnauze. Die Beine sind kurz mit kräftigen, breiten Füßen mit nackter Sohle und scharfen Krallen, der Schwanz ist dick und abgestumpft. Die dicken, spitzen 3 bis 10 cm lange Stacheln sind am Ansatz hell und an der Spitze dunkel und mit Widerhaken versehen und sind zwischen langen, steifen Haaren verborgen. An der Körperunterseite befinden sich keine Stacheln. Das Fell ist bräunlich bis gelbbraun und hat eine dichte Unterwolle. Auf dem Hinterkopf befindet sich ein Kamm aus bis zu 8 cm langen Stacheln.

Der Urson hat eine Lebenserwartung von bis zu 18 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat sind die gemäßigten Zonen von Alaska und dem nördlichen Kanada über die USA bis nach Nord-Mexiko. Als Lebensraum dienen ausgedehnte Nadel- und Mischwälder.

Feinde

Die Feinde des Ursons in Marder, Pumas, Luchse, Kojoten, Wölfe und der Vielfraß.

Lebensweise

Der Urson ist ein nachtaktiver Waldbewohner, der hauptsächlich in den Bäumen lebt, auch wenn er in diesen ziemlich unbeholfen wirkt. Auf den Boden kommt der Urson in der Regel nur, um den Baum zu wechseln oder um sich einen Unterschlupf zu suchen. Sein Streifgebiet kann eine Fläche von etwa 14 ha umfassen, wobei die Reviere der Weibchen durchaus in die der Männchen hineinragen können. Die Tage verbringt der Urson verborgen in Felsspalten, Steinhaufen, hohlen Bäumen, Erdlöchern oder auch in selbstgebauten Baumnestern. Obwohl der Urson in der Regel als Einzelgänger gilt, finden sich manchmal mehrere Tiere in einem Versteck ein. Auch wenn der Urson keinen Winterschlaf hält, bleibt er bei schlechtem Wetter in seiner Höhle.

Wenn der Urson sich in Gefahr sieht oder ihm keine Fluchtmöglichkeit mehr bleibt, sträubt er sein Fell und dreht sich mit dem Rücken zum Angreifer, denn auf dem Rücken sind die Stacheln am längsten. Mit dem Schwanz teilt der Urson Schläge aus. Die Widerhaken an den Stachelspitzen können sich dabei sehr tief in das Fleisch des Gegners bohren.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Blättern, Rinde, Früchten, Samen, Nüssen, Blüten, Knospen, Zweigen, Gras und jungen Trieben. Der Urson zerstört nicht selten Maisfelder oder durch Rindenfraß auch Bäume, weshalb er von den Farmern nicht gerne gesehen wird.

Fortpflanzung

Zur Paarungszeit, die von September bis November anhält, wird der Urson ziemlich laut. Er jault, kreischt, grunzt, miaut und pfeift. Die Ursons verteidigen ihre Reviere in dieser Zeit besonders energisch. Allerdings überlappen sich sehr häufig die Reviere der Weibchen mit derer der Männchen. Die Männchen paaren sich mit mehreren Weibchen, vermutlich mit allen Weibchen, die ihre Reviere in dem seinigen haben. Vor der Paarung werden die Weibchen mit Harn vom Männchen bespritzt, vermutlich um andere Männchen von dem Weibchen fern zu halten. Die Paarung selber ist alles andere als liebevoll, es wird geschrieen und teilweise sogar heftig gebissen. Gleich nach der Paarung trennen sich die Wege wieder. Auch die Weibchen paaren sich durchaus auch mit mehreren Männchen.

Nach einer Tragzeit von 205 bis 220 Tagen bringt das Weibchen 1, selten auch 2 Junge mit einem Gewicht von bis zu 600 g und noch ohne Stacheln zur Welt. Mit etwa 3 bis 4 Monaten werden die Jungen entwöhnt. Mit etwa 4 Monaten erhalten die Jungen langsam die Farbe des Erwachsenenkleides.

Urson-Weibchen erreichen die Geschlechtsreife mit 15 bis 18 Monaten, Männchen erst mit 24 bis 30 Monaten.

Verwandtschaft

Ursons gehören zur Familie der Baumstachler (Erethizontidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Greifstachler (Coendou)
  • Bergstachler (Echinoprocta)
  • Südamerikanische Baumstachler (Sphiggurus)

Systematik

Zur Gattung der Nordamerikanischen Baumstachler (Erethizon) gehört nur eine Art, der Urson.

Zur Art des Ursons (Erethizon dorsatum) gehören die Unterarten:

  • Erethizon dorsatum dorsata, Linnaeus, 1758
  • Erethizon dorsatum bruneri, Swenk, 1916
  • Erethizon dorsatum couesi, Mearns, 1897
  • Erethizon dorsatum epixanthus, Brandt, 1835
  • Erethizon dorsatum myops, Merriam, 1900
  • Erethizon dorsatum nigrescens, Allen, 1903
  • Erethizon dorsatum picinum, Bangs, 1900

Status

Für den Urson besteht keine unmittelbare Bedrohung. Er ist häufig vertreten.

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Urson: Der nordamerikanische Baumstachler
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Bildnachweise: Ulrich Roth/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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