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- Reitstiefel sind speziell auf die Bedürfnisse von Reitern zugeschnittene Stiefel. Sie haben den Zweck, Waden und Knöchel beim Reiten zu schützen und sollen verhindern, dass ein Fuß durch den Bügel rutschen kann.
- Es gibt Reitstiefel aus Gummi, PVC, Leder oder Kunstleder und außerdem mit oder ohne Fütterung – für Sommer oder Winter.
- Reitstiefel sind normalerweise unisex, also für männliche und weibliche Reiter gleichermaßen geeignet. Allerdings gibt es auch Damen-Reitstiefel, die im Vergleich zu reinen Herren-Reitstiefeln ein schmaleres Fußbett haben und Kinder Reitstiefel.
Reitstiefel sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind für Reiter auch ein wichtiger Teil der Reitbekleidung. Sie schützen beim Reiten den Unterschenkel vor der Reibung zwischen Sattel und Wade und sorgen für Halt im Steigbügel.
Aufgrund der großen Beliebtheit des Reitsports ist die Auswahl verschiedener Reiter-Stiefel von unterschiedlichen Marken und Herstellern jedoch recht groß. Es gibt Reitstiefeletten, Winterreitstiefel, Thermoreitstiefel, Reitstiefel mit Sporen und mehr. Sie können zu schwarzen Modellen greifen oder einen Reitstiefel in braun wählen und sich außerdem zwischen verschiedenen Materialien entscheiden.
Um den besten Reitstiefel für Ihre Zwecke zu finden, ist also unser ausgiebiger Reitstiefel-Vergleich 2024 nötig. In dieser Kaufberatung haben wir die wichtigsten Kaufkriterien und Fakten rund um das wichtige Reitzubehör für Sie zusammengestellt.
1. Warum man Reitstiefel trägt
Reitstiefel haben vor allem einen funktionalen Sinn: Sie schützen die Waden des Reiters vor Druckstellen und sorgen für einen sicheren Halt im Bügel. Darüber hinaus hat das Tragen von Reitstiefeln im traditionsbewussten Reitsport auch ästhetische Gründe.
So gehören Reitstiefel zum Beispiel bei Turnieren zum Dresscode. Auch im Stall machen Reiter darin eine gute Figur.
Eine Alternative zu Stiefeln sind Reitstiefeletten. Diese lassen sich etwas zügiger an- und ausziehen. Um die Waden dennoch zu schützen, werden solch kurze Reitstiefel mit Chaps kombiniert.
Allerdings reicht das im Winter nicht aus, um für ausreichende Wärme zu sorgen. Knöchel und Füße werden dann schnell kalt, weshalb Damen-Reitstiefeletten nur bedingt empfehlenswert sind. Die meisten Reiter bevorzugen gerade im Winter einen Reitstiefel, der gefüttert ist und kombinieren zum Teil trotzdem noch dicke Reitsocken dazu.
Sie sollten auf keinen Fall gewöhnliche Stiefel zum Reiten tragen, denn diese haben meist eine mehrteilige Sohle. Dadurch könnte sich der Stiefel im Steigbügel verhaken, was zu schweren Stürzen führen kann. Außerdem sind Reitstiefel außen extra versteift und geben dadurch Halt für den Unterschenkel – nur so sind Sie sicher zu Pferde unterwegs.
2. Diese verschiedenen Reitstiefel-Typen gibt es
Vor allem anhand der Verschlussart kann man Reitstiefel in verschiedene Kategorien einteilen. Die Art und Weise, wie der Reitstiefel verschlossen wird, ist nämlich für den praktischen Einsatz von recht großer Bedeutung. Sofern der Stiefel einen Verschluss hat, befindet sich dieser normalerweise nicht an der Innenseite, wo er stören würde, sondern hinten an der Wade.
Art | Eigenschaften |
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Reitstiefel mit Klettverschluss |
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Reitstiefel zum Schnüren |
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Reitstiefel mit Reißverschluss |
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Reitstiefel mit Elasthan |
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Reitstiefel ohne Anziehhilfe |
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3. Das gilt es beim Kauf sonst noch zu beachten
3.1. Natürlich, pflegeleicht, anpassungsfähig – das passende Material für Reitstiefel
Das Material beeinflusst den Tragekomfort deutlich, entscheidet aber darüber hinaus auch, wie pflegeleicht der Stiefel ist und wie gut er mit unterschiedlichen Temperaturen und Wetterlagen zurechtkommt.
Beim Obermaterial handelt es sich meistens um Leder, Lederimitat, PVC oder Gummi, wobei die genaue Materialzusammensetzung bei günstigen Reitstiefeln nicht immer so klar erkennbar ist, wie bei traditionsreichen Herstellern. Bei einem Reitstiefel von Cavallo, einem Kandel Reitstiefel oder einen hkm Reitstiefel werden Sie aber sicher eine genaue Deklaration vorfinden.
Hochwertigere Stiefel sind oft aus Leder. Ein Leder Reitstiefel passt sich dem Fuß und der Wade im Laufe der Zeit optimal an und trägt sich wie eine zweite Haut.
Andere Materialien, wie Gummi oder PVC, sind dagegen pflegeleichter und wasserabweisend. Allerdings können Gummi-Reitstiefel chemische Gerüche absondern.
Da Lederstiefel für Reiter zu den beliebtesten Modellen gehören, lesen Sie hier noch einmal in der Übersicht, welche Vor- und Nachteile dieses Obermaterial hat.
- Lederstiefel passen sich den Waden und Füßen mit der Zeit perfekt an.
- Die hochwertige Verarbeitung sorgt für Langlebigkeit, wie man aus verschiedenen Reiterstiefel-Tests ersehen kann.
- Abgesehen vom typischen Ledergeruch gibt es keine unangenehmen Gerüche.
- Leder-Stiefel müssen Sie erst eine Weile einlaufen.
- Stiefel aus Leder sind nicht wasserfest.
- Diese Art Reitstiefel muss sorgsam gepflegt werden.
Tipp: Wenn Sie sich für Gummi Reitstiefel entscheiden, sollten Sie diese eine Nummer größer wählen. Dann schwitzen die Füße im Sommer nicht so stark und im Winter passen noch dicke Wollsocken hinein.
Beim Untermaterial gibt es nicht so große Unterschiede. Die meisten Stiefel sind gefüttert und halten angenehm warm. Wie dick die Fütterung ist, entscheidet darüber, ob Sie die Stiefel auch im Winter tragen können.
Bei einem sehr dünnen Untermaterial sollten Sie die Stiefel so groß und weit wählen, dass genügend Platz für dicke Socken bleibt, sonst werden die Füße im Winter zu kalt. Ideal für den Winter sind jedoch Winterreitstiefel, die mit synthetischem Fell gefüttert sind oder Thermo-Reitstiefel.
3.2. Dem Pferd die Sporen geben
Manche Reitstiefel haben eine Halterung für Sporen. Sinnvoll ist das aber nur bei erfahreneren und ambitionierten Reitern. Für Anfänger oder Kinder ist eine Sporenhalterung normalerweise nicht nötig.
Tipp: Mit Sporen kann man dem Pferd signalisieren, ein bisschen mehr Gas zu geben. Damit darf man es jedoch nie übertreiben, sonst erreicht man bei Pferden nur das Gegenteil.
4. Fragen und Antworten zum Thema Reitstiefel
4.1. Soll man Reitstiefel kaufen oder gleich individuell anfertigen lassen?
Maßgeschneiderte Reitstiefel sind recht teuer, dafür bekommt man perfekt sitzende Stiefel, die hochwertig verarbeitet sind und sehr lange halten. Dennoch ist die Maßanfertigung längst nicht für jeden Reiter sinnvoll.
Hauptsächlich die folgenden drei Reitergruppen sollten zu Maß-Stiefeln greifen:
- Ambitionierte Reiter, die mit viel Einsatz bei der Sache sind.
- Reiter, deren Füße oder Unterschenkel anatomisch vom Durchschnitt abweichen und die daher kaum passende Stiefel „von der Stange“ finden.
- Reiter, die sehr großen Wert auf eine exakte Passgenauigkeit legen.
Der Kauf normaler Stiefel in einem Reitgeschäft hat den Vorteil, dass die Stiefel deutlich günstiger sind. Außerdem bekommen Sie dort auch gleich Zubehör wie eine Reitstiefeltasche oder Reitbekleidung.
4.2. Hat die Stiftung Warentest einen Reitstiefel-Test durchgeführt?
Die Geschichte der Reitstiefel
Schon im Mittelalter wurden sie herstellt, um im Krieg die Beine der Reiter zu schützen und ihnen einen besseren Halt zu geben. Ab dem 12./13. Jahrhundert kamen Absätze dazu, die das Durchrutschen durch den Bügel verhindern sollten. Eine durchgehende Sohle mit einem kleinen Absatz ist noch heute Standard für Reitstiefel.
Gerne hätten wir Ihnen an dieser Stelle einen Reitstiefel-Testsieger präsentiert. Doch leider sucht man bei der Verbraucherorganisation bisher vergeblich nach einem Reitstiefel-Test.
Die Stiftung hat sich aber bereits einmal intensiver mit dem Thema Reiten beschäftigt und Reithelme unter die Lupe genommen. Dabei kamen die Tester zu dem Ergebnis, dass auch ein günstiger Reithelm viel Sicherheit bieten kann.
4.3. Wie müssen Reitstiefel sitzen?
Der richtige Sitz ist essentiell, weshalb Sie ein paar Dinge beachten sollten.
Bei der Anprobe im Laden sollten Sie bereits auf mögliche Druckstellen achten. Richtig bequem ist der Stiefel dann aber meist noch nicht. Auch eine leichte Reibung an der Ferse ist normal.
Wichtig ist, dass der Stiefel fest genug sitzt, um nicht nach unten wegzurutschen, wenn Sie auf dem Pferd sitzen. Sie können das in den meisten Fachgeschäften auf einem Sattelbock mit Sattel ausprobieren. Trotzdem sollte am Fuß noch ausreichend Platz für dickere Socken bleiben.
Die Schaftweite sollten Sie so wählen, dass der Schaft kaum auf die Wade drückt, damit der Kontakt zu Ihrem Pferd nicht verloren geht: Bei einem zu engen Schaft haben Sie nicht mehr genug Gefühl.
Ist der Schaft zu weit, kann er dagegen herunterrutschen, was ebenfalls schlecht ist. Als Faustregel gilt: Die Schaftweite passt, wenn Sie an der Seite mit Mühe eine flache Hand in den Stiefel schieben können. Es gibt auch spezielle Reitstiefel für dicke Waden.
Die Schafthöhe sollte bei neuen Stiefel etwa zwei Zentimeter höher sein, denn die Schäfte setzen sich später im Knöchelbereich um etwa diese Länge. Ist der Schaft zu kurz, bleibt man später am Sattelblatt hängen, wenn sich der Schaft erstmal gesetzt hat. Ist der Schaft zu lang, reibt er an den Kniekehlen.
Folgender Test hilft: Setzen Sie sich bei der Anprobe auf einen Stuhl. Der neue Stiefel sollte deutlich auf die Sehnen in den Kniekehlen drücken, sodass es sogar etwas wehtut. Können Sie sich nicht setzen, ist der Stiefelschaft zu lang. Können Sie sich locker setzen und die Beine übereinanderschlagen, ist dieser Schaft zu kurz.
Tipp: Größe, Schafthöhe und Schaftweite werden von den Herstellern in unterschiedlicher Reihenfolge angegeben. Manchmal wird auch noch die deutsche Schuhgröße erwähnt. Typische Angaben wären etwa „7 ½ 50 42 2531“, was heißt: Schuhgröße 7 ½, Schafthöhe 50 cm, Wadenweite 42 cm, Laufende Nummer 2531 oder „37 4 52 42“ = Schuhgröße 37/ 4, Schafthöhe 52 cm, Schaftweite 42.
4.4. Wie muss man Reitstiefel pflegen?
Damit sie lange halten, brauchen die Reitschuhe Pflege. Von außen sollten Sie die Stiefel regelmäßig reinigen, nach einem Ausritt bei schlechtem Wetter am besten sofort. So kann sich der Matsch nicht festsetzen.
Lederstiefel können Sie mit einer Lederpflege behandeln. Außerdem sollten Sie die Stiefel regelmäßig imprägnieren.
Zusätzlich lohnt es sich, die Stiefel immer gut auslüften zu lassen, um unangenehmen Gerüchen vorzubeugen.