Sternelfe: Alles zur kleinsten Vogelart Nordamerikas

Sternelfe

wissenschaftlicher Name: Selasphorus calliope (früher: Stellula  calliope). Die Sternelfe gehört zur Familie der Kolibris.

(Gould, 1847)

sternelfe

Foto von einem Sternelfen-Weibchen, das ihr Junges füttert in Arizona, USA
© Copyright Bild / Foto: Sternelfe
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Calliope Hummingbird
  • Französisch: Colibri calliope, Colibri de Calliope Calliope
  • Dänisch: Calliopekolibri
  • Finnisch: Runokolibri
  • Italienisch: Colibrì Calliope, Colibrì di Calliope
  • Niederländisch: Calliope-kolibrie
  • Norwegisch: Kalliopekolibri
  • Schwedisch: Kalliopekolibri
  • Spanisch: Chupaflor rafaguitas, Colibrí Calíope , Colibrí Calliope, Colibri de Caliope, Colibrí Garganta Rayada

 

  • Gattung: Selasphorus
  • Unterfamilie: Echte Kolibris (Trochilinae)
  • Familie: Kolibris (Trochilidae)
  • Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Die Sternelfe erreicht eine Gesamtlänge von etwa 7 cm und ist somit die kleinste bekannte Vogelart in Nordamerika. Der Schwanz ist extrem kurz, wenn die Flügel angelegt sind, sind diese sogar länger als der Schwanz. Der Schnabel ist zwar lang, aber für einen Kolibri doch relativ kurz. Der Rücken und der Hinterkopf der Sternelfen sind glänzend grün. Männchen haben eine weinrote Kehle, einen weißen bis beigen Bauch, grüne Flanken und einen dunklen Schwanz. Die einzelnen Schwanzfedern sind weiß umrandet. Den Weibchen fehlt die farbige Kehle und der Schwanz ist eher rotbraun.

Kolibris sind in der Lage, nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts zu fliegen. Sie können aber auch fliegend in der Luft „stehen bleiben“. Die Flugfrequenz ist enorm hoch und liegt bei bis zu 80 Flügelschlägen pro Sekunde. Das Herz schläft bis zu 500mal pro Minute. Diese Frequenz wird aber während des Schlafes extrem abgesenkt, um Energie zu sparen. Die Atemfrequenz liegt bei bis zu 250 Atemzügen pro Minute.

Verbreitung

Die Heimat ist Nordamerika. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Süden Britisch-Kolumbiens bis nach Colorado und Südkalifornien. Zum Brüten bevorzugen die Sternelfen offene Gebiete mit Sträuchern, die meistens auch in höheren Lagen liegen.

Feinde

Die Feinde sind Schlangen, Raubvögel und Raubkatzen.

Lebensweise

Durch das Anfliegen von verschiedenen Blüten, übernehmen die Sternelfen – wie eigentlich alle Kolibris – das Befruchten der Pflanzen. Die Pollen bleiben an ihnen haften und werden bei der nächsten Pflanze übertragen.

Wanderung

Sternelfen sind Zugvögel. Den größten Teil des Winters verbringen sie im westlichen Mexiko. Diese Kolibris beginnen mit ihrem Zug aber schon wesentlich früher als andere Vögel. Sie wollen im Spätsommer die Blütezeit der Wildblumen in den Bergen im Westen Nordamerikas ausnutzen.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Blütennektar, den sie mit ihrer langen weit ausstreckbaren Zunge aus den Blütenkelchen holen. Sie saugen aber auch den Blütensaft von den Flügeln einiger Insekten und Käfern.

Fortpflanzung

Die Weibchen legen ihr Nest in einem Nadelbaum an. Dabei achten sie, dass das Nest durch einen überhängenden Ast von oben geschützt ist. Dann legt das Weibchen 2 Eier, die sie dann etwa 14 bis 16 Tage bebrütet. Nach dem Schlupf werden die Jungen etwa 3 bis 4 Wochen lang gefüttert – und das bis zu 140mal am Tag!

Verwandtschaft

Sternelfen gehören zur Familie der Tyrannen (Trochilidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Abeillia
  • Acestrura
  • Adelomyia
  • Rückstrahlerkolibris (Aglaeactis)
  • Aglaiocercus
  • Amazilia
  • Hakenkolibris (Androdon)
  • Anopetia
  • Anthocephala
  • Schimmerkolibris (Anthracothorax)
  • Erzkolibris (Archilochus)
  • Atthis
  • Augastes-Kolibris (Augastes)
  • Säbelschnabelkolibris (Avocettula)
  • Basilinna
  • Kastanienflügler (Boissonneaua)
  • Amethystkolibris (Calliphlox)
  • Luziferkolibris (Calothorax)
  • Calypte-Kolibris (Calypte)
  • Säbelflügler (Campylopterus)
  • Zwergelfen (Chaetocercus)
  • Dornschnabelkolibris (Chalcostigma)
  • Chalybura
  • Chlorostilbon
  • Moskitokolibris (Chrysolampis)
  • Chrysuronia
  • Clytolaema
  • Waldnymphen (Coeligena)
  • Schuppenkolibris (Colibri)
  • Feen (Cyanolesbia)
  • Cyanophaia
  • Cynanthus
  • Damophila
  • Diskuskolibris (Discosura)
  • Doricha
  • Doryfera
  • Elvira
  • Schwertschnabelkolibris (Ensifera)
  • Wollhöschen (Eriocnemis)
  • Dickschnabelkolibris (Eugenes)
  • Antillenkolibris (Eulampis)
  • Eulidia
  • Breitschwingenkolibris (Eupetomena)
  • Eupherusa
  • Bogenschnäbler (Eutoxeres)
  • Blumennymphen (Florisuga)
  • Glaucis
  • Rotwangenkolibris (Goethalsia)
  • Violettkäppchen (Goldmania)
  • Haplophaedia
  • Sonnenstrahlkolibris (Heliactin)
  • Sonnenengel (Heliangelus)
  • Heliodoxa-Kolibris (Heliodoxa)
  • Sonnensucher (Heliomaster)
  • Blumenküsser (Heliothryx)
  • Schwammkolibris (Hylocharis)
  • Paria-Kolibris (Hylonympha)
  • Klais
  • Lafresnaya
  • Lampornis
  • Lamprolaima
  • Lepidopyga
  • Sylphen (Lesbia)
  • Leucippus
  • Leucochloris
  • Wundersylphen (Loddigesia)
  • Schopfkolibris (Lophornis)
  • Mellisugas (Mellisuga)
  • Metallschwänze (Metallura)
  • Schneekäppchenkolibris (Microchera)
  • Microstilbon
  • Kurzschwanzkolibris (Myrmia)
  • Myrtis
  • Flaggensylphen (Ocreatus)
  • Großsäblerkolibris (Opisthoprora)
  • Oreonympha
  • Oreotrochilus
  • Orthorhyncus
  • Helmkolibris (Oxypogon)
  • Prachtweibchenkolibris (Panterpe)
  • Riesenkolibris (Patagona)
  • Phaeochroa
  • Schattenkolibris (Phaethornis)
  • Buntschwänzchen (Phlogophilus)
  • Polyonymus
  • Polytmus
  • Blauflügelkolibris (Pterophanes)
  • Sägeschnabel-Schattenkolibris (Ramphodon)
  • Kurzschnabelkolibris (Ramphomicron)
  • Rhodopis
  • Sappho
  • Keilschwanzkolibris (Schistes)
  • Nordelfen (Selasphorus)
  • Chile-Kolibris (Sephanoides)
  • Stephanoxis
  • Sternoclyta
  • Taphrolesbia
  • Thalurania-Kolibris (Thalurania)
  • Cora-Kolibris (Thaumastura)
  • Threnetes
  • Tilmatura
  • Topaskolibris (Topaza)
  • Wimpelschwänze (Trochilus)
  • Urochroa
  • Weißspitzkolibris (Urosticte)

Systematik

Zur Gattung Selasphorus gehören sechs weitere Arten.

Status

Für die Sternelfen besteht keine unmittelbare Bedrohung. Es gibt etwa 1 Mill. Individuen.

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Bildnachweise: tonymills/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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