Skunk: Informationen zu Stinktieren & Steckbriefe der verschiedenen Arten

Streifen Skunk

Skunks oder Stinktiere:
wissenschaftlicher Name: Mephitinae. Skunks sind eine Unterfamilie der Raubtiere.

Infos zu Skunks

skunk

© Copyright Bild / Foto: Skunk
© Texas Parks and Wildlife

  • Familie: Skunks (Mephitidae)
  • Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
  • Unterordnung: Landraubtiere (Fissipedia)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Unterklasse: Echte oder Höhere Säuger (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Unterstamm: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Unterabteilung: Neumundtiere (Deuterostomia)
  • Bilateria

Allgemeines

Skunks sind plump. Auf beiden Seiten vom After befinden sich Stinkdrüsen, die etwa taubeneigroß sind. Das Fell ist lang und buschig. Die Grundfarbe ist schwarz mit weißer Zeichnung (Flecken oder Streifen), die stark absticht. Die Streifen sind in ihrer Ausbildung sehr unterschiedlich. Der Schwanz ist lang und buschig und wird bei Erregung hochgestellt.

Skunks bewegen sich meisten bedächtig vorwärts, nur selten sieht man sie schneller laufen. Beim Laufen wirken sie sehr unbeholfen. Allerdings können Skunks schwimmen, gehen aber nur im Notfall ins Wasser.

Verbreitung

Skunks sind auf dem gesamten amerikanischen (Nord-, Mittel- und Südamerika) zu finden. Als Lebensraum bevorzugen sie lockeren Buschwald und die Prärie. Einige Arten findet man auch in steinigen Halbwüsten und Wüsten. Gemieden werden auf jeden Fall dichte Wälder.

Lebensweise

Skunks sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie streifen aber auch öfters tagsüber durch ihre Reviere. Meistens leben Skunks gesellig. Nur zur Paarungszeit werden die erwachsenen Männchen kurz zu Einzelgängern. Die meisten Skunks sind Bodenbewohner und haben feste Reviere. Bis auf die Fleckenskunks graben die Stinktiere Erdhöhlen, die sie mit Pflanzenmaterial auspolstern. Aber auch die Baue anderer Tierarten wird gerne von den Skunks bezogen. Sie leben dann zwar zu mehreren in so einer Höhlenanlage, haben dabei aber getrennte Wohnkesse.

Während der kalten Jahreszeit, halten die Skunks keinen Winterschlaf, sondern halten mit mehreren Artgenossen in einem Wohnkessel eine unterbrochene Winterruhe.

Feinde, die Stinkdrüsen und das Fell

Skunks haben sehr wenige natürliche Feinde. Nur der Mensch, der hinter dem Fell her ist, und einige wenige Greifvögel, hauptsächlich Eulen (sie können nicht riechen) jagen die Skunks. Dass die Skunks so wenige Feinde haben, verdanken sie ihren hervorragend ausgebildeten Stinkdrüsen. Außerdem sind sie in der Lage, das Drüsensekret über vier Meter zielgenau in das Gesicht des Angreifers zu spritzen.

Bereits mit einem Alter von 7 Wochen geben junge Skunks ein übelriechendes Sekret ab. Dieses Sekret stinkt so dermaßen, dass viele Angreifer, die dieses Sekret abbekommen haben, sich noch tagelang ständig übergeben müssen.

Erwachsene Tiere machen aber nicht sofort von den Stinkdrüsen Gebrauch. Erst drohen sie dem Gegner, indem sie ihm die Hinterseite zeigen und den Schwanz steil aufrichten. Reicht das nicht, drehen sie dem Gegner noch den Kopf zu und fletschen die Zähne. Erst wenn diese Drohung nicht zum Erfolg führt, dann wird ein dünner Strahl des Sekrets im Bogen ins Gesicht des Angreifers gespritzt. Bleibt dies auch noch ohne Wirkung, dann folgen innerhalb kürzester Zeit weitere „Sekretschüsse“. Diese können aber nicht mehr wie der erste gezielt gesetzt werden. Kommt dieses Sekret auf heile unversehrte Haut, dann stinkt es nur. Bleibt aber einige Tage haften, ohne an Geruchsstärke abzunehmen. Kommt es aber auf Wunden oder auf Schleimhäute, wie Nase und Mund, oder sogar in die Augen, kann es heftige Schmerzen hervorrufen, die lang anhalten. Trifft das Sekret eines Stinktiers das Auge, kann es sogar zu einer zeitweiligen Erblindung führen.

Wie schon erwähnt, jagt der Mensch den Skunk des Fells wegen. Leider ist die Jagd sehr einfach. Skunks haben dem Menschen gegenüber wenig Scheu und lassen sich so einfach fangen. Allerdings hat das Fell der Skunks nicht so eine große Bedeutung wie das vieler anderer Marder.

Ernährung

Skunks sind Allesfresser. Sie fressen verschiedenartigste Pflanzenkost, sowie allerlei Wirbellose und Nagetiere. Die größten Nagetiere sind etwa Kaninchengroß. Wenn Skunks auf Nahrungssuche sind, dann trotten sie bedächtig mit der Nase auf dem Boden. Mit der Nase erkennen sie ihre Beute. Skunks fressen auch sehr gerne Fisch. Um einen Fisch zu erbeuten, schlagen sie diese mit der Vorderpfote aus dem Wasser, genau wie die Bären. Skunks nehmen auch gerne Schlangen, Wespen oder Bienen zu sich, das Gift dieser Tiere kann ihnen dabei nichts anhaben.

Fortpflanzung

In Nordamerika findet die Paarung im Februar und März statt, in Südamerika im Hochsommer. Zur Paarung beißt das Männchen dem Weibchen in den Nacken. Vollzogen wird die Paarung dann in Seitenlage und dauert dann zwischen einer und 20 Minuten. Nach einer Tragzeit von 42 Tagen bringen das Weibchen (Fähe) dann 3-5 nackte, blinde Junge zur Welt. Das Fell der Jungen beginnt sich mit 10-20 Tagen zu bilden. Die Augen öffnen sich mit 20-30 Tagen. Die Jungen werden 6-8 Wochen gesäugt. Das Nest verlassen sie das erste mal mit etwa 35 Tagen. Geschlechtsreif werden sie dann nach 10-11 Monaten. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 7 Jahren.

Verwandtschaft

Die Skunks (Mephitinae) sind eine Familie der Raubtiere. Sie gelten als Schwestergruppe zu den Mardern (Mustelidae) und den Kleinbären (Procyonidae).

Systematik

Zur Familie der Skunks (Mephitinae) gehören die Gattungen:

  • Ferkel- oder Weißrüsselskunke (Conepatus)
  • Streifen- oder Kanadaskunke (Mephitis)
  • Fleckenskunke (Spilogale)

Gattung Streifenskunks

Die Gattung der Streifen- oder Kanadaskunke (Mephitis) besteht aus 2 Arten.

Der Streifenskunk (Mephitis mephitis) lebt in Süd-Kanada, USA und Nord-Mexiko. Er bewohnt unterschiedliche Lebensräume, einschließlich Stadtgebieten. Er ist der bekannteste und am häufigsten vorkommende Skunk. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 28-38 cm, eine Schwanzlänge von 18-25 cm und ein Gewicht von 1,5 bis 3 kg. Das Fell ist schwarz, mit gabelförmigen, weißen Streifen unterschiedlicher Länge an Rücken und Schwanz. Am Kopf befindet sich ein weißer Fleck. Schwarze und weiße Haare sind nicht miteinander vermischt. Der Streifenskunk bewohnt Erdlöcher oder lebt sogar unter Gebäuden. Die Paarung findet im Februar statt. Nach einer Tragzeit von 62-66 Tagen bringt die Fähe 3-9 Junge zur Welt.

Der Langschwanz- oder Haubenskunk (Mephitis macroura) lebt in der südwestlichen USA. Er lebt versteckter als der Streifenskunk. Das Fell ist schwarz mit weißem Rücken. Es können 1-3 Streifen vorhanden sein. Schwarze und weiße Haare sind miteinander vermischt. Die Paarung findet im Februar statt. Nach einer Tragzeit von 63 Tagen bringt die Fähe 3-5 Junge zur Welt.

Gattung Ferkelskunke

Die Gattung der Ferkel- oder Weißrüsselskunks (Conepatus) besteht aus 7 Arten. Die Ferkelskunks bevorzugen zerklüftete Landschaften. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 35-48 cm, eine Schwanzlänge von 17-31 cm und ein Gewicht von 1,5 bis 2 kg. Das Fell ist schwarz mit einem breiten, weißen Streifen auf dem Rücken. Der Schwanz ist ebenfalls weiß. Die Schnauze ist nackt und verlängert. Die Pfoten sind groß und hervorragend zum Graben geeignet. Die Paarung findet im Februar statt. Nach einer Tragzeit von 42 Tagen bringen die Fähen 2-4 Junge zur Welt.

Der Südliche Ferkelskunk (Conepatus mesoleucus) lebt in der südlichen USA und Nicaragua, der Östliche Ferkelskunk (Conepatus leuconotus) in Ost-Texas und Ost-Mexiko, der Amazonas-Skunk (Conepatus semistriatus) in Süd-Mexiko, Peru und Brasilien, der Andenskunk (Conepatus rex) in Peru, Conepatus castereus in Argentinien, Conepatus chinga in Chile, Argentinien und Paraguay und der Patagonische Skunk (Conepatus humboldti) in Patagonien.

Gattung der Fleckenskunks

Die Gattung der Fleckenskunks (Spilogale) besteht aus 4 Arten. Sie bevorzugen steinige Halbwüsten und Wüsten. Alle Fleckenskunk-Arten klettern gerne auf Bäume. Sie sind die einzigen Skunks, die klettern können. Zeitweise halten sie sich in Baumhöhlen auf, die bis zu 10 m über dem Boden liegen. Es kommt häufig vor, dass sich mehrere Tiere eine Baumhöhle zum Schlafen teilen. Sie bewohnen auch gerne Felsspalten. Fleckenskunks erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 23-34 cm, eine Schwanzlänge von 11-22 cm und ein Gewicht von 0,5 kg. Das Fell ist schwarz mit 4-6 weißen Streifen oder Tupfen. Das Haar ist auffallend seidig. Nach einer Tragzeit von 42 Tagen bringt die Fähe 2-6 Junge zur Welt.

Der Westliche Fleckenskunk (Spilogale gracilis) lebt von der westlichen USA bis nach Mittel-Mexiko, der Östliche Fleckenskunk (Spilogale putorius) von der südöstlichen und westlichen USA bis nach Ost-Mexiko, der Südliche Fleckenskunk (Spilogale angustifrons) von Mittel-Mexiko bis Costa Rica und der Zwerg-Fleckenskunk (Spilogale pygmaea) in West- und Südwest-Mexiko.

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Bildnachweise: Jimmy/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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