wissenschaftlicher Name: Bos primigenius taurus. Das Hausrind ist eine Unterart vom Wildrind gehört zur Familie der Hornträger.
Linnaeus, 1758
- Englisch: Cattle, Cows
- Französisch: Bovins domestiques
- Dänisch: Tamkvæg
- Finnisch: Nauta
- Isländisch: Nautgripur
- Italienisch: Bovino
- Niederländisch: Rund
- Norwegisch: Tamfe
- Portugiesisch: Gado bovino, Boi, Vaca
- Schwedisch: Nötkreatur
- Spanisch: Vacas, Bovinos
- Art: Wildrind (Bos primigenius)
- Gattung: Eigentliche Rinder (Bos)
- Unterfamilie: Rinder (Bovinae)
- Familie: Hornträger (Bovidae)
- Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
- Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
- Gruppe: Huftiere (Ungulata)
- Überordnung: Laurasiatheria
- Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
- Klasse: Säugetiere (Mammalia)
- Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
- Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
- Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
- Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
- Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
- Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
- Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
- Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
- Reich: Tiere (Animalia)
Allgemeines
Hausrinder sind domestizierte Wildrinder. Kühe erreichen ein Gewicht von 500 bis 800 kg und Männchen ein Gewicht von 1000 bis 1200 kg. Ursprünglich wurden die Rinder bereits im 9. Jahrtausend v. Chr. wegen ihres Fleisches domestiziert. Später auch wegen ihrer Milch und ihrer Zugleistung. Dann fingen die Menschen, eine Vielzahl von Rinderrassen zu züchten. Teilweise wurden auch wilde Rinderarten mit eingekreuzt. In Asien wurden zusätzlich zu den Hausrindern auch viele verschiedene Wildarten domestiziert, die aber weiterhin als eigene Art gelten und nicht zu den Hausrinderrassen zählen.
Hausrinder sind in mehrerer Hinsicht nützlich. So sind sie nicht nur Fleisch- und Milchlieferanten. Auch liefern sie Leder, Gülle oder Jauche, Mist. In vielen Teilen der Welt werden die Hausrinder auch als Zugtiere in der Landwirtschaft oder für Transporte eingesetzt. Einige Rassen wurden speziell für eine oder mehrere bestimmte Nutzungsarten gezüchtet.
In der Regel dienen Hausrinder als Fleisch- oder Milchlieferant. Die Arten wurden dann speziell darauf hingezüchtet, es gibt aber auch ein paar wenige Rassen, die beides liefern können. Sie wurde auch darauf hin gezüchtet. Aber sie liefern beides nicht so umfangreich, wie die spezialisierten Rassen. Hochleistungskühe können bei günstiger Ernährung über 10.000 Liter Milch im Jahr produzieren.
Hausrinder sind Pflanzenfresser. Als Wiederkäuer nutzen sie die Nahrung hervorragend aus. Obwohl die Gräser 4 Mägen durchlaufen, so hat der Kot, in Deutschland auch „Kuhfladen“ genannt, einen nennenswerten Brennwert. Die Völker der Dritten Welt haben den Nutzen entdeckt. Sie trocken die Kuhfladen und nutzen ihn dann als Brennstoff u.a. zum Kochen. In der REgel haben beide Geschlechter Kühe. Hornlose Rassen sind eine Ausnahme.
Hausrinder haben eine Lebenserwartung von etwa 20 Jahren.
Verbreitung
Hausrinder sind in den unterschiedlichsten Rassen auf der gesamten Welt vertreten. Dabei gibt es einige Arten, die z.B. besser in den Tropen zurechtkommen als andere und umgekehrt. Die größte Herde an Schlachttieren lebt in Brasilien und besteht aus etwa 200 Millionen Tieren. Die meisten Hausrinder innerhalb eines Landes leben in Indien. Dort leben etwa 225 Millionen Tiere – allerdings gelten die Rinder dort als heilig und werden dort nicht geschlachtet. In China gibt es etwa 110 Millionen Rinder, in den USA etwa 95 Millionen und in Deutschland „nur“ knapp 14 Millionen.
Verwandtschaft
Hausrinder gehören zur Familie der Hornträger (Bovidae)
dazu gehören auch die Gattungen:
- Mendesantilopen (Addax)
- Impalas (Aepyceros)
- Kuhantilopen (Alcelaphus)
- Stelzengazellen (Ammodorcas)
- Mähnenspringer (Ammotragus)
- Springböcke (Antidorcas)
- Hirschziegenantilopen (Antilope)
- Bisons (Bison)
- Nilgauantilopen (Boselaphus)
- Asiatische Büffel (Bubalus)
- Takine (Budorcas)
- Ziegen (Capra)
- Seraue (Capricornis)
- Cephalophus
- Gnus (Connochaetes)
- Damaliscus
- Beiras (Dorcatragus)
- Gazellen (Gazella)
- Tahre (Hemitragus)
- Hippotragus
- Wasserböcke (Kobus)
- Giraffengazellen (Litocranius)
- Dikdiks (Madoqua)
- Gorale (Naemorhedus)
- Neotragus
- Schneeziegen (Oreamnos)
- Klippspringer (Oreotragus)
- Oryxantilopen (Oryx)
- Bleichböckchen (Ourebia)
- Moschusechsen (Ovibos)
- Schafe (Ovis)
- Tschirus (Pantholops)
- Rehantilopen (Pelea)
- Kurzschwanzgazellen (Procapra)
- Blauschafe (Pseudois)
- Spiralhornantilopen (Pseudonovibos)
- Vietnamesische Waldrinder (Pseudoryx)
- Raphicerus
- Riedböcke (Redunca)
- Gämsen (Rupicapra)
- Saigas (Saiga)
- Lichtenstein-Antilopen (Sigmoceros)
- Kronenduker (Sylvicapra)
- Afrikanische Büffel (Syncerus)
- Elenantilopen (Taurotragus)
- Vierhornantikopen (Tetracerus)
- Tragelaphus
Systematik
Zur Gattung der Eigentlichen Rinder (Bos) gehören die Arten:
- Gaur (Bos frontalis)
- Wildyak (Bos grunniens)
- Banteng (Bos javanicus)
- Wildrind (Bos primigenius)
- Kouprey (Bos sauveli)
Das Hausrind ist eine Unterart des Wildrindes (Bos primigenius), das allerdings als ausgestorben gilt.
Rassen
Zum Hausrind (Bos primigenius taurus) gehören momentan 117 Rassen. Hier mal eine kleine Auflistung, wieviele Rassen in welchen Gebieten ihren Ursprung haben (heute aber auch in anderen Ländern gehalten werden):
- etwa 49 Rassen auf dem europäischen Festland
- etwa 19 Rassen in Großbritannien, Irland und Island
- etwa 22 Rassen in Russland, dem Balkan und den umliegenden Ländern
- etwa 8 Rassen in den USA und Kanada
- etwa 5 Rassen in Mittel- und Südamerika
- etwa 4 Rassen in Afrika
- etwa 10 Rassen in Asien
Einen großen Teil der Rassen sind heute auch in vielen anderen Gebieten zu finden. In einigen Rassen wurden auch die Wildrassen aus den jeweiligen Ursprungsländern mit eingekreuzt.
Status
Die Hausrinder sind weltweit vertreten. Allerdings stehen einige Rassen kurz vorm Aussterben.