- Mittelgroße Hunderassen gelten überwiegend als kinder- und familienfreundlich.
- Die meisten mittelgroßen Hunde sind aktiv und clever.
- Mittelgroße Hunde brauchen viel Auslauf und Aufmerksamkeit.
Mittelgroße Hunderassen sind am weitesten verbreitet: Sie sind weniger handlich als ihre kleinen Brüder und oft nicht ganz so Furcht einflößend wie wirklich große Hunde. Wir erklären Ihnen hier die Abgrenzung zu kleinen und großen Hunderassen und gehen den häufigsten Fragen zu Kauf, Haltung und charakterlichen Merkmalen nach.
Inhalt
- 1. Diese Hunderassen gelten als mittelgroß
- 2. Viele mittelgroße Hunderassen sind gute Familienhunde
- 3. Haltung: Ein aktiver Hund ist ein glücklicher Hund
- 4. Der Hund muss zur Lebenssituation passen
- 5. Ernährung: So füttern Sie das Tier richtig
- 5.1. Nass- und Trockenfutter sind beide gut
- 6. Die Kosten für mittelgroße Hunderassen variieren
- 7. Empfehlungen der Redaktion zur Auswahl des richtigen Hundes
1. Diese Hunderassen gelten als mittelgroß
Zumeist spricht man von mittelgroßen Hunden, wenn die Schulterhöhe zwischen 40 und 60 Zentimetern liegt und die Tiere ein Gewicht von rund zehn bis 26 Kilogramm auf die Waage bringen. Natürlich ist diese Einteilung nicht in Stein gemeißelt: Nicht alle Hunde bis 40 cm Schulterhöhe gehen als „klein“ durch, vor allem, wenn sie ordentlich Gewicht auf die Waage bringen.
Es hängt auch davon ab, wie die Tiere an sich wirken: Der agile Beagle und der Sheltie etwa, die die 40 cm nicht überschreiten, werden trotzdem häufig als mittelgroß bezeichnet. Der flauschige Shi Tzu ist hingegen eindeutig ein kleiner Hund.
Die stabile englische Bulldogge hingegen geht kaum als kleiner Hund durch, auch wenn ihre Widerristhöhe sie nicht als mittelgroß kennzeichnet. Sie merken, die Klassifikation ist nicht einfach. Das sehen Sie auch an der folgenden Liste, die als Beispiel einige mittelgroße Hunde aus aller Welt aufführt:
Hunderasse | Größe | Ursprungsland | Wesen |
---|---|---|---|
Aina Inu | 45 – 52 cm | Japan | zurückhaltend, guter Ein-Personenhund, starker Bewegungsdrang |
American Staffordshire Terrier | 43 – 48 cm | USA | intelligent, kräftig anhänglich, anderen Hunden gegenüber dominant |
Australian Shepherd | Australien/USA | 46 – 58 cm | wachsam, friedlich, für Familien geeignet, sehr aktiv |
Border Collie | 46 – 54 cm | Großbritannien | intelligent, aktiv, fordernd, guter Hütehund |
Chow-Chow | 45 – 56 cm | China | wachsam, ruhig, sehr selbstbewusst, treu und loyal |
Großpudel | 45 – 60 cm | Deutschland | agil, sehr intelligent, quirlig, verspielt, sehr menschenbezogen |
Irish Terrier | 46 – 48 cm | Irland | wachsam, selbstbewusst, Jagdtrieb, Familienhund |
Kleiner Münsterländer | 48 – 56 cm | Deutschland | temperamentvoll, intelligent, Familienhund, gehorsam, freundlich |
Pinscher | 45 – 50 cm | Deutschland | selbstständig, gutmütig, Jagdtrieb, agil |
Schnauzer | 45 – 50 cm | Deutschland | wachsam, lebhaft, gutmütig, verspielt, menschenbezogen |
Shar Pei | 45 – 51 cm | China | gelassen, intelligent, wachsam, treu, Familienhund |
Sibirischer Husky | 51 – 60 cm | Sibirien | gehorsam, freundlich, familienbezogen, starker Bewegungsdrang |
Wolfsspitz | 43 – 48 cm | Niederlande | ausgeglichen, selbstständig, wachsam, treu, familienbezogen |
Tipp: Gerade bei fremdartigen Rassen ist es wichtig, dass Sie auf die genaue Bezeichnung achten: Zwischen dem Aina Inu und dem Akita Inu zum Beispiel liegen locker 15 cm Größenunterschied. Letzerer zählt eindeutig zu den großen Hunden.
2. Viele mittelgroße Hunderassen sind gute Familienhunde
Bei kleinen Hunden kann es leicht vorkommen, dass Kinder ihnen unbedacht wehtun oder über sie stürzen, wenn sie selbst noch nicht so sicher auf den Beinen sind oder herumtoben. Dabei können sich sowohl Kind als auch Hund verletzen.
Große Hunderassen hingegen können, ohne es zu beabsichtigen, allein durch eine Drehung oder durch ein Schwanzwedeln kleine Kinder umschubsen. Auch dabei sind Verletzungen möglich. Für Kinder eignen sich daher mittelgroße Hunde tatsächlich am besten, die überwiegend als kinderfreundlich gelten.
2.1. Nicht alle mittelgroßen Hunde sind gleich
Wie Sie anhand der obigen Tabelle feststellen konnten, gibt es sehr viele unterschiedliche mittelgroße Hunderassen. Falls Sie einen Rassehund kaufen möchten, sollten Sie sich im Vorfeld die Charaktermerkmale der speziellen Rasse anschauen, mit dem bisherigen Hundehalter oder dem Züchter sprechen und sich Zeit nehmen, das Tier kennenzulernen. Nur so erfahren Sie tatsächlich etwas über den individuellen Charakter des Tieres.
2.2. Mischlinge sind immer für eine Überraschung gut
So wenig, wie man mittelgroße Hundrassen über einen Kamm scheren kann, so wenig kann man das Wesen eines Mischlings voraussagen. Handelt es sich um den Nachkommen zweier als sehr gutmütig bekannter Elterntiere, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass auch der Nachwuchs gutmütig wird.
Je mehr Ahnen sich aber in einem Tier mischen, desto schwieriger wird es, eine treffende Vorhersage seines Charakters zu tätigen. Hier ist es besonders wichtig, das Tier kennenzulernen und abzuschätzen, ob es kinderlieb ist und zur Familie passen wird.
Tipp: Als besonders kinderfreundliche Rassen gelten unter den mittelgroßen Hunden unter anderem Labrador Retriever, Pudel, Beagle und Australian Shepherd. Allerdings liegt es immer auch an der Erziehung und am Nervenkostüm des Hundes, ob er sich mit Kindern wohlfühlt.
3. Haltung: Ein aktiver Hund ist ein glücklicher Hund
Fast alle mittelgroßen Hunderassen, die es heute gibt, wurden ursprünglich für irgendeine Art von Arbeit gezüchtet: Sie wurden als Wachhund, als Hütehund, als Jagdhund oder gar als Schiffshund eingesetzt.
Die Hunde sind daher häufig agil und verantwortungsvoll – manche Rassen haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und merken beim kleinsten Anzeichen auf. Das stammt noch aus der Zeit, in der sie das Haus oder die Herde zu schützen hatten.
3.1. Auslauf ist wichtig
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund genug Auslauf bekommt. Wenn es möglich ist, gehen Sie mehrmals am Tag mit ihm nach draußen. Wenn Ihr Hund im Garten sein kann, ist das auch schön für ihn – aber einen Familienhund sollten Sie keinesfalls im Zwinger lassen, das wäre grausam.
Tatsächlich kommen mittelgroße Hunderassen zumeist auch in einer Wohnung gut zurecht, solange sie einen eigenen kleinen Platz haben und genügend Auslauf bekommen. Viele mittelgroße Hunde sind schnell und ausdauernd. Sie sind unermüdliche Begleiter für Jogger oder Fahrradfahrer.
3.2. Intelligenz will angeregt werden
Einige mittelgroße Hunderassen wie etwa der Pudel sind ausgesprochen clever, neugierig und gelehrig. Sie haben Spaß an Neuem und an Spielen, die ihren Geist fördern. Daher freuen sie sich über entsprechendes Spielzeug.
Die meisten gesunden mittelgroßen Hunde haben Spaß am Hundesport, an den Spielen und Übungen der Hundeschule und an anderen Aktivitäten – Hauptsache, sie können mit ihren geliebten Menschen zusammen sein.
3.3. Jagdinstinkt lässt sich nicht unterdrücken
Ein Deutscher Pinscher zum Beispiel kann Ihnen ähnlich wie eine Katze ein schönes Geschenk machen und Ihnen eine tote Ratte bringen. In diesem Fall hilft Schimpfen gar nicht, denn genau das war es, wofür die Tiere ursprünglich einmal gezüchtet worden sind. Wissen Sie, dass Ihr Hund einen starken Jagdinstinkt hat, können Sie mit ihm auf Grünflächen „jagen“ spielen – er hat einen Riesenspaß daran, und das wird auch Ihnen Freude bereiten.
4. Der Hund muss zur Lebenssituation passen
Unter den mittelgroßen Hunden finden Sie ganz unterschiedliche Charaktere. Terrier zum Beispiel sind allgemein sehr aufmerksame Wachhunde, während Cockerspaniel eher fröhlich und verspielt sind und dazu neigen, sich auch mit Fremden rasch anzufreunden. Labrador Retriever sind besonders langmütig und auch für kleinere Kinder gut geeignet.
Falls Sie einen Allergiker im Haus haben, sind mittelgroße Hunderassen, die nicht haaren (oder die wenig haaren) gut geeignet. Dazu zählen zum Beispiel die cleveren Pudel. Rassen mit Kurzhaar sind meist eher pflegeleicht, während längeres Fell mehr Pflege braucht. Haben Sie Zeit und Lust zur Fellpflege, kann zum Beispiel ein Australian Shepherd prachtvoll aussehen.
Tipp: Leben Sie in einer Wohnung, bevorzugen Sie sicher Hunde, die wenig bellen. Zu ihnen zählen zum Beispiel Collies und Beagles. Grundsätzlich ist es aber auch eine Frage der Erziehung, ob Ihr Liebling jeden Schritt im Treppenhaus lautstark kommentieren muss.
5. Ernährung: So füttern Sie das Tier richtig
Da mittelgroße Hunderassen sehr unterschiedliche Größen und Gewicht haben, können wir nicht schlichtweg eine Form von Ernährung empfehlen. Grundsätzlich gilt aber: Achten Sie beim Einkauf des Futters auf Qualität. Dabei hilft nicht zwangsweise der Blick auf den Preis, sondern nur auf das Etikett. Unnötige Inhaltsstoffe sind
- künstliche Konservierung-, Farb- und Geschmacksstoffe
- tierische Nebenerzeugnisse
- pflanzliche Nebenerzeugnisse
- Melasse, Glucose, Fruktose
- Molkereierzeugnisse
- Bäckereierzeugnisse
- Öle und Fette (ohne nähere Erklärung)
Die künstlichen Zusatzstoffe erkennen Sie daran, dass sie häufig als E mit einigen Nummern aufgeführt werden, etwa als E 620 oder E 123. Steht neben „tierische Nebenerzeugnisse“ noch „in Lebensmittelqualität“, ist alles gut. Falls nicht, kann es sich um Federn, Hufe, Knochen, Urin und diverse andere Abfallprodukte aus dem Schlachthof handeln. Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind ebenfalls meist Abfall wie Schalen oder Stängel.
Zucker wie Melasse, Glucose und Fructose schadet Ihrem Liebling nur. Dieser kann auch als Milchzucker in Molkerei- und Bäckereierzeugnissen versteckt sein. Und zwar braucht jeder Hund Öle und Fette, aber nicht solche ohne genauere Beschreibung: Fehlt diese, hat das zumeist einen guten Grund.
5.1. Nass- und Trockenfutter sind beide gut
Achten Sie darauf, dass das Produkt, das Sie für Ihren Hund kaufen, als „Alleinfuttermittel“ gekennzeichnet ist. Nur so stellen Sie nämlich sicher, dass das Tier alle nötigen Nährstoffe erhält. Sie können sowohl Nass- als auch Trockenfutter anbieten, allerdings am besten im Wechsel.
Stellen Sie Ihrem Hund zum Beispiel morgens eine Schale mit Nassfutter hin und geben Sie ihm abends etwas Trockenfutter. Wasser sollte der Hund immer haben!
Achten Sie darauf, das Tier nicht zu überfüttern: Übergewicht ist auch bei mittelgroßen Hunderassen ein großes Problem. Falls der Futtermittelhersteller nur einmaliges Füttern am Tag empfiehlt und Sie gern zwei Mal füttern würden, geben Sie jeweils nur die Hälfte in den Napf. Beachten Sie auch, dass Sie beim Spazierengehen oder beim Sport Leckerli füttern – auch diese kleinen Snacks haben Kalorien.
Tipp: Leidet Ihr Hund an Übergewicht, können Sie ihm auch mit den richtigen Snacks helfen: Kleine Stückchen Möhre schmecken frisch und saftig und haben kaum Kalorien.
5.2. Größe, Gewicht und Alter spielen eine Rolle
Mittelgroße Hunderassen, die eine Schulterhöhe von 60 Zentimetern hat und 26 Kilogramm auf die Waage bringen, brauchen mehr Futter als solche, die 40 Zentimeter hoch sind und zehn Kilogramm wiegen. Auch bekommen Welpen ein spezielles Futter, damit sie gesund aufwachsen. Es gibt weitere spezielle Futtermischungen für ausgewachsene Tiere und wiederum besonderes Futter für Seniorenhunde.
Bewegt sich Ihr Hund viel? Machen Sie Sport mit ihm oder lassen Sie ihn am liebsten nur kurz durch den Garten schnüffeln? Wie beim Menschen auch kommt es bei der richtigen Nahrungsmenge auf den individuellen Kalorienverbrauch an. Außerdem tun Sie Ihrem Hund einen Gefallen, wenn Sie ihm keine Snacks in Form von Wurst oder Käse geben: Die haben für Hundefutterverhältnisse nämlich extrem viele Kalorien und machen schnell dick.
5.3. BARF als Alternative
Haben Sie Zeit und Lust, sich in das Thema BARF (biologisch artgerechtes rohes Futter) einzulesen, können Sie Ihren Hund auch mit rohem Fleisch und Gemüse ernähren. Richtig durchgeführt, ist diese Art von Ernährung sehr gesund und hochwertig.
Allerdings ist sie auch nicht unkompliziert und mit Abstand am teuersten. Wer die Mittel oder die Zeit dazu nicht hat, kann bedenkenlos auch hochwertiges Fertigfutter kaufen.
6. Die Kosten für mittelgroße Hunderassen variieren
Wie viel ein mittelgroßer Hund in Anschaffung und Unterhalt kostet, lässt sich kaum sagen. Für einen Rassehundewelpen zahlen Sie zwischen 500 und 2.000 Euro. Einen Mischling aus dem Tierheim nehmen Sie dagegen zumeist gegen eine Gebühr von 150 bis 200 Euro mit heim. Für das Futter können Sie – je nach Marke und Bedarf des Tieres – monatlich zwischen zehn und 60 Euro ausgeben.
Die Grundausstattung an Näpfen, Leinen, Spielzeug, Hundebett, Hundebox und so weiter schlägt noch einmal mit rund 80 bis 100 Euro zu Buche. Hinzu kommen Tierarztkosten, die zwischen 60 und 120 Euro im Jahr liegen, und die Hundesteuer, die in den einzelnen Gemeinden höchst unterschiedlich ausfällt.
Rechnen Sie noch Ausgaben für Spielzeug, ab und zu den Hundesitter und die Hundehaftpflicht hinzu, und Sie haben einen relativ guten Überblick über die Kosten für mittelgroße Hunderassen.