- Mischlinge sind bei Hundehaltern beliebter als alle Rassehunde zusammen.
- Der Charakter von einem Mischling lässt sich nur schwer vorhersagen, da oft unklar ist, welche Gene sich durchsetzen werden.
- Ein Mischlingshund ist in der Anschaffung meist günstiger als ein Rassehund. Insbesondere im Tierheim kann man sie für einen kleinen Preis erwerben.
Sie überraschen mit außergewöhnlicher Fellfärbung, mit einer Größe, mit der Sie nicht gerechnet haben, oder mit einem verschmitzten Charakter. Mischlinge machen nicht nur den Großteil aller Hunde aus, sondern sind auch mit Abstand beliebter als alle Rassen.
Erfahren Sie hier, welche Mischlingsarten es gibt und wie Sie einen solchen Hund erwerben. Zudem gehen wir dir Behauptung auf den Grund, ob ein Mischling in der Regel gesünder ist als ein Rassehund.
Inhalt
- 1. Mischlinge sind oft robust und gesund
- 2. Zwischen Mischling und Designerhund gibt es einen Unterschied
- 3. Welcher Mischling sich eignet, hängt von den Bedürfnissen ab
- 4. Beim Kauf des Mischlings gibt es viel zu beachten
- 5. Der Preis kann sehr unterschiedlich ausfallen
- 6. Schöne Kalender mit Mischlingshunden
1. Mischlinge sind oft robust und gesund
Manche Menschen tun Rassehunde ab als zu empfindlich und kränkelnd, weil der enge Genpool sie beeinträchtigt. Ihnen ist ein Mischling lieber, der nicht durch lange Zucht die Veranlagung zu bestimmten Krankheiten hat. Diese Leute haben insoweit recht, als dass eine breite genetische Basis dafür sorgt, dass sich die gesunden Gene durchsetzen können. Mischlingshunde leiden weniger oft an rassespezifischen Erkrankungen.
Allerdings lässt sich das nicht pauschal für jeden Mischling sagen. Letzten Endes kommt es wie bei jedem Tier auf die beiden Elterntiere an: Die Veranlagung für bestimmte Krankheiten wird immer direkt von den Eltern und anderen Vorfahren vererbt.
Kleine Hunde werden älter
Man kann nicht allgemeingültig sagen, dass Mischlinge älter werden als Rassehunde: Kleine Hunde werden älter als große. Ein kleiner Mischlingshund kann gut 14 Jahre alt werden.
Eine schlechte Kombination kann also sogar dazu führen, dass der Mischling mehrere verschiedene Krankheiten entwickelt. Im Großen und Ganzen aber gilt:
Je mehr verschiedene Rassen sich in einem Hund mischen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er ein gesundes, robustes Tier ist.
2. Zwischen Mischling und Designerhund gibt es einen Unterschied
Wenn zwei Hunde von zwei unterschiedlichen Rasse miteinander gekreuzt werden, ergibt das nicht grundsätzlich einen Mischling. Tatsächlich erschafft man auf diese Weise auch sogenannte „Designerhunde“ beziehungsweise „Hybride“, die jeweils das Beste aus ihren beiden Rassen mitbringen sollen. Aus diesen Designerhunden wiederum können auf die Dauer auch neue Rassen entstehen.
2.1. Bei Mischlingen kann der Zufall mitspielen
Promenadenmischung
Man spricht von der Promenadenmischung, weil Mischlinge häufig beim „Promenieren“ zustande kamen: Die Dienstmädchen, die die Hunde ausführen mussten, griffen nur selten ein, wenn die Vierbeiner sich untereinander vergnügten.
Ein Mischling entsteht, wenn Rüde und Hündin ohne Auswahl und Zuchtziel ihrer Besitzer Eltern werden. Dabei ist es egal, ob die Eltern selbst Mischlinge oder reinrassig sind. Tatsächlich spricht man in den Hundezüchterverbänden sogar von Mischlingen, wenn die Elterntiere nicht angemeldet und zur Zucht freigegeben sind. Theoretisch kann also der Welpe zweier reinrassiger, aber nicht zur Zucht freigegebener Hunde der gleichen Rasse als Mischling gelten. Im normalen Sprachgebrauch ist das aber nicht verankert.
2.2. Designerhunde sind sorgfältige Züchtungen
Bei Designerhunden werden sorgfältig reinrassige Tiere als Elternteile ausgesucht – allerdings gehören beide unterschiedlichen Rassen an. Die Welpen nennt man nicht Mischlinge, sondern Hybriden. Man möchte durch die Kreuzung die besten Eigenschaften zweier Hunderassen in einem Tier vereinen.
Gern wird zum Beispiel der Pudel mit anderen Tieren gekreuzt: Sein Fell ist auch für Allergiker gut zu ertragen, da er kaum haart. Beliebt sind zum Beispiel die Labradoodle, also Kreuzungen aus Labrador und Pudel.
Sie vereinen im Bestfall das Fell des Pudels und seine Klugheit mit der Freundlichkeit und Ausgeglichenheit des Labradors. Eine Garantie haben die Züchter dafür aber nicht.
Tipp: Manche Designerhunde werden schließlich als eigenständige Rassen anerkannt. Das ist zum Beispiel beim Eurasier geglückt: Die Rasse geht zurück auf Chow-Chow, Wolfsspitz und Samojede.
3. Welcher Mischling sich eignet, hängt von den Bedürfnissen ab
Es gibt viele beliebte Mischlinge. Welcher sich für Sie eignet, hängt ganz von ihrer Lebenssituation ab. Ein gern gekaufter Familienhund ist zum Beispiel ein Schäferhund-Labrador-Mix, der mittelgroß bis groß werden kann. Kreuzt man hingegen den Labrador mit einem Rottweiler, bekommt man einen großen Hund an die Seite.
Ein Husky-Collie-Mix wird meist mittelgroß und hat ein ausgeprägtes Laufbedürfnis, braucht also viel Bewegung. Soll Ihr Hund eher klein sein, können Sie zum Beispiel nach einem Mix aus Chihuahua und Terrier Ausschau halten.
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie zwei Hunde kleiner Rassen kreuzen, sind die Nachkommen im Normalfall auch kleinbleibend.
Tipp: Mischlingswelpen können auch für Überraschungen sorgen: Sind bereits beide Elternteile Mischlinge, kann ein Welpe auch andere Größen als die Eltern erreichen. Das ist der Fall, wenn sich Gene der Vorfahren durchsetzen.
4. Beim Kauf des Mischlings gibt es viel zu beachten
Möchten Sie sich einen Mischling anschaffen, müssen Sie mehrere Dinge im Vorfeld bedenken: Wie viel Platz und Zeit haben Sie für den Hund? Möchten Sie einen Hundewelpen oder ein erwachsenes Tier? Auch kommt ein Punkt hinzu, der bei Rassehunden weniger stark ins Gewicht fällt: Mischlinge sind ausgesprochen individuell – nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich.
4.1. Individualität macht unvorhersehbar
Reinen Hunderassen sagt man immer einen bestimmten Charakter nach – Schäferhunde zum Beispiel sind achtsam und haben einen starken Beschützerinstinkt. Labradore sind friedfertig und menschenbezogen, Pudel intelligent, anhänglich und gut gelaunt. Sobald aber diese Rassen gekreuzt werden, kann man den Charakter eines Tieres nicht mehr so leicht vorhersagen.
Das bedeutet, dass Sie keinen Mischlingswelpen kaufen und davon ausgehen sollten, dass sein Wesen sich in eine bestimmte Richtung entwickelt. Natürlich können Sie durch Erziehung und Behandlung den Charakter mit formen, doch die Grundlage kennen Sie nicht.
Wer noch wenig Erfahrung mit Hunden hat, dem sei geraten, sich zunächst einen erwachsenen Mischling anzuschaffen. Sie können das Tier zuvor kennenlernen und feststellen, ob es charakterlich zu Ihnen passt. In jedem Tierheim warten Mischlinge in Not auf ein liebevolles Zuhause.
4.2. Wichtig: Das Umfeld betrachten
Möchten Sie sichergehen, dass Sie einen gesunden, mental stabilen Hund bekommen, sollten Sie den Besitzer besuchen – besonders dann, wenn es sich um eine Zucht handelt. Mischlingszüchter sind nicht in großen Vereinen organisiert, die für ihren guten Namen bürgen. Entsprechend müssen Sie selbst sich einen Eindruck verschaffen. Es ist wichtig, dass die Hunde
- gut versorgt sind
- mit der richtigen Mischung aus Aufmerksamkeit, Liebe und Konsequenz behandelt werden,
- weder über- noch unterfüttert sind
- einen eigenen Ort zum Zurückziehen haben
- mit den Familienmitgliedern vor Ort harmonieren
Manche Züchter halten auch die Papiere der Elterntiere bereit und erklären Ihnen, was die beiden Hunde ausmacht. Wenn beide Elternteile allerdings ihrerseits Mischlinge sind, gibt es keine Papiere. Das macht einen gesunden, fröhlichen Mischlingswelpen aber nicht schlechter.
5. Der Preis kann sehr unterschiedlich ausfallen
Möchten Sie einen Hundewelpen vom Züchter kaufen, sollten Sie je nach Tier und Abstammung schon mit einigen Hundert Euro Anschaffungspreis rechnen. Für den Welpen eines Rassehundes zahlen Sie je nach Art zumeist zwischen 700 und 1500 Euro, in Ausnahmefällen auch deutlich mehr. Für sorgfältig gezüchtete Hybridhunde können Sie mit ähnlichen Preisen rechnen.
Entscheiden Sie sich allerdings, einen Hund über die Hundevermittlung eines Tierheims zu adoptieren, zahlen Sie erst einmal nur die Gebühr vor Ort. Diese liegt für Mischlinge zumeist um 150 bis 200 Euro und hängt unter anderem auch vom Alter und dem Gesundheitszustand der Tiere an. Die Verantwortlichen im Tierheim geben Ihnen aber Zeit, das Tier kennenzulernen, und versorgen Sie mit allen Informationen, die Sie benötigen.
Tipp: Vielleicht haben Sie auch Glück und jemand bei Ihnen im Ort hat Hundewelpen zu verschenken. Das ist immer dann ein schönes Angebot, wenn Sie die Eltern und die Besitzer gut kennen. Bei gänzlich Fremden kann ein solches Geschenk zu unliebsamen Überraschungen führen.