- Die Maus ist kein Einzelgänger und sollte nicht allein gehalten werden.
- Besonders beliebt sind Farbmäuse und Rennmäuse als Haustiere.
- Die nachtaktiven Winzlinge brauchen viel Platz und eine abwechslungsreiche Einrichtung.
Die Maus folgt dem Menschen schon seit Jahrtausenden: Wir versorgen sie durch unseren Lebensstil zuverlässig mit Nahrung. Als Wildtier gilt sie zumeist als Schädling, doch werden die klugen kleinen Nager inzwischen auch gern als Haustiere gehalten.
Welche Mäusearten sich besonders gut als Haustiere eignen und was Sie für die Haltung beachten müssen, erklären wir Ihnen hier.
Inhalt
- 1. Zwei Arten von Mäusen sind besonders beliebt als Haustiere
- 2. Bei der Haltung sind viele Dinge zu beachten
- 3. Der Käfig muss überlegt eingerichtet werden
- 4. Mäusefutter ist abwechslungsreich
- 5. Pflege des Käfigs ist unumgänglich
- 6. Beim Kauf gilt es Verschiedenes zu beachten
- 7. Mit der Mausefalle gegen ungebetene Nager
- 8. Interessante Ratgeber über die Haltung von Mäusen
1. Zwei Arten von Mäusen sind besonders beliebt als Haustiere
Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von Mäusen, die Sie als Haustiere halten können. Dazu zählen etwa die europäische Zwergmaus, die sich zumeist einige Zentimeter über dem Boden von Grashalm zu Grashalm hangelt, Stachelmäuse oder Vielzitzenmäuse. Sie alle sind jedoch nicht gut für Kinder geeignet und sicher keine „Einsteigertiere“. Am weitesten verbreitet sind als Haustiere die Farbmaus und die Rennmaus.
1.1. Die Farbmaus stammt direkt von der Hausmaus ab
Die Farbmaus ist als direkter Abkömmling der Hausmaus als Haustier gezüchtet worden; sie zählt zur Unterfamilie der Langschwanzmaus. Es handelt sich um eine kleine Mäusesorte, deren Körper etwa sieben bis elf Zentimeter und deren Schwanz etwa sieben bis zehn Zentimeter lang wird.
Die Tiere wiegen rund 45 bis 60 Gramm und haben eine Lebenserwartung von etwa zwei bis drei Jahren. Die Farbmaus macht ihrem Namen alle Ehre: Es gibt sie in Weiß und Schwarz, Grau und Braun, aber auch gefleckt oder mehrfarbig.
1.2. Die mongolische Rennmaus ist besonders aktiv
Die Rennmaus, die ursprünglich in der Mongolei und Teilen Chinas beheimatet ist, hat längst viele deutsche Wohnstuben und Kinderzimmer erobert: Die Maus wirkt mit ihren zehn bis 14 Zentimetern Körper- und 10 bis 12 Zentimetern Schwanzlänge gegenüber der Farbmaus kräftiger. Sie bringen es auf 70 bis 110 Gramm Lebensgewicht und werden rund drei bis vier Jahre alt.
Da sie einen weniger starken Eigengeruch haben als Farbmäuse, sind sie als Haustiere sehr beliebt geworden. Ursprünglich hatten sie ein braunes Fell mit einem hellen Bauch, inzwischen aber werden auch sie in viele Farben gezüchtet. Mit ihrem dicht behaarten Schwanz gemahnen sie fast an kleine Eichhörnchen.
Achtung: Es werden immer wieder von verantwortungslosen Menschen sogenannte „Qualzuchten“ durchgeführt – also Zuchtverfahren, bei denen die falschen Gene kombiniert werden, um einen zumeist visuell ansprechenden Effekt zu erzielen. Unterstützen Sie das nicht und sehen Sie davon ab, Angora- oder Langhaarmäuse, Tanzmäuse, Locken-, Nackt- oder Manxmäuse sowie „Rote Mäuse“ zu kaufen.
2. Bei der Haltung sind viele Dinge zu beachten
Um ein domestiziertes Tier im Haus zu halten, gilt es grundsätzlich einige Dinge zu beachten. Der Tagesrhythmus der Maus weicht von dem des Menschen ab, und sie ist ungern allein. Außerdem benötigt sie Abwechslung und Auslauf.
2.1. Mäuse sind nachtaktiv
Mäuse und Winterschlaf
Mäuse halten keinen Winterschlaf. Geht ihnen aber das Futter aus, können sie erstarren und so viel Energie sparen, bis es wieder warm wird. So überstehen sie auch lange Winter.
Auch wenn es gerade für Kinder ein bisschen schade ist: Mäuse werden erst in der Dämmerung so richtig munter und buddeln, rennen und nagen vor allem in der Nacht. Tagsüber kommen sie zwar auch ab und zu heraus, aber das ist kein Vergleich zur Nacht, wo sie ganz in ihrem Element sind. Das geht auch nicht ganz ohne Geräusche ab, denn sie bewegen sich viel in dieser Zeit. Das Schlafzimmer ist also nicht unbedingt der geeignete Platz für den Käfig.
2.2. Mäuse brauchen Artgenossen
Maus und Ratte
Ratte und Maus passen als Haustiere überhaupt nicht zusammen. Die beiden Nagetiere sind grundverschieden und können nicht kommunizieren. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ratte die Maus tötet und frisst.
Farb- wie auch Rennmäuse sind ungern allein. Es wird behauptet, dass eine einzeln gehaltene Maus schneller zutraulich wird – das stimmt nicht, sie wird nur unglücklich. Sie braucht jemanden, mit dem sie kommunizieren, toben, kuscheln und Fellpflege betreiben kann.
Idealerweise kaufen Sie dafür zwei Weibchen: Sie kommen am besten miteinander aus. Zwei Männchen können sich als Rivalen betrachten und bekämpfen. Vor allem bei Rennmäusen wird es auch kritisch, drei Tiere zusammen zu halten, da sie Rangkämpfe und Beißereien austragen können, die im schlimmsten Falle tödlich enden.
Achtung: Halten Sie Männchen und Weibchen nicht zusammen! Ihre Vermehrung können Sie nicht kontrollieren: Mäuse können bis zu acht Mal im Jahr werfen und jeweils drei bis acht, in seltenen Fällen sogar 14 Junge bekommen. Jedes anfangs hilflose Baby ist seinerseits nach sechs Wochen geschlechtsreif und kann für noch mehr Nachwuchs sorgen.
2.3. Mäuse müssen gefordert werden
Sobald Sie feststellen, dass Ihre Haustiere an den Käfigstangen nagen, wissen Sie, dass ihnen langweilig ist. Eine Maus muss sich bewegen können: Im Garten oder im Wald schleicht und sprintet sie, klettert, gräbt und versteckt sich. Auch im Käfig muss sie ihre Muskeln und ihre Instinkte schulen. Dafür können Sie ihr für eine möglichst artgerechte Haltung Spielzeuge in den Käfig setzen, etwa
- ein Laufrad
- Brücken
- Schaukeln
- Äste
- Röhren
- Seile
Die Rennmaus freut sich auch besonders über eine Schale mit Chinchilla-Sand. Hin und wieder brauchen die Mäuse auch Auslauf. Dafür sollten Sie alle Fenster und (Schrank-)Türen schließen, die Steckdosen sichern und am besten alle Ritzen und Verstecke verstopfen.
Zwar spielen Mäuse gern mit „ihren“ Menschen, wenn sie ihnen vertrauen, noch lieber aber verstecken sie sich an Orten, an die man nicht herankommt. Behalten Sie das kleine Nagetier während der Auslaufphase genau im Auge, damit es nicht zum Beispiel ein Elektrokabel anknabbert.
Tipp: Wenn Sie ein Laufrad für Ihre Maus suchen, nehmen Sie kein zu kleines: Alle Räder mit einem Durchmesser unter 25 Zentimetern sind ungeeignet. In ihnen muss die Maus auf unnatürliche Weise ihr Rückgrat durchbiegen.
3. Der Käfig muss überlegt eingerichtet werden
Wenn Sie zwei Mäuse halten möchten, sollten Sie schon einen Käfig von mindestens 80 mal 40 mal 40 Zentimetern Größe kaufen. Je größer, desto besser – denn je mehr Platz die Tiere haben, desto mehr können sie sich austoben und desto wohler fühlen sie sich. Die Gitterstäbe sollten nicht weiter als acht Millimeter voneinander entfernt sein, denn Mäuse sind erstaunlich gut darin, sich durch die schmalsten Ritzen zu quetschen.
Stellen Sie den Käfig etwa auf Brust- bis Augenhöhe auf und wählen Sie eine Stelle weitab von der Heizung und ohne direkte Sonneneinstrahlung: Mäuse können nämlich nicht schwitzen und vertragen Hitze nicht gut. Bei der Einrichtung des Käfigs kommt es wiederum auf verschiedene wichtige Punkte an.
3.1. Diese Grundausstattung braucht jede Maus
Geben Sie Ihren Mäusen ein Haus, in dem sie schlafen können. Es sollte von außen nicht einsehbar sein, sodass sie sich sicher und unbeobachtet fühlen. Spendieren Sie ihnen Küchenpapier, Taschentücher oder Heu, mit denen sie das Schlafhäuschen bequem ausstatten können. Außerdem benötigen Sie einen Futternapf für die Tiere und eine Tränke, die Sie an die Käfigstäbe klemmen – einen Wassernapf buddeln die Tiere versehentlich innerhalb kürzester Zeit zu, wenn sie in der Streu graben.
3.2. Fantasievolles Einrichten macht die Maus glücklich
Geben Sie Streu auf den Boden, damit die Mäuse darin graben können. Bei Rennmäusen sollte die Schicht stellenweise bis zu 20 Zentimeter hoch sein. Ist der Käfig hoch genug, ziehen Sie ruhig auch durch einen Teil davon einen Zwischenboden – so schaffen Sie eine weitere große Fläche mit Platz zum Klettern, Rennen und Verstecken. Äste von ungiftigen Bäumen (Birne, Apfel) sind zum Klettern und zum Knabbern gut geeignet, und die oben genannten Spielzeuge halten die kleinen Nager gut auf Trab.
Achtung: Plastik hat in einem Mäusekäfig nichts verloren! Da die Tiere alles anknabbern, können sie Plastikpartikel verschlucken und ernsthaft krank werden. Zubehör aus Holz, Ton, Keramik oder Kork sind deutlich besser geeignet.
Manche Ratgeber schreiben als Tipp, dass man Mäuse in einem alten Aquarium halten kann. Das ist aber nicht unproblematisch, da die Luft hier weit unten schnell sehr schlecht wird: Die Belüftung findet nur durch das Gitter statt, das als Deckel fungiert. Knapp über dem Boden staut sich dagegen die verbrauchte Luft mit dem Ammoniakgeruch des Mäuseurins.
Es wird daher geraten, nur Aquarien zu nutzen, die nicht höher sind als 35 Zentimeter. Hier ist wiederum für einen Zwischenboden kein Platz. Besser geeignet sind jedenfalls speziell für Mäuse entworfene Käfige.
4. Mäusefutter ist abwechslungsreich
In der freien Natur fressen Mäuse vor allem Gräser und Getreide. Die Nahrung aus dem Fachhandel trägt dem Rechnung: Sie enthält Körner und Kerne. Auch eine Nuss schmeckt dem Nager ab und zu gut. Füttern Sie zusätzlich jeden Tag etwas vom sogenannten Saftfutter, also
- Obst
- Gemüse
- Salat
- Löwenzahn
- Gräser
Etwa einmal die Woche sollten Sie die Nager auch mit tierischem Eiweiß versorgen. Das kann zum Beispiel Hühnerfleisch sein, ein Stück gekochtes Eiweiß, etwas Quark oder auch ein Bröckchen Trockenfutter für Katzen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Mäuse immer genug zu trinken haben.
5. Pflege des Käfigs ist unumgänglich
Die meisten Mäuse entscheiden sich für eine bestimmte Ecke, in der sie Urin und Mäusekot lassen. Diese Ecke sollten Sie einmal die Woche sorgfältig säubern. Einmal im Monat können Sie den Großteil der Streu entfernen und durch frische ersetzen. Allerdings ist dies auch der Moment, in dem die Mäuse von einer Ecke in die andere laufen und mit ihrem charakteristischen Geruch ihr Revier neu markieren. Wichtig ist zur Pflege außerdem, dass Sie täglich in das Schlafhäuschen schauen und gegebenenfalls Reste des Saftfutters entfernen: Sie verderben schnell und beginnen zu stinken.
6. Beim Kauf gilt es Verschiedenes zu beachten
Wenn Sie eine Maus kaufen möchten, sind Sie im Zoohandel schon mit etwa zehn Euro dabei. Machen Sie sich vorher mit den Arten vertraut und finden Sie heraus, welche am besten zu Ihnen passt. Lassen Sie sich gleichgeschlechtliche Tiere geben, die sich bereits kennen und die nicht trächtig sind.
Die Anschaffungskosten für Käfig und Zubehör sind überschaubar: Mit etwa 75 bis 120 Euro kommen Sie hier aus. Für das Futter und die notwendige Streu können Sie noch einmal rund 15 Euro monatlich veranschlagen. Mäuse sind also relativ günstige Haustiere.
7. Mit der Mausefalle gegen ungebetene Nager
Eine Maus, die Sie als Haustier halten möchten, erwerben Sie im Fachhandel. Auch wenn Sie einen kleinen Nager mit der Lebendfalle in Ihrem Garten erwischen könnten, handelt es sich doch um ein Wildtier, das Sie nicht artgerecht halten können. Auch die Futtermaus, die Sie vielleicht für Ihre Schlangen brauchen, dürfen Sie nicht selbst fangen.
Haben Sie Probleme mit Mäusen im Haus oder im Keller, können Sie eine Mausefalle aufstellen. Als Köder eignen sich entgegen der landläufigen Meinung Speck und Käse nicht besonders gut. Etwas Schokolade oder Nussnugatcreme hingegen lockt die Tiere zuverlässig an.
Tipp: Möchten Sie Mäuse aus einem bestimmten Teil Ihres Hauses oder Gartens vertreiben, ohne Fallen aufzustellen, sollten Sie ihnen ihre bisherigen Nahrungsquellen entziehen – etwa keine Küchenabfälle so lagern, dass die Tiere sie erreichen können. Mit ätherischen Ölen getränkte Lappen oder Terpentingeruch sollen die Nager ebenfalls zum Umzug ermutigen.