Mauke: Tipps zur Behandlung der Hautinfektion bei Pferden

Pferdekrankheit Behandeln Fesselbeuge
  • Mauke ist eine Pferdekrankheit im Fesselbereich. Symptome sind: entzündete Haut, Blasen, nässende Ekzeme, Schorf.
  • Häufige Ursache ist falsches Pferdefutter. Durch eine Umstellung der Fütterung lassen sich Nährstoffmangel und Infektionserkrankungen vermeiden.
  • Die bakterielle Hautinfektion ist ansteckend und muss unbedingt behandelt werden, da sie sonst chronisch werden kann.
  • Die Behandlung mit Maukesalben, Antibiotika und Zink kann durch einfache Hausmittel unterstützt werden.

Die Fesselbeuge ist entzündet, nässt und ist von Schorf bedeckt – mit großer Wahrscheinlichkeit hat Ihr Pferd eine Mauke. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Hautentzündung, die ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. In der Regel ist ein Mangel an Nährstoffen aufgrund von ungeeignetem Tierfutter die Ursache. Wir erklären Ihnen, wie Sie eine Mauke erkennen, was dagegen hilft und was Sie zur Vorbeugung machen können.

1. Mauke ist eine infektiöse Hautkrankheit

Als Mauke werden unterschiedliche Hautkrankheiten bezeichnet, die eine Entzündung an den Fesselbeugen eines Pferdes zur Folge haben. Die Ursache hierfür ist sehr unterschiedlich. Besonders Feuchtigkeit bietet einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze, die eine Mauke auslösen können. Behandeln Sie eine Mauke in allen Fällen möglichst schnell, da sie sich ansonsten zu einer chronischen Erkrankung entwickeln kann.

1.1. Die Krankheit hat unterschiedliche Ursachen

Hautkrankheit Pferd

Feuchtigkeit, Matsch und Schlamm können die Ursache einer Mauke sein.

Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn es draußen nass ist, tritt Mauke verstärkt auf. Pferde mit starkem Behang haben zudem ein erhöhtes Risiko, da dieser schnell verschmutzt, länger nass bleibt und damit einen guten Nährboden für die Bakterien bietet. Grundsätzlich ist jedoch keine Pferderasse sicher vor Mauke. Gerade im Frühjahr oder Herbst, wenn die Tiere ihren Fellwechsel haben, tritt die Infektion verstärkt auf.

Pferde, die in einem Offenstall leben, sind auch häufiger davon betroffen, besonders wenn sie viel im Matsch herumstehen. Gerade Schmutz kann die Verbreitung der Mauke fördern – genauso wie übertriebene Reinlichkeit mit aggressiven Pflegeprodukten, wodurch die Haut unnötig gereizt wird.

Steht Ihr Pferd auf einem trockenen, sauberen Boden und bekommt dennoch eine Mauke, ist manchmal ein geschwächtes Immunsystem die Ursache. Nährstoffmangel und falsche Fütterung sind dafür oftmals Gründe. Für ein starkes Immunsystem sollten Sie auf eine naturnahe Fütterung mit hochwertigem Pferdefutter setzen und dabei auch beachten, dass je nach Alter und Rasse des Pferdes unterschiedliche Anforderungen an das Futter gestellt werden müssen.

Ein schwaches Immunsystem ist aber nicht immer auf die Ernährung zurückzuführen. Auch eine mangelnde körpereigene Entgiftung des Pferdes durch Nierenprobleme führen zu einem schwachen Immunsystem. Eine weitere Ursache für Mauke sind Parasiten wie Milben oder Pilze, da diese die Haut angreifen und das Tier schwächen. Durch Mikroverletzungen wird schließlich der Weg für die bakterielle Infektion eröffnet.

1.2. Diese Symptome sprechen für eine Mauke

Mauke Pferdekrankheit Vorbeugen

Die Fesselbeuge sollte regelmäßig kontrolliert werden.

Eine Mauke erkennen Sie bereits im Frühstadium an einer Hautrötung im Bereich der Fesselbeuge mit auftretenden kahlen Stellen. Eine leichte bis schmerzhafte Schwellung lässt sich ebenfalls schnell beobachten. Nehmen die Schmerzen zu, beginnen die Pferde beim Laufen zu lahmen.

Eine eindeutige Infektion liegt dann vor, wenn die Haut an der entsprechenden Stelle bereits wund ist, stark juckt und sich Bläschen bilden. Wenn diese Aufplatzen, tritt ein übel riechendes Sekret aus. Die Folge ist ein nässendes Ekzem, wodurch ein schmieriger Belag und blutiger Schorf entstehen. Die geschwollene Haut ist meist eingerissen und stark verkrustet.

Tipp: Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und sind nicht immer mit auslaufendem Sekret verbunden. Bei der trockenen Mauke bilden sich starke Schuppen und krustiger Schorf, jedoch kein nässendes Ekzem.

2. Die Behandlung muss auf die Ursache der Mauke angepasst werden

Bevor Sie anfangen an Ihrem Pferd herumzudoktern, sollten Sie zuallererst einen Tierarzt rufen. Der kann feststellen, um welche Form der Mauke es sich handelt und welche Therapie sich am besten eignet. So muss bei einem Milben- oder Pilzbefall zusätzlich ein Mittel zur Bekämpfung der Ursache angewendet werden. 

Je nach Schweregrad der Pferdekrankheit wird der Arzt ein Antibiotikum zur Behandlung einsetzen. Durch eine bakterielle Untersuchung kann er herausfinden, welches Arzneimittel das richtige ist.

2.1. Schnelles Handeln und erste Hilfe sind angesagt

Krusten lösen – ja oder nein?

Es gibt geteilte Meinungen darüber, ob die Kruste an den betroffenen Stellen entfernt werden sollte oder nicht. Manche raten, nach dem Säubern die Kruste aufzuweichen und vorsichtig abzulösen, damit die Keime darunter besser behandelt werden können. Andere meinen, die Kruste diene dem Schutz der Wunde und das Entfernen würde den Heilungsprozess verzögern. Außerdem kann die Prozedur für das Pferd sehr schmerzhaft sein, wenn Sie nicht vorsichtig sind. Fragen Sie am besten den behandelten Fachmann, was er für richtig hält.

Wenn Sie Symptome einer Mauke bei Ihrem Pferd feststellen, sollten Sie das Tier schleunigst in einem trockenen und sauberen Stall unterbringen. Mauke ist außerdem ansteckend sowohl für andere Pferde als auch für Menschen. Das bedeutet:

  • kein matschiger Paddock
  • keine feuchte Koppel
  • mehrmals täglich die Box ausmisten
  • isolierte Unterbringung, um eine Übertragung zu vermeiden
  • Handtücher und andere Utensilien heiß waschen oder fachgerecht entsorgen
  • Kontakt mit Schleimhäuten und offenen Wunden vermeiden
  • beim Behandeln und Säubern Handschuhe benutzen

Das wichtigste ist, dass die Fessel so trocken wie möglich gehalten wird, bis die Entzündung vollständig verheilt ist.

Wenn Ihr Pferd einen starken Fesselbehang besitzt, ist es sinnvoll diesen vorsichtig mit einer Schere zu entfernen. Ist die Wunde frei von Fell, können Sie den Bereich vorsichtig abwaschen und abtrocknen. Eine Desinfektion mit Betaisodona oder Rivanol hilft, dass die offene Wunde sauber bleibt.

2.2. Bewährt haben sich Zink und Maukesalben

Mauke Behandlung Therapie erkennen

Die betroffene Stelle säubern und abtrocknen, bevor sie weiter behandelt wird.

In den meisten Fällen ist es sehr erfolgversprechend, eine Mauke mit einer Zinksalbe zu behandeln. Zink fördert die Wundheilung, hilft gegen Juckreiz und trocknet die Bläschen schnell aus. Außerdem ist die Salbe wasserabweisend. Gerade am Anfang ist es meist ratsam, einen Verband anzulegen, um die Wunde zu schützen und damit das Pferd sich die Stelle nicht aufkratzt.

Manchmal kann auch eine Zufütterung von Zink hilfreich sein. Besonders wenn sich die Tiere im Fellwechsel befinden, haben sie oftmals einen erhöhten Nährstoffbedarf.

Im Fachhandel sind auch spezielle Maukesalben erhältlich, die Öle und Fette enthalten, um die Wunde zu schützen und zu pflegen. Welche Maukesalbe am besten geeignet ist, kann Ihnen Ihr Tierarzt verraten.

2.3. Einfache Hilfe durch einen Griff in die Hausapotheke

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Ein Verband schützt die Wunde und hält sie trocken.

Als gute Hausmittel haben sich insbesondere Sauerkrautumschläge bewährt. Die darin enthaltene Milchsäure entzieht die Entzündung und hilft bei der Wundheilung. Auch Honig ist mit seiner antiseptischen Wirkung eine schnelle und einfache Möglichkeit, dem Pferd etwas Linderung zu verschaffen. Den Honig einfach auf der gesäuberten Stelle verstreichen.

Noch besser eignet sich Propolis (Bienenharz), das gegen Pilze, Viren und Bakterien wirkt. Jedoch ist Honig leichter zu erwerben, sofern man keinen Imker kennt. Einen entzündungshemmenden Umschlag mit unterschiedlichen Kräutern wie Salbei, Thymian oder Kamille können Sie ebenfalls ausprobieren. Es gibt auch positive Erfahrungen mit dem Einsatz von Knoblauch- und Teebaum-Öl sowie Aloe Vera.

2.4. Homöopathische Therapie der Mauke durch einen Heilpraktiker

In der Homöopathie finden sich ebenfalls zahlreiche Anwendungen zur Therapie der Mauke. Neben dem Einsatz von unterschiedlichen Globuli, Kräutern und ätherischen Ölen steht hier meist ein ganzheitlicher Ansatz im Vordergrund, der auch Fütterung, Umwelteinflüsse und individuelle Probleme des Pferdes miteinbezieht. Welches hier das beste Mittel gegen Mauke ist, sollte von einem erfahrenen Tierheilpraktiker entschieden werden.

Achtung: Eine unbehandelte Mauke kann unter Umständen chronisch werden. Neben Lahmheit, Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen ist sogar eine Blutvergiftung möglich, die tödlich enden kann.

3. Vorbeugend hilft Hygiene und die richtige Fütterung

Mauke vorbeugen

Eine Matschkoppel sollte bei anfälligen Pferden vermieden werden.

Die beste Prophylaxe ist, die Fesseln trocken und sauber zu halten. Besonders bei anfälligen Pferden, sollte auf eine gute Hygiene geachtet werden. Vermeiden Sie Stresssituationen, da diese das Immunsystem schwächen. Stallwechsel, eine neue Herde oder lange Transporte sind jedoch nicht immer vermeidbar: In diesem Fall kann eine Zufütterung bestimmter Mineralien wie Zink sinnvoll sein, um die Immunabwehr zu stärken.

Eine falsche Fütterung ist häufig die Ursache für Mauke und lässt sich durch eine Futterumstellung vorbeugen. Nährstoffmangel, eine zu fette Weide und schlechte Darmflora schwächen das Pferd und begünstigen damit ein Auftreten.

Tipp: Einen Schutz in der matschigen Jahreszeit bieten spezielle Gamaschen, die Fesseln und Beine vor Schmutz und Nässe bewahren.

4. Salben und Sprays zur Behandlung von Mauke kaufen

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