- Das Huhn stellt als Haustier relativ wenige Ansprüche und bringt obendrein einen sehr praktischen Nutzen als Eier- und Fleischlieferant.
- Hühner werden bereits seit Jahrtausenden gezüchtet. Es gibt rund 200 Rassen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften.
- Es sind sehr soziale, zutrauliche Tiere mit einem ausgeprägten Brutverhalten.
Munteres Gackern und Glucksen, das morgendliche Krähen eines Hahns und zur Belohnung gibt es täglich frische Eier: Hühner sind liebenswerte Haustiere und haben obendrein einen sehr praktischen Nutzen. Mehr als zwanzig Milliarden Tiere umfasst der weltweite Hühnerbestand. Der Großteil davon lebt in industriellen Mastbetrieben. Aber auch die private Hühnerhaltung erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Schließlich werden Hühner schon seit Jahrtausenden als Nutztiere gezüchtet.
Hühner zu halten mag für viele nach einem seltsamen Hobby klingen, schließlich kennt man die Tiere hauptsächlich von Bauernhöfen und aus der Massentierhaltung. Sie lassen sich jedoch sehr gut als Haustier sogar im eigenen Garten halten, da sie recht wenige Anforderungen stellen. Worauf Sie dennoch achten müssen und was Sie über eine artgerechte Haltung wissen müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Sie erhalten zudem Informationen über Herkunft des Huhns, Anschaffung und das Brutverhalten. In einem Steckbrief finden Sie alle Infos noch einmal zusammengefasst.
Inhalt
- 1. Die Domestizierung des Huhns begann in Indien
- 2. Hühner haben trotz unterschiedlichem Aussehen viele Gemeinsamkeiten
- 3. Die Wahl der richtigen Rasse
- 4. Eine artgerechte Hühnerhaltung erfordert eine gute Vorbereitung
- 5. Lebenserwartung und Krankheiten Ihrer Hühner
- 6. Was ein Huhn kostet
- 7. Steckbrief Huhn
- 8. Empfehlenswerte Bücher über die Hühnerhaltung
1. Die Domestizierung des Huhns begann in Indien
Hühner werden in die Familie der Fasanenartigen eingeordnet und sind mit fast 200 Rassen eine sehr artenreiche Vogelgruppe. Der Urvater des heutigen Haushuhns ist das Bankiva-Huhn, das in Südostasien beheimatet ist und bis heute in indischen und malaiischen Wäldern lebt. Bereits vor über 4000 Jahren wurden in Indien diese Hühner domestiziert und in die ganze Welt verbreitet.
Durch Kreuzungen mit anderen Wildhuhnarten entstanden nach und nach viele unterschiedliche Rassen in den verschiedensten Formen, Farben und Größen. Man züchtete bunte Arten als Ziervögel, große Tiere zur Fleischsteigerung oder Kampfhähne für Wettkämpfe.
Der Hauptfokus der Zuchtbestrebungen lag jedoch auf den Eiern: Das wilde Bankiva-Huhn legt etwa fünf bis sechs Eier im Jahr. Moderne Legehennen produzieren mehr als 300 Eier jährlich.
1.1. Das Huhn als Nutztier in der Nahrungsmittelindustrie
Auch heute wird noch fleißig Hühnerzucht betrieben, um die Fleisch- und Eierproduktion immer weiter zu optimieren. Mittlerweile gibt es sogenannte Hybridrassen, die speziell für die Industrie eingesetzt werden und vorrangig in der Fleisch- und Eierproduktion in Großbetrieben eingesetzt werden. Hybridrassen legen mehr und schneller Eier oder liefern bei kurzer Aufzuchtzeit sehr viel Fleisch.
Seit 1957 wurde durch geschickte Züchtungen das Hühnchenwachstum mittlerweile um 400 Prozent gesteigert. 700 Millionen Tiere werden jedes Jahr in Deutschland geschlachtet und als Hähnchen gebraten oder zum Kochen in der Suppe verwendet. Um diese Nachfrage zu bedienen, wurden Hühner gezüchtet, die in kürzester Zeit sehr viel Fleisch ansetzen.
Die traditionellen Hühnerrassen werden nur noch von privaten Züchtern, Kleinbauern und mittlerweile auch wieder in der Bio-Zucht verwendet. So wurden viele alte Hühnerrassen wiederbelebt und vor dem Aussterben bewahrt.
2. Hühner haben trotz unterschiedlichem Aussehen viele Gemeinsamkeiten
Das Haushuhn wurde durch geschickte Züchtung immer weiter angepasst. Dadurch entstanden im Laufe der Geschichte zahlreiche Rassen, die teilweise nur ganz regional gezüchtet und an die dortigen Bedingungen angepasst wurden. Ein stereotypes Aussehen gibt es entsprechend nicht.
Das wildlebende Huhn besitzt meist eine eher schlanke und gestreckte Anatomie, wohingegen Nutztiere zu einem massigen Körperbau und gedrungener, runder Form neigen. Hühner besitzen vier Zehen, von denen eine nach hinten gerichtet ist. Die meisten Arten haben einen fächerförmigen Kamm, wobei es auch hier mehrere Varianten gibt.
Ihre Flügel sind recht kurz, da es sich primär um Landvögel handelt. Sie können zwar fliegen, bleiben aber die meiste Zeit lieber am Boden. Der Mensch hat vielen Rassen das Fliegen im Laufe der Zeit weg gezüchtet, weswegen häufig angenommen wird, dass Hühner flugunfähig seien. Wilde Hühner nutzen ihre Flügel aber durchaus, um in der Nacht auf höher gelegene Schlafplätze zu gelangen.
2.1. Größenunterschiede auch zwischen Henne und Hahn
Das ursprüngliche Huhn bringt etwa ein Kilo auf die Waage. Rassehühner wiegen meist zwischen zwei und vier Kilogramm. Die kleinste Art sind die Zwerghühner mit einem Gewicht von etwa 250 Gramm. Der Jersey Giant kommt hingegen auf stolze fünf Kilogramm bei einer Körpergröße von rund 60 Zentimetern.
Alle Rassen besitzen einen ausgeprägten Sexualdimorphismus: Hähne sind größer und schwerer als Hennen, zudem ist ihr Gefieder farbenprächtiger, Kamm und Kehlklappen sehr viel stärker ausgeprägt. Mit seinem lauten „Kikeriki“ wurde er zum Sinnbild des morgendlichen Weckrufs, während Hennen leise gurren und gackern.
2.2. Mit dem Sehen haben sie ihre Schwierigkeiten
Hühner haben nicht die besten Augen. Bis auf fünf Meter Entfernung können sie gut Körner und andere kleine Gegenstände erkennen. Ab einer Entfernung von 50 Metern sehen sie kaum noch etwas. Das ist auch der Grund, dass Hühner sich nur im Umkreis von 50 Metern von ihrem Unterschlupf aufhalten.
Das räumliche Sehen fällt dem Huhn sehr schwer, da die Augen seitlich am Kopf liegen. Sie können Gegenstände nicht mit beiden Augen gleichzeitig fixieren und müssen ihn abwechselnd mit dem rechten und linken Auge anschauen. Sie können ihre Augen kaum bewegen. Stattdessen drehen sie den Kopf ständig hin und her, um eine Tiefenwahrnehmung zu erhalten. Daher kommen die charakteristischen ruckartigen Kopfbewegungen.
2.3. Hühner haben spezielle Sinnesorgane
Hühner verfügen über einen besonderen Sinn: Auf ihrer Haut sind Vibrationsorgane, mit denen sie Schwingungen sowohl vom Boden als auch aus der Luft wahrnehmen können. Dadurch können sie Feinde frühzeitig erkennen. Wenn Sie sich nachts einem Hühnerstall nähern – trotz leiser Schritte –, werden die Vögel sofort Alarm schlagen.
Zur Regulierung der Körpertemperatur besitzen Hühner eine Zirbeldrüse. Da sie keine Schweißdrüsen besitzen, ertragen sie keine große Hitze. Bei Temperaturen über 25 Grad benötigen sie bereits Abkühlung, indem sie den Schnabel in kaltes Wasser tauchen, die Flügel anheben und den Schnabel wie eine Art Hecheln öffnen. Außerdem haben sie einen speziellen Orientierungssinn, ähnlich den magnetischen Sensoren von Zugvögeln.
2.4. Hühner besitzen ein sehr starkes Sozial- und Kommunikationsverhalten
Wenn sich Hühner wohlfühlen werden sie sehr schnell zutraulich. Es sind sehr soziale, kontaktfreudige Tiere. Ihren sicheren Unterschlupf verlassen sie nur auf wenige Meter Entfernung. Dank diesem Verhalten können sie problemlos im Garten oder in Hühnerfarmen als Haustiere gehalten werden.
Untereinander regeln Hühner ihr Zusammenleben ganz eigenständig über die Hackordnung. Dadurch entscheiden sie, wer den besten Schlafplatz bekommt und Vorrang an der Futterstelle hat. Meist sind ältere Hennen ranghöher als Junghennen. Durch picken mit dem Schnabel zeigen sie sich gegenseitig, wer das Sagen hat. Auch Junghähne stehen oft in der Rangordnung unter den älteren Hennen. Die höchste Position nimmt ein erwachsener Hahn ein.
Auch die Fähigkeit zur Kommunikation ist bei Hühnern sehr ausgeprägt. Über unterschiedliche Laute verständigen sie sich und informieren sich über Futterstellen. Forscher haben herausgefunden, dass sie sich mit bis zu dreißig unterschiedlichen Lautäußerungen verständigen.
3. Die Wahl der richtigen Rasse
Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Hühnerrassen ist es ratsam, dass Sie sich vor der Anschaffung zunächst überlegen, für welchen Zweck Sie sich Hühner halten möchten. Jede Rasse bringt ganz unterschiedliche Eigenschaften mit und stellt damit auch andere Anforderungen an die Haltung. Folgende Punkte sollten Sie sich vorab durch den Kopf gehen lassen:
- Zweck: Züchten, Ziervögel, Fokus auf Eier oder Fleisch, Erhalt von alten Rassen, Haustiere im eigenen Garten
- Region: Beständigkeit gegen Hitze, Wind, Regen
- Platz: Größe der Hühner und des Stalls
- Charakter: Ruhig, zutraulich, aufgeweckt, kämpferisch
3.1. Hühnerrassen: Ein kleiner Querschnitt
Hühnerrassen werden in folgende Kategorien eingeteilt: Nutzgeflügel und Ziergeflügel. Nutztiere werden noch einmal in Fleischrassen und Zwiehühner unterteilt. Bei letzteren handelt es sich um Rassen, die legefreudig sind und gleichzeitig einen guten Fleischansatz haben. Außerdem gibt es von vielen Hühnerrassen eine kleinere Variante: Diese Zwerghühner eignen sich besonders gut für die private Haltung im Garten.
Legen Sie viel Wert auf gute Fleischlieferanten, sind größere Hühnerrassen wie das Brahma-Huhn eine gute Wahl, das noch dazu sehr ruhig und zutraulich ist. Araucana-Hühner sind eine sehr widerstandsfähige Zwiehuhnrasse, die vor allem bei Hobbyhaltern beliebt sind. Sie sind sogenannte „Grünleger“, da ihre Eier eine grün-türkise Schale haben. Marans-Hühner haben eine sehr gute Legeleistung, sind jedoch etwas aktiver und scheuer als die Araucanas.
Wenn Ihnen die Optik besonders wichtig ist, sind die kleineren Seidenhühner die richtige Wahl: Mit ihrem flauschigen Gefieder und den unterschiedlichen Farbschlägen sind diese zutraulichen Hühner gleichzeitig eine schöne Zierde. Manche Züchter konzentrieren sich auf den Erhalt alter Hühnerrassen: Das Sulmtaler Huhn ist ein leicht mästbares und wetterfestes Zwiehuhn. Es war bis in die 1980er fast verschwunden und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Haustierrassen. Dank einiger ambitionierter Züchter konnte die Rasse erhalten werden.
Eine Übersicht aller Hühnerrassen finden Sie beim Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V. zum Download. Neben Rassehühnern gibt es auch noch Mischlinge, die deutlich günstiger sind als reinrassiges Geflügel.
4. Eine artgerechte Hühnerhaltung erfordert eine gute Vorbereitung
Haben Sie sich für eine Rasse entschieden, geht es an die Vorbereitungen für die richtige Unterbringung. Die meisten Hühnerrassen sind zwar relativ genügsam, dennoch ist eine artgerechte Haltung sehr wichtig. Dabei gibt es einiges zu Beachten:
- Größe und Art des Stalls
- Auslauf
- Brut und Aufzucht
- Das richtige Futter
- Schlachtung
4.1. Der Stall soll trocken und hell sein
Zunächst brauchen Sie einen geeigneten Stall, in den sich die Tiere zum Schlafen, Brüten und als Schutz vor Wind und Regen zurückziehen können. Die Größe variiert dabei von der Rasse und der Anzahl der Tiere. Als Richtwert gilt: Fünf Hühner kommen auf einen Quadratmeter Stallfläche. Wichtig ist, dass der Stall trocken und warm ist, ausreichend belüftet und hell.
Legen Sie den Hühnerstall dick mit Stroh, Heu und einem Erde-Sandgemisch aus, in dem die Hühner scharren und ihr Gefieder reinigen können. Zum Schlafen brauchen sie Sitzstangen. Am besten bringen Sie alle auf der gleichen Höhe an, damit keine Kämpfe um die besten höher gelegenen Plätze entstehen. Ein Kotbrett unter den Stangen verhindert, dass die Einstreu durch die nächtlichen Ausscheidungen verunreinigt wird.
Die Reinigung des Hühnerstalls ist sehr wichtig, damit sich kein Ungeziefer oder Parasiten einnisten und Ihre Hühner mit Durchfall und anderen Krankheiten infizieren. Inspizieren Sie täglich den Stall und reinigen Sie Wasser- und Futterstelle. Eine komplette Reinigung ist ein bis zwei mal wöchentlich nötig.
4.2. An der frischen Luft scharrt es sich am besten
Ein Außengehege darf auf keinen Fall fehlen. Dafür können Sie entweder einen festen Bereich abstecken oder die Hühner freilaufend im Garten halten. Die Freilandhaltung ist allerdings nur sinnvoll, wenn Sie keine hübsch arrangierten Blumenbeete oder perfekt gemähten Rasen haben. Den Hühnern sind solch angelegten Flächen relativ egal beim Scharren und der Futtersuche.
Für den Auslauf eignen sich am besten Grasflächen mit Bäumen und Büschen für ausreichend Schatten und als Schutz vor Feinden. Pro Huhn sollten Sie etwa 10 bis 20 Quadratmetern Fläche einrechnen. Ein überdachter Teil für die Futterstelle und als Unterstand bietet sich ebenfalls an. Für die Gefiederpflege ist außerdem ein kleines Staubbad sehr sinnvoll.
4.3. Brut und Aufzucht übernimmt die Glucke
In einem Bereich des Stalls richten Sie den Hennen zum Eierlegen und Brüten einen Nestbereich ein. Dieser sollte etwas erhöht und nicht zu hell sein. Bei fünf Hühnern sollten ein bis zwei Nester vorhanden sein. Bei der Art der Nester haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten von einfachen Kisten, die mit Heu ausgelegt werden, bis hin zu Nestern mit automatischem Schließmechanismus. Dies ist dann sinnvoll, wenn sich ein eierfressendes Huhn im Stall befindet.
Achtung: Hühner können auf den Eier-Geschmack kommen. Normalerweise fressen sie keine Eier, außer sie zerbrechen und könnten Fressfeinde anlocken. Zerbrechen häufiger Eier (meist bei schlechten Haltungsbedingungen) gewöhnen sich Hühner an das Eier fressen. Es handelt sich dann um eine angelernte Verhaltensstörung, die nur schwer wieder abgewöhnt werden kann. Manchmal sind aber auch Mangelerscheinungen die Ursache.
Für die Fortpflanzung Ihrer Hühner sind zwei Dinge notwendig: Eine Glucke und ein Hahn, der die Eier befruchtet. Auch ohne Hahn legen die Hennen Eier, für die Zucht benötigen Sie jedoch einen Gockel im Stall. Die Brutzeit beginnt typischerweise im Frühjahr. Die Henne legt innerhalb von drei bis vier Wochen etwa 13 bis 15 Eier. Die Brutzeit dauert durchschnittlich 21 Tage.
Die einfachste Form ist die Naturbrut, bei der Sie lediglich für optimale Brutbedingungen sorgen müssen – den Rest übernimmt die Glucke. Auch bei der Aufzucht braucht die Henne normalerweise keine menschliche Hilfe und kümmert sich liebevoll um ihre Küken. Nach etwa fünf Wochen verlassen die Küken allmählich den Schutz ihrer Mutter und beginnen sich in die Herde zu integrieren.
4.4. Hühner sind beim Futter nicht wählerisch
Hühner gehören zu den Allesfressern. In der freien Natur essen sie vorrangig Körner, Gras und Insekten. Am besten kaufen Sie Körnermischungen, die Sie in einem Futterautomaten den Tieren zur Verfügung stellen. Das erspart Ihnen auch das tägliche Nachfüllen. Sie können die Körner aber auch einfach in der Einstreu zum Aufpicken verteilen. Zusätzlich können Sie Ihnen auch Obst und Gemüse sowie frische Essensreste füttern. Für Küken und Jungtiere gibt es so genanntes Starter-/Junghennenfutter im Fachhandel zu kaufen.
4.5. Das Schlachten erfolgt nach dem deutschen Tierschutzgesetz
Auch wenn es Ihnen vielleicht zunächst etwas barbarisch vorkommt, aber auch das Schlachten gehört zur Hühnerhaltung. Sie werden schnell feststellen, dass Hühner sich rasant vermehren und der Stall bald zu klein wird für die vielen Nachkommen. Vor allem wenn zu viele Hähne im Stall sind, führt das nur zu aggressiven Kämpfen. Auch Verletzungen, Krankheiten und zu große Rivalitäten in der Herde kann eine Schlachtung manchmal notwendig machen.
Das kopflose Huhn
Wenn Sie bei der Schlachtung einem Huhn den Kopf abschlagen, beginnt es heftig zu zucken. Auch ohne Kopf kann es dann noch für einige Zeit herumflattern, da die Bewegungen nicht ausschließlich vom Gehirn gesteuert werden, sondern auch über das Rückenmark.
Für den eigenen Bedarf dürfen Sie Hühner einfach in Ihrem Privatgrundstück ohne besonderen Nachweis schlachten. Eigenbedarf bedeutet: nur für den eigenen Haushalt. Sie dürfen die geschlachteten Tiere nicht an andere Personen verschenken oder gar verkaufen. Für diesen Fall benötigen Sie einen offiziellen Sachkundenachweis.
Aber auch bei der Schlachtung zum Eigenbedarf müssen Sie sich an die Tierschutzgesetze halten, die eine ordnungsgemäße Betäubung vorsieht. Am besten besuchen Sie vorab einen Schlachtkurs. Diese werden von manche Bauernhöfen, Zuchtvereinen und Fachzentren angeboten.
5. Lebenserwartung und Krankheiten Ihrer Hühner
Über die natürliche Lebenserwartung eines Huhns gibt es erstaunlich wenig Informationen. Durchschnittlich lebt ein Haushuhn etwa fünf bis maximal neun Jahre, wobei auch diese Angaben schwanken.
Sind Ihre Hühner einmal krank, ist oftmals schnelles Handeln angesagt, da im schlimmsten Fall eine schwere Seuche ausbrechen kann. Neben Parasiten, Würmern und leichten Infekten, die meist gut zu behandeln sind, gibt es auch schwerwiegende Krankheiten wie die Geflügelpest oder die meldepflichtige Marek-Krankheit.
Es können aber auch Verhaltensstörungen auftreten durch Platzmangel und Stress. Anzeichen sind: Das Huhn verliert Federn, gegenseitiges Picken und Rupfen bis hin zu Kannibalismus. Wenden Sie sich in jedem Fall an einen fachkundigen Tierarzt, sobald Ihnen das Verhalten der Tiere seltsam vorkommt.
6. Was ein Huhn kostet
Die endgültigen Kosten der Hühnerhaltung sind nur schwer vorab zu berechnen, da es von der Größe des Stalls, der Art der Hühner und der Haltung abhängt. Für die gesamte Grundausstattung können schnell um die 2000 Euro zusammenkommen. Durchschnittlich kostet ein Junghuhn zwischen 10 und 15 Euro. Manche Rassen bringen es aber auch auf deutliche höhere Preise. Deutlich günstiger sind Bruteier, die Sie für ein bis zwei Euro pro Stück kaufen können. Allerdings müssen diese zunächst von Ihnen ausgebrütet und von Hand aufgezogen werden.
7. Steckbrief Huhn
Merkmale | |
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Klassifizierung | Vögel: Fasanenartige |
Größe | 20–60 Zentimeter |
Gewicht | 250 Gramm bis 5 Kilogramm |
Lebenserwartung | 5–9 Jahre |
Ernährung | Allesfresser |
Verbreitung | weltweit, Ursprung: Südostasien |
Brutzeit | 21 Tage |
Kosten | 10–15 Euro pro Huhn |