- Der Goldfisch ist ein bekannter Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische. Er ist das älteste Haustier, das einfach so – ohne wirtschaftlichen Nutzen – gezüchtet wurde.
- Je nach Zuchtform können Goldfische bis zu 35cm lang werden. Aquariumsfische werden meist bis zu zehn Zentimeter groß.
- Die rot-orangene Färbung macht den Goldfisch zu einem leicht erkennbaren und äußerst beliebten Zierfisch. Er braucht aber Platz und darf nicht in einem Glas gehalten werden.
Der Goldfisch ist ein reiner Zuchtfisch und sehr beliebt. Er eignet sich für den heimischen Gartenteich und – je nach Größe – für ein schön eingerichtetes Aquarium.
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Fisch mit der goldroten Färbung. Außerdem bekommen Sie viele Tipps und Infos zur artgerechten Haltung und Pflege der stillen Mitbewohner.
Inhalt
- 1. Der Goldfisch: Ein seit Jahrtausenden gezüchteter Zierfisch
- 2. Steckbrief und Aussehen
- 3. Bekannte Zuchtformen: Perlschupper, Löwenkopf und Himmelsgucker
- 4. Haltung und Pflege: Goldfische sind Allesfresser und genügsam
- 5. Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen ist relativ problemlos
- 6. Goldfisch kaufen: Achten Sie auf Qualität in der Zucht
- 7. Weiterführende Literatur zum Goldfisch
1. Der Goldfisch: Ein seit Jahrtausenden gezüchteter Zierfisch
Der Goldfisch gehört zur Familie der Karpfenfische und ist ein seit Jahrtausenden gezüchteter Zierfisch. Ganz genau ist seine Herkunft nicht bekannt. Allerdings ist klar, dass Goldfische ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammen, auch wenn sie heute weltweit gezüchtet und gehalten werden. Die wilde Form von Goldfischen und damit ihre Vorfahren heißen Silberkarauschen und kommen aus Ostasien. Sie weisen im Gegensatz zum Goldfisch aber keine orangerote Färbung auf, sondern sind eher dunkelgrün bis schwarz mit einem silberfarbenen Einschlag.
Heute gehören alle bekannten Formen der Goldfische zu einer Art. Sie gelten als ältestes Haustier, das seit etwa 2500 Jahren gezüchtet und gehalten wird, ohne einen bestimmten wirtschaftlichen Nutzen zu erbringen. In China und Japan haben die Fische mit Schleierschwänzen einen Status als besondere Glücksbringer und als Symbol für Fruchtbarkeit.
2. Steckbrief und Aussehen
Merkmal | Ausprägung |
---|---|
Größe: | bis zu 35cm |
Aussehen: | je nach Zuchtform, orangerot |
Lebenserwartung: | 1 bis 30 Jahre |
Ernährung: | Allesfresser: v. a. Algen, Mückenlarven und Würmer |
Herkunft: | Ostasien |
Lebensweise: | nacht- und dämmerungsaktiv |
Paarungszeit: | April/Mai |
Familie: | Karpfenfische |
Wissenschaftlicher Name: | Carassius gibelio forma auratus |
Der Goldfisch ist etwas ganz Besonderes. Er hat eine enorm hohe Lebenserwartung und kann bei guter Haltung sogar bis zu 30 Jahre alt werden! Bestimmte Zuchtformen werden außerdem sehr groß – sie sind für die Haltung im Gartenteich geeignet, aber nicht für ein kleines Aquarium.
Weil die Fische ähnlich gefärbt sind, werden Goldfisch und Koi häufig miteinander verwechselt. Der Koi ist aber ein chinesischer Farbkarpfen und gehört einer anderen Art an.
Tipp: Ein Koi hat an seinen Mundwinkeln Bartfäden (Barteln), beim Goldfisch fehlen diese.
3. Bekannte Zuchtformen: Perlschupper, Löwenkopf und Himmelsgucker
Fast alle Goldfische weisen eine ähnliche Grundfärbung auf, an der sie leicht zu erkennen sind. Der intensive orangerote, goldglänzende Farbton ist sehr häufig. Es gibt aber auch Formen, bei denen die Färbung bereits sehr ins Gelbliche übergeht. Außerdem gibt es Goldfische mit weißen und schwarzen Flecken.
Die Körperformen der Goldfische sind sehr unterschiedlich. Das ist auf intensivste Zuchtbemühungen zurückzuführen, die verschiedenste Formen, wie ausgefranste Flossen und hervortretende Augen, hervorgebracht haben.
Bekannt sind beispielsweise Perlschupper, bei denen die Schuppen wie Wassertropfen aussehen, die abperlen. Löwenköpfe haben einen durch Fetteinlagerungen stark vergrößerten Kopf, der an einen kräftigen Löwenschädel erinnert. Der Himmelsgucker hat große, nach oben gerichtete Augen.
Vorsicht: Achten Sie beim Kauf von Goldfischen auf zugelassene Zuchtformen. Allein in China sind ca. 400 Formen bekannt, viele davon sind sogenannte Qualzuchten. Das ist der Fall, wenn den Fischen durch die Zuchtauswahl Lebensqualität genommen wird, beispielsweise durch verkümmerte Flossen oder extrem hervorquellende Augen.
4. Haltung und Pflege: Goldfische sind Allesfresser und genügsam
Die meisten Goldfischformen sind relativ anspruchslos und können als Süßwasserfische sowohl draußen im Gartenteich als auch drinnen im Aquarium gehalten werden. Ausnahmen gelten für Fische mit außergewöhnlichem Aussehen, beispielsweise stark vergrößerten Augen. Sie sind oft anfälliger für Krankheiten und sollten deswegen besser im Aquarium gehalten werden. Zudem sind viele Goldfische mit skurrilen Flossenformen nicht zu normalen Schwimmbewegungen fähig und werden damit leicht Opfer von Räubern wie Fischreiher oder Katze. Einige Experten empfehlen außerdem, diese Fische ausschließlich unter sich zu halten und nicht mit anderen Formen zusammen.
4.1. Schwarmhaltung ist Pflicht
Goldfische sind Schwarmfische und brauchen Artgenossen, um sich wohlzufühlen. Sie sollten einen Goldfisch daher auf keinen Fall alleine halten. Was ebenfalls überhaupt nicht geht, ist das berühmte „Goldfischglas“. Solche Gläser sind meistens viel zu klein und aus Tierschutzgründen völlig überholt.
Im 18. Jahrhundert wurden diese kugelförmigen Ziervasen dazu benutzt, Fische zu präsentieren. Eine richtige Haltung inklusive Pflanzen ist darin aber nicht möglich.
In Österreich gilt das Halten eines Goldfischs in einem solchen kugelförmigen Gefäß als Tierquälerei; in Deutschland ist es zwar nicht direkt verboten, aber absolut verpönt.
Zudem erfüllt ein Goldfischglas auch nicht die Mindestanforderung der Aquariumsgröße, die für Zierfische vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgeschrieben wird.
4.2. Die Ernährung ist einfach: Goldfische sind Omnivoren
Da Goldfische Omnivoren d.h. Allesfresser sind, ist ihre Pflege und Ernährung relativ einfach. Werden sie im Gartenteich gehalten, ernähren sie sich von Mückenlarven, Würmern, Wasserflöhen sowie Algen und Pflanzen und freuen sich auch über Fischfutter. Wenn Sie Ihre Fische damit regelmäßig füttern, werden Sie feststellen, wie schnell diese lernen und genau wissen, wann es Futter gibt. Füttern Sie aber immer nur so viel, wie unmittelbar gefressen wird.
Im Aquarium wächst aufgrund des geringeren Platzangebots nicht genug Futter – hier müssen Sie in jedem Fall zufüttern. Es gibt verschiedene Formen von Fertigfutter zu kaufen, beispielsweise in Flocken- oder Pelletform, die sehr einfach in der Anwendung sind. Zur Pflege der Fische gehört auch die regelmäßige Reinigung des Aquariums und das Auswechseln des Wassers. Sowohl für Aquarium als auch Teich gilt: Fische dürfen erst ins Wasser, wenn die Wasserqualität stimmt.
Tipp: Ist ein Gartenteich tief genug (mindestens 90 cm), können die Fische auch im Winter draußen bleiben. Wichtig ist, dass weiterhin Sauerstoff ins Wasser kommt und die Eisdecke nicht geschlossen ist. Bei flachen Teichen sollten Fische im Haus überwintern.
5. Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen ist relativ problemlos
Goldfische sind meistens im April oder frühen Mai paarungsbereit. Die Männchen ergreifen die Initiative und stupsen die Weibchen an, um sie zum Laichen anzuregen. Der Fischlaich wird geschützt zwischen Pflanzen und Steinen abgelegt und nach der Ablage vom Männchen befruchtet.
Die durchsichtigen Larven schlüpfen schon nach wenigen Tagen, haften meist noch an den umstehenden Pflanzen und entwickeln sich dort zu kleinen Jungfischen. Diese haben noch nicht die goldene Färbung, sondern sind schwarz.
Erst wenn die Temperaturen steigen, beginnen sich die Fische umzufärben, mit Ausnahme der Shubukin, die bereits von Anfang an die späteren Farbmuster aufweisen. Und Vorsicht: Die Wassertemperatur sollte auch im Sommer nicht über 20 Grad steigen – zu hohe Temperaturen sind für Fische schädlich.
Achtung: Goldfische sind Laichräuber und stellen ihren eigenen Jungtieren nach. Ein Teich oder Aquarium muss daher viele gute Versteckmöglichkeiten bieten, sonst gelingt die Aufzucht nicht.
6. Goldfisch kaufen: Achten Sie auf Qualität in der Zucht
Goldfische sind leicht zu bekommen, weil die Nachfrage als Haustier hoch ist und die Zucht einfach. Auch preislich müssen Sie für Goldfische kein Vermögen ausgeben: Ein kleiner, ganz normaler Fisch zwischen 4 und 7 Zentimetern kostet meist nur einen Euro. Größere Fische und besondere Zuchtformen sind teurer. Wichtig ist vor allem, dass Sie auf Qualität achten, nur augenscheinlich gesunde Tiere erwerben und keine Qualzuchten kaufen – so süß die dank des Kindchenschemas auch aussehen mögen.
Denken Sie außerdem daran, dass sich die Fische vor allem bei der Teichhaltung schnell vermehren können und zudem eine hohe Lebenserwartung haben! Überlegen Sie bereits im Vorfeld, an wen Sie etwaige Nachzucht abgeben können oder was Sie tun, wenn Sie die Fischhaltung wieder beenden wollen. Meistens können örtliche Tierheime sowie Fischzüchter Kontakte vermitteln, auch die Suche in Expertenforen kann hilfreich sein.
Achtung: Goldfische dürfen keinesfalls in wilde Gewässer ausgesetzt werden – das ist verboten! Abgesehen davon, dass sie selbst aufgrund ihrer auffälligen Färbung Opfer von Räubern werden, gefährden sie als Neozoen heimische Arten.