- Es gibt viele giftige Pflanzen für Katzen. Darunter fallen vor allem gängige Zimmerpflanzen.
- Die Symptome können von leichten Reizungen bis zum Tod der Katze reichen. Daher muss bei einem ernsthaften Verdacht auf Vergiftung umgehend gehandelt werden.
- Dennoch sollten Sie Ihren Katzen ungiftige Pflanzen zum Knabbern bereitstellen.
Katzenbesitzer wissen, dass ihre Stubentiger von Grund auf neugierige Geschöpfe sind. Es wird alles in der Umgebung erforscht und oft auch angeknabbert. Doch diese Neugier kann leicht zu einer ernsthaften Bedrohung werden, nämlich dann, wenn Katzen an giftigen Zimmerpflanzen naschen. Ist die Zimmerpflanze giftig, so können Übelkeit, Magenkrämpfe, Bewusstlosigkeit bis hin zu Atemlähmung und Tod beim Tier auftreten.
Welche Zimmerpflanzen Sie vermeiden sollten, verraten wir Ihnen hier nachfolgend. Zudem listen wir auch gängige Beispiele für ungiftige Pflanzen auf und erklären, wie Sie im Falle einer potenziellen Vergiftung handeln sollten.
Inhalt
1. Viele häufige Pflanzen sind giftig für Katzen
Warum knabbern Katzen an Pflanzen?
Dies ist bisher nicht genau geklärt. Die wahrscheinlichsten Theorien sind, dass Katzen hiermit entweder das Hochwürgen von verschluckten Haaren erleichtern oder Pflanzen nutzen, um einen Nährstoffmangel auszugleichen.
Die Giftigkeit einer Pflanze hängt von ihren Inhaltsstoffen sowie von der Verträglichkeit des Individuums ab, welches Pflanzenteile zu sich nimmt. Im Allgemeinen wird zwischen ungiftigen, schwach giftigen, giftigen, stark giftigen und sehr stark giftigen Pflanzen für Katzen unterschieden.
Nach Möglichkeit sollten Sie alle folgenden giftigen Zimmerpflanzen vermeiden, auch wenn diese nur schwach giftig sind. Dennoch ist es wichtig, insbesondere reinen Haus- und Wohnungskatzen ein paar Pflanzen bereitzustellen.
1.1. Stark giftige Pflanzen für Katzen
Zu den sehr stark giftigen Pflanzen für Katzen gehören vor allem sämtliche Lilien der Arten Lilium und Hemerocallis. Einige von ihnen können auch als Zimmerpflanze dienen. Meist werden sie jedoch als Blumenstrauß verschenkt.
Besonders giftige Lilien für Katzen sind:
- Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva (L.) L.)
- Gelbe Taglilie (Hemerocallis lilio-asphodelus L.)
- Berglilie (Lilium auratum Lindl.)
- Feuerlilie (Lilium bulbiferum L. s.l.)
- Tiger-Lilie (Lilium lancifolium Thunb.)
- Oster-Lilie (Lilium longiflorum Thunb.)
- Türkenbund (Lilium martagon L.)
- Pracht-Lilie (Lilium speciosum Thunb.)
Tipp: Weitere Informationen darüber, welche Lilien giftig für Katzen sind, erhalten Sie in dem Ratgeber bei Gartenbista.de.
Zu den sehr giftigen und somit unbedingt zu vermeidenden Zimmerpflanzen gehören auch:
- Dieffenbachie (Dieffenbachia seguine (Jacq.) Schott)
- Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima Willd. ex Klotzsch)
- Christusdorn (Euphorbia milii Des Moul. ex Boiss.)
- Amaryllis (Amaryllis belladonna L.)
- Ritterstern (Hippeastrum vittatum (L’Her.) Herb.)
- Duftazalee (Azalea pontica L.)
- Grosskelchige Brunfelsie (Brunfelsia calycina Benth.)
- Glückfeder (Caladium zamiaefolium hort. Lodd.)
- Spanischer Pfeffer (Capsicum annuum L.)
1.2. Giftige Zimmerpflanzen
Katzenbesitzer sollten auch weitere giftige Pflanzen für Katzen meiden, da sie erhebliche Vergiftungserscheinungen bei den Vierbeinern auslösen können.
Zu den giftigen Zimmerpflanzen gehören mitunter:
- Erika, Besenheide, Heidekraut (Calluna vulgaris (L.) Hull)
- Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum Mill.)
- Aloe Vera (Aloe vera (L.) Burm. f.)
- Baum-Philidendron (Philodendron bipinnatifidum Schott ex Endl.)
- Kletternder Baumfreund (Philodendron scandens K. Koch & Sello)
- Purpurtute (Syngonium podophyllum Schott)
- Fensterblatt (Monstera deliciosa Liebm.)
- Efeutute (Epipremnum aureum (Linden & Andre) G. S. Bunting)
- Flammendes Kätchen (Kalanchoe blossfeldiana Poelln.)
- Katzenschwanz (Acalypha chamaedrifolia (Lam.) Mull. Arg.)
- Kolbenfaden (Aglaonema commutatum Schott.)
- Sanders Pfeilblatt (Alocasia sanderiana W. Bull)
- Große Flamingoblume (Anthurium andreanum Linden ex Andre)
- Elefantenfuss (Beaucarnea recurvata Lem.)
- Buntwurz (Caladium bicolor (Aiton) Vent.)
- Zimmerkalla (Calla aethiopica L.)
- Klivie (Clivia miniata (Lindl.) Regel)
- Drachenbaum (Dracaena australis G. Forst.)
- Efeu (Hedera helix L.)
- Einblatt (Spathiphyllum floribundum (Linden & Andre) N. E. Br.)
- Korallenstrauch (Syngonium podophyllum Schott)
1.3. Eventuell giftige bis schwach giftige Pflanzen für Katzen
Auch bei schwach bis eventuell giftigen Pflanzen ist Vorsicht geboten. Diese Pflanzen besitzen häufig ein Toxin, welches Reizungen hervorrufen kann, es jedoch noch keine eindeutigen Vergiftungserscheinungen gab.
Da hier demnach die Toxizität für Katzen nicht geklärt ist, sollten Besitzer bei den nachfolgenden Pflanzen eher vorsichtig sein.
- Knollen-Begonie (Begonia x tuberhybrida Voss)
- Lanzenrosette (Aechmea fasciata (Lindl.) Baker)
- Goldtrompete (Allamanda cathartica L.)
- Glanzkölbchen (Aphelandra squarrosa Nees)
- Herzblättrige Mittagsblume (Aptenia cordifolia (L. f.) Schwantes)
- Zierspargel (Asparagopsis densiflorus Kunth)
- Grünlilie (Chlorophytum capense auct.)
- Zimmerrebe (Cissus alata Jacq.)
- Langblättriger Feigenbaum (Ficus benjamina L.)
- Riesen-Palmlilie (Yucca elephantipes Regel, nom. inval.)
1.4. Ungiftige Zimmerpflanzen für Katzen
Es gibt zahlreiche Zimmerpflanzen, die für Katzen nicht giftig sind. Diese können Sie ohne Probleme in Ihrer Wohnung aufstellen und es ist kein Problem, wenn Ihre Katze daran knabbert.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Schönmalve (Abutilon pictum (Gillies ex Hook. & Arn.) Walp.)
- Aufrechter Schiefteller (Achimenes coccinea (Scop.) Pers.)
- Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris L.)
- Strahlige Sinnblume (Aeschynanthus radicans Jack)
- Zimmertanne (Araucaria heterophylla (Salisb.) Franco)
- Schusterpalme (Aspidistra elatior Blume)
- Nestfarn (Asplenium nidus L.)
- Kahle Drillingsblume (Bougainvillea glabra Choisy)
- Pracht- Bougainvillea (Bougainvillea spectabilis Willd.)
- Australischer Flaschenbaum (Brachychiton rupestris (T. Mitch. ex Lindl.) K. Schum.)
- Korbmarante (Calathea crocata E. Morren & Joriss.)
- Pantoffelblume (Calceolaria herbeohybrida Voss)
- Kamelie (Camellia japonica L.)
- Stern-Glockenblume (Campanula isophylla Moretti)
- Binsenkaktus (Cassytha baccifera J. S. Muell.)
- Hängende Leuchterblume (Ceropegia linearis E. Mey. subsp. woodii (Schltr.) H. Huber)
- Orangenbaum (Citrus aurantium L. var. sinensis L.)
- Losbaum (Clerodendrum thomsoniae Balf.)
- Kokospalme (Cocos nucifera L.)
- Zypergras (Cyperus alternifolius L.)
- Keulenlilie (Cordyline australis (G. Forst.) Endl.)
- Dickblatt (Crassula argentea Thunb.)
- Weihnachtskaktus (Epiphyllum truncatum Haw.)
- Osterkaktus (Hatiora x graeseri Barthlott ex D. R. Hunt)
- Kentiapalme (Howea forsteriana (C. Moore & F. Muell.) Becc.)
- Zimmerhibiskus (Hibiscus rosa-sinensis L.)
- Schwertfarn (Nephrolepis exaltata (L.) Schott)
- Pellefarn (Pellaea rotundifolia (G. Forst.) Hook.)
- Phönixpalme (Phoenix canariensis H. Wildpret)
- Geweihfarn (Platycerium bifurcatum (Cav.) C. Chr.)
- Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha H. Wendl.)
Achtung bei Zypergras: Obwohl Zypergäser ungiftig für Katzen sind und als Knabberpflanze äußerst beliebt sind, können die scharfkantigen Blätter vieler Sorten für schwere innere Verletzungen sorgen. Wählen Sie daher eine Sorte ohne scharfe Kanten aus, besonders geeignet ist das Zwerg-Zypergras (Cyperus alternifolius ‚Nana‘).
2. Erste Hilfe für vergiftete Katzen
Nach dem Verzehr einer stark giftigen Pflanze, wie beispielsweise einer Lilie, können heftige Symptome bei der Katze auftreten.
Diese können von Erbrechen, Koliken, Apathie bis hin zu schwankendem Gang, Durchfall, Zähneknirschen, Kreislaufstörungen sowie Kollaps, Paralyse und sogar dem Tod geprägt sein. Zudem kann auch noch bis zu 7 Tage nach Verzehr eine Atemlähmung auftreten.
Wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Tier bemerken und eine Vergiftung vermuten, sollten Sie umgehend die folgenden Schritte einleiten:
- Bringen Sie die Katze bei Verdacht einer Vergiftung umgehend zum Tierarzt.
- Nehmen Sie einen Teil der Pflanze oder die gesamte Pflanze mit.
- Sollte die Katze erbrochen haben, tüten Sie das Erbrochene in einen Plastiksack ein und nehmen Sie es zum Tierarzt mit.
- Geben Sie der Katze Keine Milch, Eiweiß oder pflanzliche Öle wegen der Kontraindizierung.
- Bringen Sie Ihre Katze nicht absichtlich zum Erbrechen.
Übrigens: Auch gängige Lebensmittel können zur Gefahr für Ihre Katze werden. Informationen hierzu finden Sie in dem folgenden Video.