wissenschaftlicher Name: Tapirus terrestris. Der Flachlandtapir gehört zur Familie der Tapire.
(Linnaeus, 1758)
- Englisch: Brazilian Tapir, Lowland Tapir, South American Tapir
- Französisch: Tapir du Brésil, Tapir d’Amérique
- Dänisch: Lavlandstapir, Sydamerikansk tapir
- Finnisch: Amerikantapiiri
- Italienisch: Tapiro del Sudamerica, Tapiro sudamericano
- Niederländisch: Laaglandtapir, Zuid-Amerikaanse tapir
- Portugiesisch: Anta, Anta brasileña
- Schwedisch: Låglandstapir, Sydamerikansk tapir
- Spanisch: Tapir, Sachavaca, Tapir brasileño
- Gattung: Tapire (Tapirus)
- Familie: Tapire (Tapiridae)
- Ordnung: Unpaarhufer (Perissodyctyla)
- Gruppe: Huftiere (Ungulata)
- Überordnung: Laurasiatheria
- Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
- Klasse: Säugetiere (Mammalia)
- Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
- Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
- Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
- Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
- Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
- Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
- Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
- Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
- Reich: Tiere (Animalia)
Allgemeines
Der Flachlandtapir erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 176 bis 215 cm, eine Schwanzlänge von 4,6 bis 10 cm, eine Schulterhöhe von 77 bis 110 cm und ein Gewicht von 180 bis 250 kg. Das Haarkleid ist kurz und borstig und von graubrauner bis schwärzlicher Farbe. Auf dem Kopf befindet sich eine kurze schmale Mähne, ebenso auf dem Vorderrücken. Auch weist der Flachlandtapir einen deutlichen Nackenkamm auf. Die Ohren sind weiß umrandet. Die Nase ist rüsselartig und sehr beweglich. Der Körper wirkt gedrungen, ist aber sehr muskulös. Die stämmigen Beine wirken beim Gehen recht elegant. An den vorderen Hufen trägt der Flachlandtapir jeweils 4 Zehen, an den hinteren jeweils 3.
Der Flachlandtapir gilt als sehr guter Schwimmer.
Flachlandtapire haben eine Lebenserwartung von 30 bis 35 Jahren.
Verbreitung
Die Heimat ist das tropische Südamerika von Nordargentinien und Paraguay bis Westkolumbien. Als Lebensraum dienen der dortige Regenwald und Buschland. Der Flachlandtapir bewohnt vorzugsweise die Tiefebenen. Gewässer sind in der Regel immer im Wohngebiet dieser Tiere zu finden.
Feinde
Die natürlichen Feinde sind Puma und Jaguar. Ihnen versucht der Flachlandtapir zu entkommen, indem er ins Wasser flüchtet. Aber auch der Mensch gilt durch seine Jagd und die Rodungen der Heimatregenwälder als schwerwiegender Feind.
Lebensweise
Der nachtaktive Flachlandtapir gilt als Einzelgänger und versteckt sich tagsüber meistens. Er hat ein festes Revier, das er aber Artgenossen gegenüber nicht sonderlich verteidigt. Diese Tiere gehen sehr friedlich miteinander um. Markiert werden die Reviere von den Männchen durch Urin, das sie an markanten Punkten absetzen. Weibchen dagegen markieren nicht.
Ernährung
Die Nahrung ist rein pflanzlich und besteht hauptsächlich aus Früchten. Aber auch Blätter und Knospen stehen auf dem Speiseplan. Flachlandtapire, die in der Nähe von menschlichen Ansiedlungen leben, besuchen nachts die Felder und Plantagen der einheimischen Landwirte. Dort verzehrt er dann Melonen, Mangos, Zuckerrohr, Kakaopflanzen und diverse Gemüse. Bei seinen Schwimm- und Tauchgängen in seinen Gewässern verzehrt der Flachlandtapir durchaus auch Wasserpflanzen.
Fortpflanzung
Tapire können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Das Weibchen ist etwa alle 50 bis 80 paarungsbereit.
Nach einer Tragzeit von 385 bis 412 Tagen bringt das Weibchen 1, selten auch 2 Junge mit einem Gewicht von 4 bis 7,5 kg zur Welt. Das Junge ist dunkel rehbraun mit hellen Längsstreifen und ähnelt von der Farbe her den Frischlingen unserer Wildschweine und ist im Regenwald eine hervorragende Tarnung. Nach etwa 6 Monaten wird das Jugendkleid gegen das eines erwachsenen Tieres ausgetauscht. Mit etwa 10 Monaten werden die Jungtiere entwöhnt.
Flachlandtapir-Männchen werden mit etwa 2,5 Jahren geschlechtsreif. Weibchen werden dagegen erst mit etwa 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif.
Verwandtschaft
Tapire gehören zur Familie der Tapire (Tapiridae) und sind deren einzige Gattung.
Systematik
Zur Gattung der Tapire (Tapirus) gehören auch die Arten:
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- Bergtapir (
Tapirus pinchaque) Mittelamerikanischer Tapir (Tapirus bairdii) Schabrackentapir (Tapirus indicus)
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Status
Leider gilt der Flachlandtapir als potentiell gefährdet. Er wird stark bejagt und die Regenwälder seines Lebensraumes werden gerodet. Der Bestand nimmt leider stetig ab. Gejagt werden die Flachlandtapire hauptsächlich von den Einheimischen, die sein Fleisch essen. Die Einheimischen haben aber keinen Einfluss auf die Dezimierung. Daran sind eher die Siedler Schuld. Sie erlegen diese Tiere, weil sie Schaden für ihre Pflanzungen befürchten oder einfach nur aus Vergnügen.