- Im Aquarium schaffen Sie mit Pflanzen und Deko einen künstlichen Lebensraum für Fische und andere Wasserlebewesen, der ihrem natürlichen Umfeld gleicht.
- Die Aquariumtiere sollten aus einem ähnlichen Lebensraum stammen und gut zusammenpassen.
- Aquarien bestehen aus Glas und Kunststoff und sind von mindestens einer Seite einsehbar.
Ein Aquarium ist ein toller Hingucker und eignet sich sowohl für Fischfreunde als auch für Menschen, die auf Tierhaare allergisch reagieren. Mit der richtigen Zusammensetzung aus Pflanzen und Tieren und einer sorgfältigen Pflege zaubern Sie sich eine faszinierende Unterwasserwelt in Ihr Zimmer.
In unserem Aquaristik-Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Rolle die Größe des Aquariums spielt, wie Sie es einrichten und ausstatten, welche Aquariumtiere sich eignen und wie Sie Problemen begegnen.
Inhalt
- 1. Ein Aquarium muss an die Bewohner angepasst werden
- 2. Wählen Sie zueinander passende Fische aus
- 3. Bestimmen Sie den Standort vor dem Kauf
- 4. Das richtige Zubehör fürs Aquarium
- 5. Tipps zur Einrichtung eines Aquariums
- 6. Die Vorlaufphase
- 7. Die richtige Pflege des Aquariums
- 8. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- 9. Großzügige Aquarien online kaufen
1. Ein Aquarium muss an die Bewohner angepasst werden
Für welches Aquarium Sie sich entscheiden, hängt unter anderem von dem Platz ab, den Sie dafür einplanen. Generell gilt, dass sich sehr kleine Aquarien nicht gut für Einsteiger eignen: Je weniger Wasser sich darin befindet, desto schneller kann sich die Qualität so verschlechtern, dass die Fische krank werden und sterben.
Sie können sich für ein Eckaquarium entscheiden oder für eines der gängigen rechteckigen Modelle. Auch wenn es inzwischen viele Sonderformen im Design gibt, finden Sie die folgenden Größen immer im Fachhandel:
Länge | Breite | Höhe | Fassungsvermögen |
---|---|---|---|
60 cm | 30 cm | 30 cm | ca. 54 l |
80 cm | 35 cm | 45 cm | ca. 125 l |
100 cm | 40 cm | 45 cm | ca. 200 l |
100 cm | 50 cm | 50 cm | ca. 250 l |
125 cm | 40 cm | 50 cm | ca. 240 l |
125 cm | 50 cm | 60 cm | ca. 360 l |
Eine Sonderform sind die kleinen Nano-Aquarien, die zwischen 10 und 50 Litern fassen. Sie eignen sich für Zierfische nicht gut, da sie zu wenig Platz zum Schwimmen bieten. In einem solchen Mini-Aquarium hält man eher Schnecken, Zwergkrebse oder anspruchslosere Arten von Garnelen. Beliebt sind sie vor allem als Nano-Cube, also in quadratischer Form.
Achtung: Die altbekannten runden Goldfischgläser sind kein gutes Umfeld für Fische, weil die runde Form des Glases die Geräusche von allen Seiten gleichmäßig reflektiert und die Orientierung unmöglich macht. Goldfische brauchen außerdem mehr Platz als kleine Zierfische – sie sind im Gartenteich besser aufgehoben als in einem Indoor-Becken.
2. Wählen Sie zueinander passende Fische aus
Grundsätzlich sollten Sie Fische kaufen, die aus derselben Region stammen. So gehen Sie sicher, dass sie unter den gleichen Wasserbedingungen gut gedeihen. Gut geeignet sind etwa Panzerwelse, Neons und Guppys.
Auch wenn es heißt, dass Letztere etwas andere Wasserwerte bevorzugen, sind sie sehr anpassungsfähig und kommen in der Regel gut mit den Bedingungen für die anderen beiden Fische zurecht. Die Neon- und Guppyschwärme teilen sich die oberen Regionen des Beckens, während die Panzerwelse den Boden bevorzugen.
Achtung: Kombinieren Sie Guppys lieber nicht mit aggressiveren Arten wie etwa Feuerschwänzen. Diese greifen die Tiere an und beißen in ihre großen Schwanzflossen. Die Kombination sorgt also für reichlich Stress im Aquarium.
3. Bestimmen Sie den Standort vor dem Kauf
Überlegen Sie, wo Sie Ihr Aquarium aufstellen möchten. Ist es einmal eingerichtet, werden Sie es nämlich nicht so schnell wieder bewegen. Bei der Platzwahl spielen mehrere Kriterien eine Rolle:
- Das Aquarium sollte von einem bequemen Platz aus gut einsehbar sein, sodass Sie sich in Ruhe daran erfreuen können.
- Achten Sie darauf, dass es keine direkte Sonneneinstrahlung durch das Fenster bekommt – das heizt das Wasser zusätzlich auf.
- Direkt neben Lautsprechern Ihrer Anlage ist ein schlechter Platz, da die Schallwellen die Tiere stören.
- Stellen Sie das Aquarium nicht in den Aufschwungwinkel einer Tür.
4. Das richtige Zubehör fürs Aquarium
Ehe Sie ein Aquarium kaufen, ist es sinnvoll, dass Sie sich eine Liste anlegen. So stellen Sie sicher, dass Sie nichts vergessen. Gleichzeitig können Sie die Kosten überschlagen, denn ganz günstig ist eine solche Anschaffung nie. Vergessen Sie bei der Auswahl des Zubehörs nicht, das Aquarium in erster Linie immer mit Hinblick auf die zukünftigen Bewohner einzurichten.
4.1. Individuelle Zusammenstellung oder Komplettset?
Am einfachsten ist es, wenn Sie im Shop Ihres Vertrauens oder auch online nach Aquarien im Komplettset schauen. Neben dem Aquarium selbst umfasst in solches Set meist
- einen Filter
- ein Heizstab
- eine Pumpe
- die passende Beleuchtung
- einen Deckel
Das ist die technische Grundausstattung, die Sie benötigen. Es gibt diese Sets von allen namhaften Händlern wie etwa Juwel, Eheim oder Fluval. Alternativ können Sie auch alle Komponenten selbst zusammenstellen. Weiterhin gibt es Profis, die einen komplett individuellen Aquariumbau nach Ihren Vorstellungen anbieten.
4.2. Zusätzliche Technik
Meist nicht in den Sets enthalten, unter Umständen aber sinnvoll sind Kühler und Außenfilter. Beide sind vor allem für große Aquarien geeignet: Große Wassermengen werden besser in Filtern außerhalb des Beckens gereinigt.
Heizt sich das Wasser im Sommer außerdem stark auf, ist es sehr schwierig, die Temperatur ohne Kühlung rasch wieder so zu senken, dass für die Aquariumtiere keine Gefahr besteht.
4.3. Der passende Unterschrank
Besonders wichtig ist der Unterschrank, auf dem das Aquarium stehen soll. Er muss sehr stabil sein, denn ein Liter Wasser wiegt ein Kilo. Dazu kommt das Gewicht des Aquariums selbst, des Bodengrunds und der Technik.
Falls Sie nicht ganz sicher sind, dass Sie ein passendes Möbelstück haben, können Sie einen Aquarienschrank kaufen: Er ist genau zu diesem Zweck entworfen worden. Hinter seinen Türen verstauen Sie bequem Futter, Außenfilter und weiteres Zubehör.
4.4. Sonstiges Zubehör
Wichtig ist, dass Sie die richtige Pflege für das Aquarium gewährleisten und die passende Wasserqualität herstellen und überprüfen können. Auch brauchen Sie kleinere Gerätschaften zum Entfernen des Wassers, abgerissener Blätter oder toter Fische. Auf Ihre Liste gehören also auch
- ein Bodensauger, der Schmutz entfernt und Fäulnis vorbeugt
- ein Scheibenmagnet, der Algen entfernt
- Wasseraufbereitungsmittel, das Leitungswasser zu Aquariumswasser macht
- ein Wassertest, mit dem Sie die Qualität überprüfen
- ein Schlauch zum Absaugen des Wassers
- ein kleiner Kescher
Alle diese Dinge werden Sie regelmäßig benutzen. Nur so halten Sie die gesunde Balance in Ihrem künstlichen kleinen Biotop.
4.5. Bodengrund, Deko und Aquariumpflanzen
Für den Grund des Aquariums benötigen Sie zunächst einen Nährstoffboden. In ihm verwurzeln sich die Pflanzen, die für ein Jahr daraus alle Nährstoffe bekommen, die sie brauchen. Darüber wird der weitere Bodengrund aufgeschüttet. Je nach Fischarten eignen sich feiner Kies mit abgerundeten Ecken oder Sand. Deko kann zum Beispiel aus Wurzeln oder Steinen bestehen, die Sie am besten im Fachhandel erwerben: So stellen Sie sicher, dass sie unter Wasser nicht zu faulen beginnen oder giftige Einschlüsse haben. Auch die Rückwand ist Bestandteil der Dekoration.
Bei den Pflanzen rechnen Sie am besten zwei bis drei Stück auf zehn Liter Wasser. Klassische schnell wachsende Aquariumpflanzen, die für ein gutes Klima sorgen, sind etwa Wasserschrauben, Haarnixen und Wasserpest.
Als Pluspunkt sehen alle drei sehr unterschiedlich aus und sorgen für ein abwechslungsreiches Bild. Mit der richtigen Pflanzenzusammenstellung benötigen Sie keine CO2-Anlage.
5. Tipps zur Einrichtung eines Aquariums
Ehe Sie das Aquarium aufstellen, legen Sie eine Unterlage aus Schaumstoff oder Styropor auf dem Schrank aus. Sie gleichen auch winzige Unebenheiten aus, die im Laufe der Zeit unter dem hohen Gewicht des Aquariums zu Rissen führen könnten. Dann kleben Sie gegebenenfalls eine strukturierte Rückwand mit Aquariumsilikon an die hintere Seite. Sie ist nicht unbedingt notwendig, wirkt als Rückzugsort aber stressmindernd auf die Fische.
Nun füllen Sie ein bis zwei Zentimeter hoch den Düngergrund ein. Darauf geben Sie eine Kiesschicht, die zum hinteren Ende hin leicht ansteigt – das erweckt einen Eindruck von Tiefe. Die Kiesschicht sollte zwei Drittel der Bodenbedeckung ausmachen. Möchten Sie auch sandige Stellen anlegen, eignet sich reiner Quarzsand am besten. Gründelnde Welse fühlen sich hierin sehr wohl. Setzen Sie die gewaschenen Steine und gewässerten Wurzeln so ein, dass sie verschiedene Reviere markieren und Versteckmöglichkeiten bieten.
Tipp: Ehe Sie den Kies einfüllen, waschen Sie ihn gründlich. Dafür spülen Sie ihn mehrmals mit Wasser durch, bis es klar bleibt. So entfernen Sie winzige Partikel, die andernfalls das Wasser in Ihrem Aquarium auf Tage hinaus eintrüben können.
Stellen Sie einen Teller auf den Boden des Aquariums und gießen Sie Wasser darauf. So wirbelt es den Bodengrund nicht auf, und Sie behalten klare Sicht. Ist das Aquarium halb voll, setzen Sie die Wasserpflanzen ein. Entfernen Sie dafür die Transportkörbe und die Nährwolle. Dann schieben Sie die Wurzeln mit einer Pinzette durch den Kies bis in den Nährstoffboden.
5.1. Technik und Beleuchtung
Ist das Aquarium ganz gefüllt, können Sie den Filter einsetzen und anschalten und die dazugehörigen reinigenden Bakterien einsetzen. Sie sind es, die die giftigen Ausscheidungen der Fische verstoffwechseln. Die so entstehenden Stoffe sind wiederum wichtig für das Pflanzenwachstum – Sie schaffen also einen kleinen Kreislauf, der nur mehr wenig Korrektur von außen bedarf. Setzen Sie den Heizstab ein und stellen Sie ihn auf 25 Grad Celsius (die meisten beliebten Süßwasser-Aquarienfische brauchen 24 bis 26 Grad Celsius). Anschließend können Sie den Deckel auf das Aquarium setzen und das Licht einschalten.
Tipp: LED-Lampen verbrauchen wenig Strom. Sie können sie mittels Zeitschaltuhr steuern (im Wechsel zwölf Stunden an und aus) oder sogar die Dämmerung simulieren. Die Pflanzen wachsen so besonders gut.
6. Die Vorlaufphase
Die Pflanzen müssen sich akklimatisieren und anwachsen. Zusammen mit dem Filter, dem Heizstab, den Bakterien und dem Wasseraufbereiter sorgen sie dafür, dass das Aquarium für Fische bewohnbar wird.
Diese Vorlaufphase kann – je nachdem, wie viele der genannten Hilfsmittel Sie verwenden – eine bis vier Wochen dauern. Machen Sie den Wassertest: Erst, wenn alle Merkmale übereinstimmen, können Sie Fische hineineinsetzen.
Achtung: Diese Vorgehensweise gilt für Süßwasseraquarien. Bei einem Meerwasseraquarium müssen Sie zusätzlich Salzwasser mit dem richtigen Gehalt des Minerals herstellen. Die Fische und Korallen, die im Meerwasser leben, sind herrlich anzuschauen – gleichzeitig müssen Sie hier aber auch noch mehr auf die passende Balance achten.
7. Die richtige Pflege des Aquariums
Ein Aquarium muss sorgfältig gepflegt werden. Fast jeder Einsteiger fragt sich früher oder später, was er gegen Algen tun kann. Meist lautet die Antwort: Weniger füttern. Was vom Trocken-, Frost- und Lebendfutter nicht innerhalb von zwei Minuten aufgefressen ist, ist zu viel.
Den Innenfilter sollten Sie einmal im Monat reinigen, beim Außenfilter ist das Säubern alle drei Monate ausreichend. Einmal im Jahr erneuern Sie auch den Bodengrund – dann brauchen die Pflanzen neuen Nährboden. Ein Teilwasserwechsel hingegen kann alle drei bis vier Wochen durchgeführt werden.
8. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum sterben Fische im Aquarium?
Häufig liegt Fischsterben an mangelnder Hygiene – dem begegnen Sie mit den oben genannten Hygienemaßnahmen. Achten Sie darauf, dass die Pumpe das Wasser gut mit Sauerstoff versorgt – den brauchen Fische ebenso wie wir. Ihre Fische können aber auch krank werden. Je nach Art der Krankheit fügen Sie dem Wasser bestimmte Medikamente hinzu, die die Fische wieder heilen. Manchmal hilft auch eine Isolation des betroffenen Tieres.
Wie teuer ist der Unterhalt?
Die Frage nach den laufenden Kosten lässt sich pauschal nicht beantworten, da es dabei auf die Größe des Aquariums, auf die Häufigkeit des Wasserwechsels und auch auf die Strom- und Wasserkosten in Ihrer Region ankommt. Auch die Wattstärke von Beleuchtung und Filter fließen in die Berechnung mit ein. Hinzu kommen Kosten für die verschiedenen Futterarten, Medikamente, Wasseraufbereitungsmittel und Verschleißteile. Als groben Richtwert können Sie für ein 200-Liter-Aquarium rund 20 bis 25 Euro pro Monat veranschlagen. Online finden Sie aber auch Berechnungstools.