- Hunde begleiten den Menschen seit über 30.000 Jahren.
- Alle Hunderassen stammen vom Wolf ab. Je nach (früherem) Verwendungszwecks unterscheiden sich die Rassen sowohl äußerlich als auch charakterlich zum Teil stark.
- Hunde sind dem Menschen gegenüber stark Bindungsfähig.
Kein anderes domestiziertes Tier hat sich in der Evolutionsgeschichte so früh und so symbiotisch auf den Menschen eingestellt wie der Hund. Kein Wunder dass Hunde zu dem sprichwörtlich „besten Freund des Menschen“ avanciert sind.
Diese Ratgeberseite gibt Ihnen einen Einblick in die Entwicklung des Hundes und seine Besonderheiten gegenüber dem Wolf. Darüber hinaus finden Sie hier Informationen zu verschiedenen Rassetypen, der Haltung und dem Kauf eines Hundes.
Inhalt
- 1. Als Hund werden nicht nur Haushunde bezeichnet
- 2. Der Hund steht dem Menschen näher als dem Wolf
- 3. Die Rassenvielfalt der Hunde ist enorm
- 4. Entscheidungshilfe bei der Suche nach dem „richtigen“ Hund
- 5. Hundesport und Training: Das können Sie mit Ihrem Hund machen
- 6. Ernährungsfragen: Das darf Ihr Hund nicht essen!
- 7. Diese Hundekrankheiten sollten Sie kennen
- 8. Hundevermittlung: Hier suchen Mischlinge und Rassehunde ein Zuhause
- 9. Das müssen Sie beim Hundekauf beachten: der Hundekaufvertrag
- 10. Empfehlenswerte Bücher zur Wahl der passenden Hunderasse
1. Als Hund werden nicht nur Haushunde bezeichnet
Wenn wir von Hunden sprechen, dann meinen wir vor allem Haushunde. Doch wissenschaftlich betrachtet umfasst die Bezeichnung alle Tiere der Familie Canidae. Dazu gehören Wolf, Kojote, Schakal, Fuchs und eben auch der (Haus-) Hund, der dieser Gruppe seinen Namen gab.
Haushunde sind eng mit Menschen sozialisiert sind und leben in der Regel mit ihm zusammen. Das trifft zumindest in Europa auf alle Hunde zu. Umgangssprachlich ist daher die Bezeichnung Hund synonym zum Haushund.
Der Wolf gilt als Stammvater aller Haushunderassen. Der heutige Kenntnisstand stützt sich auf weltweit vorgenommenen Untersuchungen von Hunde-DNA.
Wieviel Wolf steckt also in dem Haushund? Nicht so viel, wie man vielleicht glaubt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie beide Raubtiere sind. Davon zeugt das mit Reiß- und Fangzähnen ausgestattete Gebiss beider Canidae. Gleicherweise gleich geblieben ist der Verdauungstrakt (Magen, Darm), der bei beiden auf frisches Fleisch, vorverdautes Gemüse und Obst ausgelegt ist.
2. Der Hund steht dem Menschen näher als dem Wolf
Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Hund sich vor 100.000 bis 30.000 Jahren zu einer eigenständigen Unterart des Wolfes entwickelt hat. Prähistorische Knochenfunde in unmittelbarer Nachbarschaft zu menschlichen Behausungen, eigene Hundegräber oder gemeinsame Bestattungen beweisen, dass der Hund uns auf unserem Entwicklungsweg eng begleitete.
Veränderte Schädelformen und verkürzte Schnauzen geben erste Anhaltspunkte für die Emanzipierung des Hundes. Auch der Unterschied des Charakters ist groß, denn die Hunde zeigen ein ganz anderes Sozialverhalten als Wölfe. Außerdem sind viele Hunderassen heutzutage überhaupt nicht mehr fähig, sich selbst jagdlich zu versorgen.
Was den Hund vom Wolf jedoch ganz grundlegend unterscheidet, ist seine genetisch festgelegte Bindung an den Menschen. Darunter versteht man die soziale Ausrichtung des Haushundes auf ein anderes, artfremdes Lebewesen, den Menschen. Denn: Stellt man den Hund unter Entscheidungsdruck (Stresssituation), so wird er in den meisten Fällen dem Menschen und nicht seinem Artgenossen folgen.
3. Die Rassenvielfalt der Hunde ist enorm
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Hunderassen es eigentlich gibt? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach.
Welche Hunde als Rasse anerkannt werden und welche nicht, entscheiden internationale und nationale Hundezuchtverbände. Der größte unter ihnen ist die Fédération Cynologique Internationale (FCI) mit Sitz in Belgien. Dieser kynologische Weltverband legt Rassenmerkmale, Zuchtregeln und Kriterien über die Anerkennung von Hunderassen fest.
Der FCI hat bisher 350 Rassen anerkannt (Stand 2018) und sie nach „Arbeitstypen“ in 10 Gruppen angeordnet:
Gruppen | Hundetypen Übersicht |
---|---|
Gruppe 1 | Hütehunde und Treibhunde |
Gruppe 2 | Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde |
Gruppe 3 | Terrier |
Gruppe 4 | Dachshunde |
Gruppe 5 | Spitze und Hunde vom Urtyp |
Gruppe 6 | Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen |
Gruppe 7 | Vorstehhunde |
Gruppe 8 | Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde |
Gruppe 9 | Gesellschafts- und Begleithunde |
Gruppe 10 | Windhunde |
Schätzungen nach gibt es insgesamt zwischen 800 und 2000 verschiedene Hunderassen, die noch keinem Hundeverband zu Überprüfung vorgelegt wurden und dementsprechend als Rassen „nicht existieren“.
4. Entscheidungshilfe bei der Suche nach dem „richtigen“ Hund
Welcher Hund passt zu mir? Um diese Frage beantworten zu können, müssen Sie sich zunächst darüber im Klaren sein, was der Hund für Sie leisten soll.
Die enorme Vielfalt der Hunde macht einem Hundeliebhaber es mitunter schwer, sich für den „richtigen“ Hund zu entscheiden. Dabei ist es hilfreich, sich zu vergegenwärtigen, dass alle Hunderassen sich aus wenigen „Arbeitshunden“ entwickelt haben.
Die ersten „Hunderassen“ waren spezialisierte Tiere, die Jägern, Farmern und Hirten bei der Arbeit halfen. Während die einen selbständig oder in der Meute Wild erjagen, beschützten die anderen das Haus und die Familie, oder hielten die Farmtiere zusammen.
Wer sich für eine Rasse aus dem Aufgabenfeld der Jagdhunde interessiert, muss bereit sein, mit dem gegebenenfalls starken Jagdinstinkt des Hundes zurechtzukommen und ein darauf zugeschnittenes Hundetraining zu absolvieren. Da Jagdhunde meistens auch viel Bewegung brauchen, passen sie am besten zu sportlichen Menschen.
Dahingegen eignen sich Hüte- und Schutzhunde als Begleiter für gemütliche Menschentypen und als Familienhunde. Vorausgesetzt Sie kommen mit dem zum Teil starken Beschützerinstinkt dieser Hunde klar.
Wer sich für einen Hund aus der Gruppe der „Urtypen“ interessiert, bekommt einen Individualisten mit einem Jahrtausend alten Genpool. Diese Hunde sind eigenwillig, selbstbewusst, äußerst intelligent und eigenen sich wenig als Familienhunde mit Kindern. Hier ist Hundeerfahrung gefragt.
Dagegen finden Sie unter den Gesellschaftshunden Rassen, deren primäre Aufgabe darin besteht, dem Menschen zu gefallenund ihm ein guter Kamerad zu sein. Sie sind vergleichsweise einfach zu handhaben, tendenziell pflegeleicht und familientauglich.
Achtung: Die Erfahrung lehrt, dass gemütliche Menschen durch einen sportiven Hund nicht zu mehr Bewegung motiviert werden. Am Ende leidet daher der Hund.
4.1. Familienhunde finden Sie bei Hütehunden und Begleithunden am ehesten
Besonders umgänglich mit Kindern und anderen Haustieren sind gemütsstarke, gelassene Hunde, die man allgemein als gutmütig und charakterfest bezeichnet. Folgende Rassen gehören dazu:
- Retrievers
- Beagle
- Bulldogge
- Deutsche Dogge (bei größeren Kindern)
- Bernhardiner
- Pudel
- Boxer
Collie, Australian Shepherd oder Sheltie sind zwar kinderfreundliche Hunde, sie brauchen jedoch unbedingt Hundesport oder viel Auslauf. Darüber hinaus neigen sie dazu, psychisch schnell zu überdrehen. Auch ihr Fell braucht viel Pflege. Insofern handelt es sich hierbei mitnichten um Hunde, die unproblematisch in der Haltung sind.
Der Hundepsychologe und „Hundeflüsterer“ Martin Rütter hat einen Leitfaden zur Hundewahl erstellt.
4.2. Gefährliche Hunderassen
Sie fragen sich bei der Suche nach einem passenden Hund: Welche Hunde sind in Deutschland verboten? Zum Glück keine.
Aber aufgrund von tödlicher oder mit Verletzungen verbundener Zwischenfälle mit Hunden hat die Bundesregierung eine sogenannte „Rasseliste“ herausgegeben. Die dort gelisteten Hunde unterliegen einem Einfuhrverbot. Dazu gehören: Pitbull-Terrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier und Bullterrier.
Diese Rassen sind mit einem Einfuhrverbot belegt, dürfen jedoch gehalten und gezüchtet werden. Dafür müssen sie sich einen sogenannten Wesenstest unterziehen. Dieser ist ebenso wie die Rasseliste der jeweiligen Bundesländer, je nach Land unterschiedlich geregelt.
5. Hundesport und Training: Das können Sie mit Ihrem Hund machen
Hundesport ist eine hervorragende Möglichkeit, um dem Hund eine artgerechte Beschäftigung zu bieten, spielen und gleichzeitig die Bindung zu ihm zu vertiefen. Vom Hundesport profitieren Hund und der Hundehalter gleichermaßen.
Heutzutage sind die Angebote in den Hundeschulen enorm. Zu den beliebtesten Hundesportarten gehören Agility, Degility und Mobility. Dabei bewältigen die Hunde ein Parcours mit Hindernissen. Bei Agility müssen sie das auf Zeit absolvieren, wohingegen Mobility Hindernisse auf die „Mobilität“ des jeweiligen Hundes anbietet. Hier können auch gehandicapte Hunde mitmachen.
Hiervon setzten sich jene Trainingsmethoden ab, die verstärkt erzieherische Maßnahmen im Blick haben. Dazu zählten Clickertraining, Schleppleinentraining oder Fährtenarbeit.
6. Ernährungsfragen: Das darf Ihr Hund nicht essen!
Unsere Hunde vertragen viele der für uns leckeren Lebensmittel nicht. Hat Ihr Hund diese Lebensmitteln in größeren Mengen zu sich genommen, dann sollten Sie unverzüglich beim Tierarzt vorstellig werden, denn sie sind für ihn lebensgefährlich:
GIFTIGE NAHRUNGSMITTELN | IHRE TOXISCHE WIRKUNG |
---|---|
Schokolade/Kakao | Theobromin; toxisch ab 90-300 g/kg Körpergewicht |
Avocado | Persin; Herzmuskelschädigung |
Alkohol | Ethanol; schwer zu verstofflichen und zerstört Leber/Nieren, kann zu Koma führen |
Tabak (Zigarettenkippen, tabakverseuchtes Wasser) | Nikotin; schwer zu verstofflichen; Speicheln, Zittern, Herzrasen, Kreislaufkollaps |
Rosinen/Weintrauben | Erhöhen lebensbedrohlich den Kalziumwert im Blut; Nervenversagen |
Zwiebelgewächse/Laucharten (Speisezwiebel, Schnittlauch, Knoblauch, Bärlauch), frisch, gekocht, gebraten, getrocknet | N-Propyldisulfid, Allylpropylsulfid; Disulfide (Schwefel) bewirken Zerstörung der roten Blutkörperchen |
Nachtschattengewächse (Kartoffeln roh, Paprika, Aubergine, Tomate) | Solanin; Herzrhythmusstörungen, Zittern, Kreislaufprobleme |
Hülsenfrüchte roh | Phasin; bis zu schweren Vergiftungserscheinungen und Tod je nach Menge |
E967, Zuckeraustauschstoff Xylit (z.B. zuckerfreie Kaugummis, Bonbons, Zahnpasta, Backwaren) | Lebensgefährliche Senkung des Blutzuckerspiegels; giftig: 0.1 g Xylit/kg Körpergewicht, tödlich:3-4 g/kg |
Kerne von Kernobst und Bittermandeln | Blausäurehaltig; Nervengift |
Schweinefleisch (Wildschwein) roh | Mögliche Infektion mit dem Aujetzky-Virus, das für Hunde (nicht für Menschen) tödlich ist; Symptome ähnlich der Tollwut („Pseudotollwut“) |
Über weitere unverträgliche und giftige Mittel und Pflanzen informiert diese Broschüre (PDF).
Info: Rohe Knochen sind für Hunde weder „giftig“ noch schädlich. Vielmehr sind große rohe Rinderknochen mit Fleischresten sehr gesund.
6.1. Die Fütterung des Hundes bedarf keiner Hundepsychologie
Hunger beim Hund
Wussten Sie, dass einige Hunde aus Hunger erbrechen? Dieses Phänomen kann auch nachts oder in den Morgenstunden auftreten. Die Ursache ist der leere, mit Magensäure übersäuerte Magen. Tipp: Gönnen Sie Ihrem Hund ein „Hunde-Betthupferl“ vor dem Schlafengehen.
Hunde sind seit über 30.000 Jahren keine Wölfe mehr. Sie müssen ihre Beute nicht selbst töten und auch nicht hungern, weil gerade nichts erlegt wurde. Mit anderen Worten: Ein „Diät-Tag“ ohne Futter ist bei Hunden nicht gesundheitsfördernd, außer wenn Ihr Hund gerade magenkrank ist.
Es spricht nichts dagegen, den Hund so zu füttern, wie wir unsere Hauptmahlzeiten einnehmen. Verteilen Sie die Futtermenge, die Ihr Hund benötigt, am besten auf drei Tagesportionen morgens, mittags und nachmittags.
Mit dieser Portionierung garantieren Sie, dass der Hund das Futter gut verdaut und verwertet. Insbesondere bei Hunderassen, die zu Magendrehungen neigen, ist die Portionierung der Rationen sehr sinnvoll.
7. Diese Hundekrankheiten sollten Sie kennen
Hunde können an vielen Erkrankungen leiden. Dazu gehören sowohl angeborene, rassenbedingte als auch altersbedingte Hundekrankheiten. Daneben gibt es ansteckende und durch Endo- und Ektoparasiten (Würmer, Zecken, Sandfliegen) hervorgerufene Erkrankungen.
Zu den am häufigsten beim Tierarzt vorstelligen Erkrankungen zählen:
7.1. Der Hund hat Würmer
Endoparasiten wie Haken-, Spul- und Peitschenwürmer siedeln sich im Darm des Hundes an und kommen sehr häufig vor. Hierfür ist der schnelle Ansteckungsweg über das Riechen an infizierten Exkrementen anderer Tiere hauptverantwortlich.
Je nach Disposition kommen auch Herzwürmer vor, die sich in der Herzmuskulatur ansiedeln. Die Übertragung geschieht durch Stechmücken, die auch in Mittelmeerregionen vorkommen.
Daher empfehlen einige Tierärzte in regelmäßigen Abständen sogenannte Wurmkuren.
Info: Trotz gegenteiliger Meinungen sind Wurmkuren definitiv keine Prophylaxe! Ihr Hund kann sich nach 24 Stunden nach der Tabletteneinnahme mit Würmern anstecken.
Auch sind die Präparate keine „Gesundheitskuren“, sondern starke Medikamente zu Vernichtung von Parasiten im Darm. Sie sollten nicht auf Verdacht verabreicht werden. Insbesondere alte, vorerkrankte oder allergische Hunde sollten nicht „prophylaktisch“ mit Wurmkuren behandelt werden.
Über mögliche Wurmansteckung gibt die Flotation, eine spezielle Kotuntersuchung, Aufschluss, die vom Tierarzt oder einem tiermedizinisches Labor für ca. 15,- Euro vorgenommen wird.
7.2. Der Hund hat Durchfall
Der Durchfall zählt zu den häufigsten Krankheitszeichen und seine Ursachen sind vielfältig.
Häufig handelt es sich dabei um eine vorübergehende Magen- bzw. Darmverstimmung. Unbehandelt verschwindet sie innerhalb von einem bis höchstens drei Tagen von selbst.
Zumeist liegt der Grund hierfür in einer unbekömmlichen, unverdaulichen Sache, die der Hund gefressen hat. Durchfall können folgende Produkte verursachen:
- Verfaulte, vergammelte Essensreste
- Scharfe Gewürze
- Unbekömmliche Gräser/Pflanzen
- Milchprodukte
- Säurehaltige Obstsorten
- Giftige Nahrungsmitteln (siehe oben)
- Medikamente und ihre Nebenwirkungen (bspw. Entwurmungskuren)
Auch Futtermittelallergien werden häufig von Durchfall oder dünnem Kot begleitet.
Vor allem Welpen leiden schnell und häufig an Durchfall, da sie noch alles ausprobieren und dadurch auch verdorbene oder giftige Dinge aufnehmen.
Achtung: Hat ein Welpe einen Tag lang Durchfall, drohen Dehydrierung und Kreislaufkollaps. Hier sollten Sie sofort beim Tierarzt vorstellig werden.
7.3. Der Hund erbricht
Kein Grund zu Panik, wenn Ihr Hund plötzlich erbricht. Denn anders als Menschen, können Hunde sehr schnell erbrechen. Darüber hinaus neigen einige Hunde dazu sogar mehr als andere. Gründe für das Erbrechen sind ähnliche wie beim Durchfall:
- Futtermittelallergie
- Verdorbenes Fressen
- Unbekömmliche oder giftige Pflanzen
- Verschluckte Fremdkörper
- Erkältung/Husten
Hustet ein Hund, dann kann er sich aufgrund des spezifischen Hustenreizes gleichzeitig auch erbrechen, ohne dass ein Magenproblem besteht. Kommt zum Erbrechen Durchfall hinzu, sollten Sie jedoch alarmiert sein.
Beobachten Sie Ihren Hund genau: Hat er Fieber, Kreislaufprobleme, möglicherweise Bauchschmerzen? Dann suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf. Denn bei diesen Symptomen kann es sich um ernsthafte Vergiftungen (Rattengift, Schneckenkorn, „Giftköder“) handeln und dabei zählt jede Minute.
7.4. Der Hund frisst nicht
Da Hunde normalerweise sehr gerne fressen, kann das Futterdesinteresse durchaus ein Krankheitssymptom sein. Häufig handelt es sich dabei um die Folge von Futterunverträglichkeit. Insbesondere wenn Durchfall und/oder Erbrechen hinzukommen, müssen Sie schnell handeln.
Mögliche Ursachen der Futterverweigerung sind:
- Vergiftung
- Allergie
- Starke (Magen-, Darm-) Schmerzen
- Schwere Erkrankungen wie Babesiose, Ehrlichiose u.v.a.
- Tumore
- Zahnschmerzen/Zahnentzündung
8. Hundevermittlung: Hier suchen Mischlinge und Rassehunde ein Zuhause
Sowohl Tierheime, private Pflegestellen, professionelle Hundezüchter als auch Anzeigen im Internet bieten Ihnen vielfältige Möglichkeiten, einen passenden Hund zu kaufen. Bei eBay Kleinanzeigen finden Sie auch Mischlingswelpen zu verschenken.
Dabei sind die Internetangebote mit Bildern und Informationen versehen, die einen Ersteindruck vom Hund vermitteln. Ein Hundeforum ist gleichfalls eine gute Anlaufstelle für Hunde in Not, und auch, wenn Sie selbst einen Hund abzugeben haben. Ansonsten haben Hundefriseure oft „Gesucht und Gefunden“-Aushänge und sind selbst gut informiert.
Auch im Tierheim in Ihrer Nähe finden Sie neben kleinen und großen Rassehunden auch wunderbare Mischlinge. Sie kosten nur eine Tierschutzgebühr von ca. 250,- Euro.
Achtung: Nicht jede Hundevermittlung im Internet ist seriös. Kaufen Sie keine „Wühltischwelpen“, um das Elend der Hündin nicht zu vermehren.
9. Das müssen Sie beim Hundekauf beachten: der Hundekaufvertrag
Haben Sie sich für einen Hund entschieden, dann gilt es, sich rechtlich abzusichern. Züchter, Tierheime und seriöse Privatpersonen werden den Hund immer mit einem Kaufvertrag verkaufen. Beinhalten sollte dieser in jedem Fall:
- Vollständige Adressen des Verkäufers und Käufers
- Angaben zum Hund: Geburtsdatum, Chipnummer (Tattoo), ggf. Zuchtbuchnummer und Hundename
- Gesundheitszustand des Hundes (ggf. Auffälligkeiten, Vorerkrankungen)
- Übergabedatum
- Kaufpreis
Beim Kauf eines teuren Rassehundes sollten Sie auf ein tierärztliches Gesundheitszeugnis bestehen. Nur so ist rechtlich ein Rücktritt vom Kaufvertrag (Rückgabe des Hundes/Geldrückerstattung) überhaupt möglich.
9.1. Vergessen Sie nicht die Hundehaftpflicht
Eine Hundehaftpflichtversicherung ist in vielen Bundesländern selbst zu Pflicht geworden. Empfehlenswert ist sie für jeden Hundehalter.
Tipp: Achten Sie auf kombinierte Hundehaftpflichtversicherungen mit einer Tierarztkrankenversicherung. So vermeiden Sie bei ernsthaften Erkrankungen und Verletzungen unerwartet hohe Kosten.
9.2. Wem gehören Fund- und Scheidungshunde?
Haben Sie einen Hund auf der Straße gefunden? Nach Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) ist dieser Hund eine „Fundsache“ und Sie sind zu Meldung des Tieres beim Tierarzt, Tierheim oder der Polizei verpflichtet.
Ob Sie das Tier in Obhut nehmen dürfen, wird im Einzelfall entschieden. Meldet sich der Hundehalter innerhalb von sechs Monaten nicht, so geht der Hund in Ihren Besitz über.
„Scheidungshunde“ gehören der Person, die im Kaufvertrag als Käufer ausgewiesen ist. Ohne einen Kaufvertrag gehört der Hund der Person, die ihn in die Partnerschaft eingebracht hat. Ansonsten entscheidet das Gericht zugunsten der ihn hauptsächlich versorgenden Person.