Elch: Merkmale, Lebensweise und Steckbriefe der Unterarten

Moose

Der Elch ist das Tier des Jahres 2007!
Elch, Elen oder Elend:
wissenschaftlicher Name: Alces alces. Der Elch gehört zur Familie der Hirsche

(Linnaeus, 1758)

  • Englisch: Moose, Elk
  • Französisch: Élan
  • Niederländisch: Eland
  • Norwegisch: Elg
  • Schwedisch: Älg
  • Spanisch: Alce

 

  • Gattung: Elche (Alces)
  • Unterfamilie: Trughirsche (Capreolinae)
  • Familie: Hirsche (Cervidae)
  • Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
  • Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
  • Gruppe: Huftiere (Ungulata)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

elch

Foto von einem Elch im Denali-Nationalpark, Alaska, USA
© Copyright Bild / Foto: Elch
Rolf Hicker Fotografie

Der Elch ist die größter Hirschart und der einzige Vertreter seiner Gattung. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 240-310 cm, eine Schwanzlänge von 5-12 cm eine Schulterhöhe von 140-235 cm und ein Gewicht von 200-825 kg. Die weiteste, bisher gemessene, Geweihauslage liegt bei 198 cm. Der Schwanz ist recht kurz.

Der Körper ist massig mit einem kurzen, dicken Hals. Der Schädel ist lang, ebenso die Beine. Das Fell ist schwarzbraun, wobei das der Kälber rotbraun ist. Allerdings variiert die Farbe je nach Unterart zwischen rot- und schwarzbraun. Männchen haben am Hals ein Hautfalte, die herabhängt. Die Oberlippe hängt weit über die Unterlippe überweg. Die Augen sind klein und scheinen nicht sehr leistungsstark zu sein. Das Gehör und der Geruchssinn sind dafür sehr gut ausgebildet.

Das Geweih beginnt als Rosenstock zu wachsen und bildet mit der Schädellängsachse einen rechten Winkel. Es wächst schaufelartig.

Die Lebenserwartung liegt bei 8-10 Jahren, selben auch bis 16 Jahre. In Gefangenschaft liegt das Höchstalter bisher bei 27 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist eigentlich der größte Teil des Nordens der Alten und der Neuen Welt. Als Lebensraum dient ein Waldgürtel, der die von den Elchen benötigten Laubhölzer aufweist. Bevorzugen tun sie dabei bruchartige Wälder mit Sümpfen und Seen. Teilweise gehen sie auch ins Gebirge.

Feinde

Der gefährlichste Feind der Elche ist der Wolf. Aber auch Braunbären sind sehr an ihnen interessiert. In Nordamerika kommen noch Schwarzbären und Pumas in die Liste der Feinde.

Lebensweise

Elche sind Einzelgänger, wobei aber ein Alttier sein Kalb bis zum zweiten Lebensjahr bei sich behält. Es gibt aber auch so genannte Brunftrudel, die aus einem Hirsch, der Hirschkuh und eventuell 3-4 Kälber aus dem aktuellen und dem vorherigen Wurf.

Im Winter wandern die Elche, sie verlassen die Niederungen mit dem Überschwemmungen und gehen in trockenere Waldgebiete, wo sich dann Rudel zusammenfinden, die bis zu 50 Tiere groß sein können. Es ist mehr ein lockeres Rudel, es gibt keinen engeren Zusammenhalt. Elche, selbst wenn es starke Hirsche sind, werden von Alttieren mit Kälber aus deren Nähe vertrieben.

Der Aktivitätszeitraum ist Nachts, wie auch tagsüber. Außerhalb der Brunft bekommt man eigentlich von den Elchen nicht viel mit. Selbst Jäger haben dann ihre Probleme, sie zu erkennen.

Wanderung

Die im Norden beheimateten Elche wandern. Den Sommer verbringen sie in der Tundra, den Winter in der Taiga, das Waldland. 700 km sind bei solchen Wanderungen keine Seltenheit. In Skandinavien weichen die Elche sogar der Mückenplage aus und gehen ins Gebirge, dort steigen sie in eine Höhe von etwas über 1000 m.

Ernährung

Die Nahrung der Elche besteht aus Laub, Knospen, Holz und Rind von Laubbäumen, vorzugsweise Weide, Pappel und Birke. Auch Nadelbäume, wie Lärche, Kiefer und Wacholder stehen auf den Speisezettel. Mit ihren langen Lippen streifen die Elche das Laub von den Zweigen.

Hin und wieder kommt es auch mal vor, dass Elche auch Heidekraut oder Pilze zu sich nehmen. Da die Tiere aber einen recht kurzen Hals haben, müssen sie, um am Boden anzukommen, entweder wie bei einer Giraffe die Beine spreizen oder sich auf ihre Handgelenke niederlassen.

Selbst im Wasser finden sie Nahrung, wie Seerosen. Dafür tauchen sie sogar mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche.

Fortpflanzung

Der Beginn der Brunft ist von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich. Dabei kämpfen die Hirsche um das Platzrecht. Während der Brunft stoßen die Hirsche einen lauten Brunftschrei aus und suchen ein Weibchen, indem sie ihrer Duftspur folgen.

Nach einer Tragzeit von 35 bis 38 Wochen bringen jüngere Elchkühe ein, ältere 2, manchmal sogar 3 Kälber mit einem Gewicht von 11-16 kg zur Welt, die dann etwa ein Jahr lang gesäugt werden. Schon wenige Tage nach der Geburt sind die Kälber in der Lage, der Mutter überall hin zu folgen. Die Geschlechtsreife setzt mit 1,5 bis 2,5 Jahren ein.

Verwandtschaft

Elche gehören zur Ordnung der Hirsche (Cervidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Sumpfhirsche (Blastocerus)
  • Rehe (Capreolus)
  • Andenhirsche (Hippocamelus)
  • Spießhirsche (Mazama)
  • Weißwedel- und Maultierhirsche (Odocoileus)
  • Pampashirsche (Ozotoceros)
  • Pudus (Pudu)
  • Rentiere (Rangifer)
  • Axis- oder Fleckenhirsche (Axis)
  • Edelhirsche (Cervus)
  • Damhirsche (Dama)
  • Davidshirsche (Elaphurus)
  • Wasserrehe (Hydropotes)
  • Schopfhirsche (Elaphodus)
  • Muntjaks (Muntiacus)

Systematik

Zur Gattung der Elche (Alces) gehören nur eine Art, der Elch (Alces alces) mit neun Unterarten:

  • Europäischer Elch (Alces alces alces)
  • Alaska-Elch (Alces alces gigas)
  • Zwerg-, Amur- oder Ussuri-Elch (Alces alces cameloides)
  • Jakutischer Elch (Alces alces pfizenmayeri)
  • Kamtschatka-Elch (Alces alces buturlini)
  • Yellowstone-Elch (Alces alces shirasi)
  • Ostkanadischer Elch (Alces alces americanus)
  • Westkanadischer Elch (Alces alces andersoni)
  • Kaukasus-Elch (Alces alces caucasicus)

Unterarten

Europäischer Elch (Alces alces alces)
Die Heimat ist Skandinavien, Polen, die baltischen Staaten und Nordrussland, westlich vom Ural. Sein Schaufelgeweih hat ein Gewicht von bis zu 15 kg.

Alaska-Elch (Alces alces gigas)
Die Heimat ist Alaska und die Yukon-Region. Sein Schaufelgeweih hat ein Gewicht von 20 bis 25 kg. Das schwerste Geweih bisher wog 35,8 kg.

Zwerg-, Amur- oder Ussuri-Elch (Alces alces cameloides)
Milne-Edwards, 1867
Die Heimat ist die Amur-Region, die Mongolei und die Mandschurei. Er ist der kleinste aller Elche mit einem Durchschnittsgewicht von 200 kg.

Jakutischer Elch (Alces alces pfizenmayeri)
Die Heimat ist das westliche Sibirien.

Kamtschatka-Elch (Alces alces buturlini)
Die Heimat ist das östliche Sibirien.

Yellowstone-Elch (Alces alces shirasi)
Die Heimat ist der Nordwesten der USA bis zum südlichen Alberta.

Ostkanadischer Elch (Alces alces americanus)
Die Heimat ist das östliche Kanada und der US-Bundesstaat Maine.

Westkanadischer Elch (Alces alces andersoni)
Die Heimat ist das westliche Kanada und der US-Bundesstaat Minnesota.

Kaukasus-Elch (Alces alces caucasicus)
Die Heimat war der Kaukasus. Diese Unterart ist seit dem frühen 19. Jahrhundert ausgestorben.

Status

Der Elch gilt als nicht bedroht.

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Bildnachweise: David Osborn/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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