Springbock: Alles über die sprunkräftigen Gazellen

Springbock

wissenschaftlicher Name: Antidorcas marsupialis. Der Springbock gehört zur Unterfamilie der Gazellenartigen.

(Zimmermann, 1780)

  • Englisch: Springbok
  • Französisch: Springbok, Euchore
  • Italienisch: Springbok
  • Niederländisch: Springbok
  • Spanisch: Springbok

 

  • Gattung: Springböcke (Antidorcas)
  • Unterfamilie: Gazellenartige (Antilopinae)
  • Familie: Hornträger (Bovidae)
  • Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
  • Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
  • Gruppe: Huftiere (Ungulata)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

springbock

Foto von einem Springbock-Männchen
© Copyright Bild / Foto: Springbock
Rolf Hicker Fotografie

Das Springbock-Weibchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 120 bis 145 cm, eine Schwanzlänge von 20 bis 27 cm, eine Schulterhöhe von 68 bis 80 cm und ein Gewicht von 20 bis 30 kg. Das Männchen ist etwas größer und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 125 bis 150 cm, eine Schwanzlänge von 25 bis 32 cm, eine Schulterhöhe von 75 bis 90 cm und ein Gewicht von 25 bis 45 kg. Die Hörner der Männchen sind s-förmig, geringelt und leierartige, wobei die Spitzen einwärts gebogen sind. Sie erreichen eine Länge von 28 bis 48 cm. Die Hörner der Weibchen sind mit 16 bis 28 cm deutlich kürzer. Sie sind auch gleich geformt, dünner und glatter als die der Männchen. Der gesamte Körperbau ähnelt dem der Gazellen. Das Fell ist leuchtend gelbbraun, wobei der Bauch aber weiß ist und deutlich mit einem schwarzbraunen Flankenstreifen vom braunen Bereich getrennt ist. Von der Rückenmitte bis kurz vor der Schwanzwurzel ist die Haut entlang der Wirbelsäule doppelt eingefaltet. Bei den Prellsprüngen wird diese Falte auseinander gezogen und zeigt einen auffälligen weißen Rückstreifen. Die Stirn und der Nasenrücken sind bei erwachsenen Tieren weiß, bei Jungtieren hellbraun. Vor dem Auge bis kurz vorm Maul befindet sich ein dunkler Streifen. Der Schwanz ist weiß mit einer schwarzen Quaste. Der Spiegel ist ebenfalls weiß und ist dunkel eingerahmt.

Die Springböcke haben ihren Namen aufgrund ihrer besonders hohen Prellsprünge erhalten. Bei diesen Sprüngen krümmen sie den Rücken, halten die Beine steif und halten den Kopf meistens gesenkt. Diese Sprünge zeigen sie hauptsächlich bei ihrer Flucht, aber auch aus reiner Lebensfreude, Spielerei oder einfach nur Übermut. Wenn sich die Tiere nicht auf der Flucht befinden und „einfach nur so“ mit dem Springen anfangen, lassen sich andere Herdenmitglieder anstecken und springen mit.

Verbreitung

Die Heimat ist Südafrika und die angrenzenden Gebiete in Angola, Botswana und Namibia. Als Lebensraum dienen offene, trockene, kurzgrasige Landschaften in Ebenen und Hügelland. In seinem Lebensraum gibt es nur einen spärlichen Bestand an Sträuchern und Gebüschinseln.

Feinde

Springböcke haben diverse Feinde. Zu ihnen gehören Geparde, Löwen, Leoparde, Hyänen und Hyänenhunde. Kitze müssen zusätzlich noch Schakale, Hongidachse, Karakale und Adler fürchten.

Lebensweise

Springböcke bilden entweder gemischte Herden, Junggesellenverbände oder Weibchen-Verbände. Allerdings wird ein Weibchen-Verband von einem erwachsenen Bock geführt. Dieser Bock hält einen Harem von bis zu 30 Weibchen um sich herum. Altböcke werden territorial und haben Reviere mit einer Größe von 27 bis 70 ha. Zur Regenzeit bilden sich aus den kleineren Herden Großherden von etwas über 1000 Tieren. Diese Herden mischen sich häufig mit anderen Antilopen, Zebras oder sogar Straußenvögeln.

Springböcke sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Sie meiden aber die heißen Mittagsstunden.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern, Laub von Sträuchern, Wurzeln, Knollen und mineralhaltiger Erde. Auch wenn der Springbock eine längere Zeit ohne Wasser auskommen könnte, so trinkt er doch regelmäßig.

Fortpflanzung

Während der Paarungszeit bilden sich um Böcke Harem von 10 bis 30 Weibchen. Der jeweilige Bock markiert sein Revier dann durch das Bearbeiten von Sträuchern und Grasbüscheln mit den Hörnern und durch absetzen von Kot und Urin an bestimmten Plätzen. Rivalen werden vertrieben. Dann nach einer Tragzeit von 167 bis 171 Monaten bringt das Weibchen 1 Junges (selten auch 2) mit einem Gewicht von 4 bis 5 kg zur Welt, das bereits wenige Stunden nach der Geburt der Mutter folgen kann. Mit etwa 5 bis 6 Monaten wird das Junge entwöhnt.

Weibchen werden mit 6 bis 7 Monaten geschlechtsreif, Männchen erst mit etwas über einem Jahr.

Verwandtschaft

Springböcke gehören zur Familie der Hornträger (Bovidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Mendesantilopen (Addax)
  • Impalas (Aepyceros)
  • Kuhantilopen (Alcelaphus)
  • Stelzengazellen (Ammodorcas)
  • Mähnenspringer (Ammotragus)
  • Hirschziegenantilopen (Antilope)
  • Bisons (Bison)
  • Bos
  • Nilgauantilopen (Boselaphus)
  • Asiatische Büffel (Bubalus)
  • Takine (Budorcas)
  • Ziegen (Capra)
  • Seraue (Capricornis)
  • Cephalophus
  • Gnus (Connochaetes)
  • Damaliscus
  • Beiras (Dorcatragus)
  • Gazellen (Gazella)
  • Tahre (Hemitragus)
  • Hippotragus
  • Wasserböcke (Kobus)
  • Giraffengazellen (Litocranius)
  • Dikdiks (Madoqua)
  • Gorale (Naemorhedus)
  • Neotragus
  • Schneeziegen (Oreamnos)
  • Klippspringer (Oreotragus)
  • Oryxantilopen (Oryx)
  • Bleichböckchen (Ourebia)
  • Moschusechsen (Ovibos)
  • Schafe (Ovis)
  • Tschirus (Pantholops)
  • Rehantilopen (Pelea)
  • Kurzschwanzgazellen (Procapra)
  • Blauschafe (Pseudois)
  • Spiralhornantilopen (Pseudonovibos)
  • Vietnamesische Waldrinder (Pseudoryx)
  • Raphicerus
  • Riedböcke (Redunca)
  • Gämsen (Rupicapra)
  • Saigas (Saiga)
  • Lichtenstein-Antilopen (Sigmoceros)
  • Kronenduker (Sylvicapra)
  • Afrikanische Büffel (Syncerus)
  • Elenantilopen (Taurotragus)
  • Vierhornantikopen (Tetracerus)
  • Tragelaphus

Systematik

Zur Gattung der Springböcke (Antidorcas) gehört nur eine Art, der Springbock.

Springböcke in Gefangenschaft

Springböcke leben in einigen Zoologischen Gärten und werden dort sogar erfolgreich gezüchtet.

Status

Der Springbock war in Südafrika schon weitgehend ausgerottet. Dann wurde er aber in seine alten Verbreitungsgebiete erneut ausgesetzt und er hat sich dort auch soweit wieder gut erholt. Heute ist der Bestand zwar stabil, aber er gilt noch als schutzbedürftig.

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Springbock: Alles über die sprunkräftigen Gazellen
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Bildnachweise: Karel Bartik/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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