wissenschaftlicher Name: Ovis canadensis. Das Dickhornschaf gehört zur Gattung der Schafe.
Shaw, 1804
- Englisch: Bighorn Sheep, Mexican Bighorn Sheep, Mountain Sheep
- Französisch: Bighorn, Mouflon d’Amérique, Mouflon du Canada, Mouflon pachycère
- Dänisch: Tykhornsfår
- Finnisch: Paksusarvilammas
- Italienisch: Pecora delle Montagne Rocciose
- Niederländisch: Dikhoornschaap
- Schwedisch: Tjockhornsfår
- Spanisch: Borrego cimarrón, Carnero del Canadá, Carnero salvaje
- Gattung: Schafe (Ovis)
- Unterfamilie: Ziegenartige (Caprinae)
- Familie: Hornträger (Bovidae)
- Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
- Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
- Gruppe: Huftiere (Ungulata)
- Überordnung: Laurasiatheria
- Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
- Klasse: Säugetiere (Mammalia)
- Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
- Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
- Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
- Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
- Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
- Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
- Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
- Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
- Reich: Tiere (Animalia)
Allgemeines
Der Dickhornschaf-Widder erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 195 cm, eine Widerristhöhe von bis zu 105 cm und ein Gewicht von bis zu 150 kg. Die Weibchen sind deutlich kleiner. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 150 cm, eine Widerristhöhe von bis zu 82 cm und ein Gewicht von bis zu 72 kg. Die Schwanzlänge von etwa 13 cm ist bei beiden Geschlechtern gleich. Auch wenn die europäischen Wildschafe die engsten Verwandten der Dickhornschafe sind, so sind die Dickhornschafe aber viel größer und schwerer.
Die Unterarten, die in den nördlichen Gebieten leben, haben im Sommer ein dunkelbraunes Fell. Im Winter dagegen ist es graubraun. Die Unterarten, die in den südlichen Gebieten leben, haben das ganze Jahr über ein hellbeiges oder braunes Fell. Der helle Spiegel (Fleck auf dem Hinterteil) ist recht groß. Das Fell besteht aus sprödem Deckhaar und einer lockigen grauen Unterwolle. Der Körper ist gedrungen, die Beine verhältnismäßig kurz.
Auffällig bei den Dickhornschafen sind – wie ihr Name ja schon sagt – die Hörner der Widder. Diese sind am Ansatz besonders dick und im weiteren Verlauf kräftig und stark gebogen. Bei einem ausgewachsenen kräftigen Widder können die Hörner ein Gesamtgewicht von bis zu 15 kg erreichen. Und wenn man die Hörner gerade ziehen würde, dann käme man auf eine Länge pro Horn von bis zu 150 cm! Auch die Weibchen haben Hörner, diese sind aber viel kleiner.
Dickhornschafe haben eine Lebenserwartung von etwa 18 Jahren. Weibchen können sogar noch etwas älter werden.
Verbreitung
Die Heimat der Dickhornschafe sind Kanada, Teile der USA und Nord-Mexiko. Als Lebensraum dienen trockene Gebirgsregionen, die sich in der Regel oberhalb der Baumgrenze befinden. Bis an den Gletscherrand erstreckt sich das Gebiet. Zum äsen kommen die Schafe gerne auf die Bergwiesen, die sich in ihrem Lebensraum befinden. Einige Unterarten findet man auch in trockenen Wüsten.
Feinde
Die Feinde sind Wölfe, Bären, Rotluchse und Adler. In den Bergen wissen die Schafe aber, wie sie sich durch geschickte Sprünge in Sicherheit bringen können.
Lebensweise
Dickhornschafe sind Herdentiere. Die Weibchen und Jungtiere bilden Herden von bis zu 50 Tieren. Erwachsene Männchen bilden kleinere Herden, aber mit zunehmendem Alter werden sie immer mehr zu Einzelgängern.
Ernährung
Die Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern, Laub, Flechten und Früchten.
Fortpflanzung
Die Brunft beginnt im November. Zwischen den etwa gleichstarken Widdern kommt es häufig zu Rivalitäts-Kämpfen. Dabei prallen sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 65 km/h mit ihren Hörnern aufeinander. Junge Widder haben noch eine Art „Schonfrist“ und werden nicht angegriffen.
Nach einer Tragzeit von etwa 180 Tagen bringt das Weibchen ein Lamm mit einem Gewicht von ca. 4 kg zur Welt. Nach etwa einer Woche ist das Lamm in der Lage, mit seiner Mutter mitzulaufen. Entwöhnt werden die Lämmer mit etwa 4 bis 6 Monaten.
Widder werden mit etwa 1,5 bis 2,5 Jahren geschlechtsreif, Weibchen mit 2,5 Jahren.
Verwandtschaft
Schafe gehören zur Familie der Hornträger (Bovidae)
dazu gehören auch die Gattungen:
- Mendesantilopen (Addax)
- Impalas (Aepyceros)
- Kuhantilopen (Alcelaphus)
- Stelzengazellen (Ammodorcas)
- Mähnenspringer (Ammotragus)
- Springböcke (Antidorcas)
- Hirschziegenantilopen (Antilope)
- Bisons (Bison)
- Bos
- Nilgauantilopen (Boselaphus)
- Asiatische Büffel (Bubalus)
- Takine (Budorcas)
- Ziegen (Capra)
- Seraue (Capricornis)
- Cephalophus
- Gnus (Connochaetes)
- Damaliscus
- Beiras (Dorcatragus)
- Gazellen (Gazella)
- Tahre (Hemitragus)
- Hippotragus
- Wasserböcke (Kobus)
- Giraffengazellen (Litocranius)
- Dikdiks (Madoqua)
- Gorale (Naemorhedus)
- Neotragus
- Schneeziegen (Oreamnos)
- Klippspringer (Oreotragus)
- Oryxantilopen (Oryx)
- Bleichböckchen (Ourebia)
- Moschusechsen (Ovibos)
- Tschirus (Pantholops)
- Rehantilopen (Pelea)
- Kurzschwanzgazellen (Procapra)
- Blauschafe (Pseudois)
- Spiralhornantilopen (Pseudonovibos)
- Vietnamesische Waldrinder (Pseudoryx)
- Raphicerus
- Riedböcke (Redunca)
- Gämsen (Rupicapra)
- Saigas (Saiga)
- Lichtenstein-Antilopen (Sigmoceros)
- Kronenduker (Sylvicapra)
- Afrikanische Büffel (Syncerus)
- Elenantilopen (Taurotragus)
- Vierhornantikopen (Tetracerus)
- Tragelaphus
Systematik
Zur Gattung der Schafe (Ovis) gehören auch die Arten:
- Asiatisches Wildschaf, Mufflon, Argali (Ovis ammon)
- Ovis aries
- Dall-Schaf (Ovis dalli)
- Schneeschaf (Ovis nivicola)
- Mufflon (Ovis orientalis)
- Steppenschaf, Urial (Ovis vignei)
Zur Art des Dickhornschafes (Ovis canadensis) gehören die Unterarten:
- Audubons Dickhornschaf, Badlands-Dickhornschaf (Ovis canadensis auduboni)
- Kalifornisches Dickhornschaf (Ovis canadensis californiana)
- Rocky-Mountain-Dickhornschaf (Ovis canadensis canadensis)
- Peninsular-Dickhornschaf (Ovis canadensis cremnobates)
- Mexikanisches Dickhornschaf (Ovis canadensis mexicana)
- Nelsons Dickhornschaf, Wüsten-Dickhornschaf (Ovis canadensis nelsoni)
- Weems Dickhornschaf (Ovis canadensis weemsi)
Die Unterarten
Audubons Dickhornschaf, Badlands-Dickhornschaf (Ovis canadensis auduboni)
Englischer Name: Badlands Bighorn Sheep
Verbreitung: Die Heimat waren North Dakota, South Dakota, Montana, Wyoming und Nebraska in den USA
Status: Diese Unterart ist leider ausgestorben. Das letzte Tier starb 1925.
Kalifornisches Dickhornschaf (Ovis canadensis californiana)
Englischer Name: Rimrock Bighorn Sheep
erstmals 1829 durch Douglas erwähnt
Verbreitung: Die Heimat reicht von Britisch-Kolumbien in Kanada bis nach Kalifornien und North Dakota in den USA.
Status: Diese Unterart gilt als schutzbedürftig
Rocky-Mountain-Dickhornschaf (Ovis canadensis canadensis)
Allgemeines: Diese Unterart ist die größte der Dickhornschaf-Unterarten.
Verbreitung: Die Heimat sind die Rocky Mountains in den nordwestlichen USA und Kanada.
Peninsular-Dickhornschaf (Ovis canadensis cremnobates)
Englischer Name: Peninsular Bighorn Sheep
erstmals 1903 durch Elliot erwähnt
Verbreitung: Die Heimat reicht von Kalifornien in den USA bis nach Baja California in Mexiko.
Satatus: Diese Unterart gilt als gefährdet.
Mexikanisches Dickhornschaf (Ovis canadensis mexicana)
Englischer Name: Mexican Bighorn Sheep
erstmals 1901 durch Merriam erwähnt
Verbreitung: Die Heimat reicht von Arizona und New Mexico in den USA bis nach Sonora und Chihuahua in Mexiko.
Status: Diese Unterart gilt als potentiell gefährdet.
Nelsons Dickhornschaf, Wüsten-Dickhornschaf (Ovis canadensis nelsoni)
Englischer Name: Nelson’s Bighorn Sheep
erstmals 1897 durch Merriam erwähnt
Allgemeines: Diese Unterart ist die kleinste der Dickhornschaf-Unterarten.
Verbreitung: Die Heimat sind die heißen Wüsten Kalifornien bis Arizona in den USA.
Status: Diese Unterart gilt als schutzbefürftig.
Weems Dickhornschaf (Ovis canadensis weemsi)
Englischer Name: Weems‘ Bighorn Sheep
erstmals 1937 durch Goldman erwähnt
Verbreitung: Die Heimat ist Baja California in Mexiko.
Status: Diese Unterart gilt als kritisch gefährdet.
Status
Dickhornschafe haben einen stabilen Bestand von etwa 60.000 Tieren, der aber leider kaum zunimmt. Daher gelten diese Schafe als schutzbedürftig.
Dickhornschafe waren für die Indianer einst ein wichtiges Jagdwild. Es bestand aber keine Gefahr – da die Indianer nur für den eigenen Verzehr jagten. Damals gab es etwa 2 Millionen Dickhornschafe. Aber dann kamen die Siedler. Diese haben die Dickhornschafe einfach nur „zum Spaß“ erlegt. Daher ging der Bestand enorm zurück, aber hat sich trotz strengem Jagdverbot bis heute noch nicht groß verbessert. Ein Teil hierzu tragen die Wilderer bei.