- Hundewelpen sind süß. Der Anblick der vierbeinigen Babys löst bei nahezu jedem Menschen ein Habenwollen-Bedürfnis aus.
- Ein Welpe ist wie ein kleines Kind. Sie müssen sich permanent um ihn kümmern und ihm einiges fürs Leben beibringen.
- Schon bald ist ein junger Hund erwachsen. Auch dann will er noch geliebt und versorgt werden.
Wer einen Hundewelpen großzieht, wird viele Glücksmomente erleben. Für viele Menschen ist es eine schöne Herausforderung, einem jungen Hund den Weg ins Leben zu ebnen. Das gemeinsame Training fürs Leben in der menschlichen Gesellschaft schweißt fest zusammen.
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über Hundewelpen. Wir sagen Ihnen, wie Sie sich auf das süße Hundebaby vorbereiten, was Sie tun müssen, wenn es da ist und wie Sie den Kleinen mit der richtigen Ernährung und Pflege groß bekommen. Darüber hinaus erhalten Sie Tipps zur Welpenerziehung und zum Hundekauf.
Inhalt
1. Welpen sind Lebewesen, keine Spielzeuge
Als Welpen werden im allgemeinen Sprachgebrauch junge Haushunde bezeichnet. Das Welpenalter dauert bis zum Verlust der ersten Milchzähne – je nach Rasse im sechsten bis neunten Lebensmonat. Bis zu 18 Monate alte Hunde gelten als Junghunde.
Auch die Jungtiere von Wolf, Fuchs und einigen marderartigen Raubtieren nennt man Welpen.
Die Anschaffung eines Welpen muss gut überlegt sein. Sie übernehmen damit für viele Jahre die Verantwortung für ein Lebewesen.
In der Regel werden die jungen Hunde bei den Züchtern im Alter von acht bis zwölf Wochen von der Mutter getrennt und an die neuen Besitzer übergeben. Dann liegt es in Ihrer Hand, wie sich der Hund entwickelt.
Ein Welpe wird schnell erwachsen. Mit sechs Monaten entspricht sein körperlicher Entwicklungsstand einem 10-jährigen Menschen, mit einem Jahr dem eines 20-Jährigen.
1.1. Voraussetzungen zur Hundehaltung
Welpen sind nicht nur putzige Geschöpfe. Sie brauchen Platz und Zuwendung und kosten Geld.
Diese Voraussetzungen sollten Sie erfüllen, bevor Sie einen Welpen aufnehmen:
- Sie verfügen über ausreichend finanzielle Mittel, um langfristig für einen Hund sorgen zu können.
- Es gibt in Ihrem Zuhause genügend Platz.
- Sie haben täglich mehrere Stunden Zeit und Lust, sich mit dem Hund zu beschäftigen.
- In Ihrem Haushalt sind alle Personen mit dem Hund einverstanden und niemand leidet an einer Tierhaarallergie.
- Das Einverständnis Ihres Vermieters für die Hundehaltung liegt vor, falls dies nötig ist.
2. So finden Sie den richtigen Welpen
Wenn Sie keine konkreten Vorstellungen davon haben, welchen Hund Sie möchten, informieren Sie sich über die verschiedenen Hunderassen. Ob groß oder klein, lebhaft oder gemütlich – welcher Hund für Sie der beste ist, können nur Sie selbst beantworten. Beziehen Sie alle Familienmitglieder bei der Auswahl mit ein.
2.1. Hier können Sie einen Welpen kaufen
Welpen von Rassehunden sollten Sie bei einem seriösen Züchter kaufen.
Leider hat sich inzwischen ein großer unseriöser Hundemarkt für den Welpenhandel entwickelt. Tierschützer warnen vor dem Kauf über Anzeigenmärkte oder im Internet. Viele der dort angebotenen Tiere stammen aus osteuropäischen Massenzuchten. Sie kommen unter qualvollen Bedingungen zur Welt und sind oft schwer krank oder verhaltensgestört.
2.2. Kriterien für seriöse Züchter
Besuchen Sie möglichst mehrere Zuchtstätten und machen Sie sich selbst ein Bild davon, unter welchen Bedingungen Ihr Hund auf die Welt gekommen ist. Bei seriösen Anbietern kann man die Welpen vor dem Kauf besuchen – auch mehrmals.
Darauf sollten Sie achten:
- Die Welpen sind lebhaft und verspielt, sehen gesund aus und lassen sich anfassen.
- Die Mutter der Welpen ist anwesend, gesund und hat guten Kontakt zu den Welpen.
- Sie erhalten Abstammungspapiere zu den Welpen und Dokumente über tierärztliche Untersuchungen, Entwurmungen, Impfungen; der Welpe ist gechipt.
- Sie erhalten einen Kaufvertrag.
Info: Seriöse Züchter finden Sie in der Datenbank des Verbands für das Deutsche Hundewesen. Dort erfahren Sie auch, ob und wo für Ihre Wunschrasse gerade Welpen verfügbar sind oder in kurzer Zeit erwartet werden.
2.3. Welpen aus dem Tierheim
Für Mischlinge ist ein Tierheim die richtige Adresse. Wenn Sie dort einen Welpen adoptieren, unterstützen Sie einen guten Zweck.
Die Vor- und Nachteile beim Welpenkauf im Tierheim:
- Kaufpreis niedrig
- erfüllt guten Zweck
- Welpen sind tierärztlich behandelt und gechipt
- oftmals Nachlass bei Hundesteuer
- Ungewissheit über Prägungsphase
- gewünschte Rasse oft nicht verfügbar
- verlangt oft Aufarbeitung gestörter Verhaltensweisen
Info: Hier finden Sie ein Tierheim in Ihrer Nähe.
3. So bereiten Sie die Ankunft Ihres Welpen vor
Richten Sie Ihrem Welpen in Ihrer Wohnung einen Lebensraum ein. Dazu gehört
- ein Schlafplatz,
- ein Platz zum Fressen und Trinken.
Welpen inspizieren gerne ihre Umwelt. Bringen Sie giftige Pflanzen, Putzmittel, Medikamente und andere gefährliche Stoffe in Sicherheit. Entschärfen sie ebenso Kabel und Elektrogeräte und gestalten Sie Treppen, Balkon und Garten ausbruch- und absturzsicher.
Wenn Sie Geld sparen wollen, schützen Sie, was Ihr Welpe kaputt machen könnte. Frischgebackene Welpenbesitzer ärgern sich häufig über
- zerkaute Schuhe und Kleidung,
- abgekratzte Tapeten,
- zerrissene Gardinen,
- durch Urin und Kot verunreinigte Teppiche.
3.1. Diese Erstausstattung braucht Ihr Welpe
In der folgenden Tabelle sehen Sie, welche Gegenstände Ihr Welpe baucht und was sie kosten. Kaufen Sie für die Größe des Welpen passend und nicht für den ausgewachsenen Hund. Bei Bedarf müssen später einige Gegenstände durch größere ersetzt werden.
Bei den Angaben der Kosten haben wir uns im unteren Bereich orientiert.
Gegenstand | Kosten |
---|---|
Welpenschlafplatz (Bett/Korb) | ab 25 Euro |
Welpendecke | ab 10 Euro |
Futter- und Wassernapf | ab je 10 Euro |
Welpenspielzeug (Kauspielzeug, Bälle, Plüschtiere) | ab je ca. 5 Euro |
Welpengeschirr/Halsband/Leine | ab je ca. 10 Euro |
Transportbox | ab ca. 150 Euro |
4. Gewöhnen Sie Ihren Welpen an sein neues Zuhause
Planen Sie für die Eingewöhnung Ihres Welpen viel Zeit ein. In den ersten zwei Wochen sollten Sie rund um die Uhr für ihn da sein. Nehmen Sie Urlaub, wenn Sie berufstätig sind. Es ist überaus wichtig, von Anfang an eine gute Bindung zu dem Welpen aufzubauen und sich viel mit ihm zu beschäftigen.
Hunde sind Rudeltiere und brauchen Sozialpartner. Und sie müssen wissen, welchen Platz sie im Rudel einnehmen. Das Rudel sind für Ihren Welpen jetzt Sie und Ihre Familie. Er wird sich an der Person orientieren, die sich am meisten mit ihm beschäftigt, oder die er stark und souverän erlebt. Diese Person sollte sich um die Erziehung des Hundes kümmern. Sie sollte immer klarstellen, dass sie die Führung und das Sagen hat.
Zeigen Sie Ihrem Welpen in der Wohnung, wo er schlafen, fressen und trinken kann. Lassen Sie ihm Zeit, sich in aller Ruhe an die neue Umgebung zu gewöhnen. Gehen Sie auch mit ihm nach draußen und gönnen ihm mehrmals täglich ein bisschen Auslauf. Zunächst reichen dafür jeweils zehn Minuten. Die Etappen können dann langsam gesteigert werden.
4.1. So erziehen Sie Ihren Welpen
Im jungen Alter werden die Weichen dafür gestellt, wie sich Ihr Hund künftig verhält und wie er mit anderen Lebewesen zurechtkommt. Was Welpen nicht oder falsch lernen, lässt sich im Erwachsenenalter schwer korrigieren. Die Erziehungsarbeit kostet viel Zeit und Geduld. Gehen Sie dabei in kleinen Schritten voran.
Das muss der Welpe bald von Ihnen lernen:
- Auf seinen Namen hören: Nennen Sie seinen Namen, wenn der Welpe auf Sie zukommt. Rufen Sie ihn bei seinem Namen und loben Sie ihn, wenn er kommt.
- Alleine bleiben: Fangen Sie mit ein paar Minuten Alleinlassen an und dehnen Sie die Zeiträume langsam aus. Machen Sie kein besonderes Ereignis daraus, sondern tun sie, als wäre es ganz normal.
- An der Leine laufen: Trainieren Sie das Anlegen von Halsband oder Geschirr. Wenn das klappt, lassen Sie Ihren Hund an der Leine gehen. Halten Sie die Leine locker, kann Ihr Hund laufen. Halten Sie die Leine stramm, muss Ihr Hund bei Fuß gehen. Zieht er an der Leine, bleiben Sie stehen. Das zeigt ihm, dass Sie bestimmen.
- Beißhemmung: Beim Spielen setzt der Welpe auch sein Gebiss ein. Wie stark er beißen darf, ohne weh zu tun, muss er erst lernen. Unterbrechen Sie mit einem Quietschlaut für einen kurzen Moment das Spiel, wenn Ihr Hund zu fest zubeißt.
- Sozialverhalten: Bringen sie Ihren kleinen Hund in Kontakt zu Artgenossen, anderen Tieren, Kindern, Freunden, fremden Personen. Damit lernt er, wie er sich in den unterschiedlichen Gruppen verhalten muss. Trainieren Sie auch Alltagssituationen: Straßenverkehr, Restaurantbesuch, Tierarztbesuch, Autofahren.
4.2. So ernähren Sie Ihren Welpen
Es ist üblich, den Welpen zunächst das Futter zu geben, das sie bisher beim Züchter oder im Tierheim erhalten haben. Für Welpen gibt es spezielle Ernährungsprodukte als Fertigfutter, auf die Sie zurückgreifen können.
Falls Sie eine Ernährungsumstellung anstreben, warten Sie damit, bis sich Ihr Welpe bei Ihnen eingewöhnt hat. Er hat sonst zu viel Stress auf einmal und wird möglicherweise mit Durchfall reagieren.
Viele Hundehalter favorisieren für die Ernährung ihrer Vierbeiner inzwischen die BARF(Barf)-Methode. „BARF“ stand zunächst als Abkürzung für „Born-Again Raw Feeders“ (wiedergeborene Rohfütterer). Später hieß es „Bones And Raw Foods“ (Knochen und rohes Fleisch). Im deutschen Sprachgebrauch werden heute die Bezeichnungen „Biologisch artgerechte Rohfütterung“ oder „biologisch artgerechtes rohes Futter“ verwendet.
Barfen orientiert sich an den ursprünglichen Fressgewohnheiten von Wildhunden und vom Wolf. Gefüttert wird hauptsächlich rohes Fleisch, Innereien und Knochen. Dazu gibt es rohes Obst, Gemüse und Fisch. Für Welpen werden die Zutaten püriert.
Kritiker merken an, dass mit Barf eine ausgewogene Ernährung nur mit viel Fachwissen in Futtermittelkunde und Tierernährung möglich sei, die kaum ein Hundehalter habe. Zudem bestehe durch die Rohfütterung die Gefahr, dass Keime und Krankheiten – auch auf den Menschen – übertragen werden.
Tipp: Bei der Nahrungsaufnahme wird im Rudel auch immer die Rangfolge zelebriert. Essen Sie mit Ihrer Familie immer zuerst und bereiten Sie danach Ihrem Hund das Futter zu.
4.3. So wird der Welpe stubenrein
Welpen können ihre Ausscheidungen nicht kontrollieren. Achten Sie anfangs darauf, ob es Anzeichen für ein bevorstehendes Geschäft gibt. Vermuten lässt sich das, wenn Ihr Welpe unruhig wird, herumwinselt oder sich im Kreise dreht. Dann sollten Sie das Hundekind schnell an einen Ort bringen, an dem es sich erleichtern kann.
Sicherer ist es, vorzubeugen. Dafür bringen Sie den Welpen zu diesen Zeiten nach draußen:
- nach dem Aufwachen,
- nachdem er gefressen oder getrunken hat,
- nach dem Spielen,
- bevor er schlafen geht.
Dennoch wird auch Ihr Welpe den Boden in Ihrer Wohnung mit seinen Hinterlassenschaften beschmutzen. Dann ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Schimpfen hilft nichts. Wenn Sie den Welpen nicht in flagranti erwischen, kann er den Tadel seinem „Vergehen“ nicht zuordnen.
Stattdessen müssen Sie ihm eindeutig klarmachen, was falsch und was richtig ist. Sollten Sie ihn bei einem Malheur ertappen, sagen Sie deutlich „Nein!“ und nehmen Sie ihn nach draußen. Loben Sie ihn immer, wenn er sich da erleichtert hat, wo er soll.
Welpen werden meist bis spätestens im Alter von vier bis fünf Monaten stubenrein.
5. Das kostet ein Welpe
Reinrassige Welpen erhalten Sie ab einem Preis von rund 600 Euro. Je nach Rasse und Aufwand für den Züchter können auch weit über 1.000 Euro verlangt werden. Mischlingswelpen aus dem Tierheim werden gegen eine Schutzgebühr ab circa 150 Euro abgegeben.
Achtung: Lassen Sie die Finger von Welpen, die im Internet zu Schnäppchenpreisen angeboten werden.
Neben dem Anschaffungspreis müssen Sie laufende Kosten einplanen. Dabei ist die Höhe der Kosten teilweise von der Größe des Hundes abhängig, zum Beispiel bei Futter- und Tierarztkosten.
Diese laufenden Kosten fallen an:
- Hundesteuer: 0-190 Euro/Jahr (abhängig von der Gemeinde, in der der Hund gehalten wird)
- Hochwertiges Futter: ab ca. 50 Euro/Monat
- Tierarzt (Entwurmung, Impfung, Routineuntersuchungen): ab ca. 30 Euro/Monat
- Ersatz für Ausstattungsgegenstände: ca. 20 Euro/Monat
- Hundehaftpflicht: ca. 60 Euro/Jahr
- Hundekrankenversicherung: ab ca. 50 Euro/Monat
6. Wichtige Fragen und Antworten
Warum zittern Welpen?
Welpenhalter sind oft besorgt, weil ihr Hundebaby scheinbar grundlos zittert.
Mögliche Ursachen für kurzzeitiges Zittern und was Sie dagegen tun können:
- Der Welpe friert: Legen Sie ihm eine Decke um.
- Das Hundebaby hat Angst: Lenken Sie den Kleinen mit einem Spiel ab.
- Erschöpfung: Gönnen Sie dem Welpen eine Auszeit. Achten Sie künftig darauf, dass er sich nicht überanstrengt.
Gibt es keine Erklärung, lassen Sie den Welpen beim Tierarzt untersuchen.
Warum frisst ein Welpe seinen Kot?
Welpen probieren fast alles, was sie erschnuppern. Hierzu gehört auch der eigene und fremder Kot. Meist hört das Kotfressen nach dem Welpenalter von selbst wieder auf. Ansonsten bleibt nur die Duldung oder eine langwierige Aberziehung.
Kann ich meinen Welpen baden?
Hunde sollten nicht gebadet werden. Der Haut tut das nicht gut. Besser ist eine sorgfältige Fellpflege. Fall das Tier extrem stinkt, hilft wohl nichts als eine vorsichtige, lauwarme Dusche.