- Terrier sind mutige, draufgängerische Jagdhunde. Die eher kleinen Rassen wurden vor allem dafür eingesetzt Wildtiere (vor allem Füchse) aus ihren Bauten zu treiben.
- Ob bei der Jagd für die gehobene Gesellschaft oder um das Überleben des schottischen Schaffarmers zu sichern: Die beliebten, eher kleinen Hunde gehören zu England wie das berüchtigte schlechte Wetter.
- Terrierarten entwickelten sich je nach Umgebung, Klimabedingungen, Region und Beutetier unterschiedlich.
Terrier als Haustier erfreuen sich wachsender Beliebtheit in Deutschland. Da die meisten Terrier eher kleine Hunde sind, lassen sie sich auch in einer Wohnung halten. Vorausgesetzt natürlich, man geht mehrmals täglich mit ihnen spazieren.
Ihr sonniges Gemüt und ihre gut gelaunte Art kommen bei vielen gut an. Obwohl sie Jagdhunde sind, ist der Jagdtieb nicht mehr bei allen Rassen stark ausgeprägt. Sie sind wachsam, ohne aggressiv zu sein und kommen auch mit Kindern prima aus. Allerdings sind sie nicht sonderlich unterwürfig, sondern eigenständig, selbstbewusst und temperamentvoll.
In unserem Terrier Ratgeber sagen wir Ihnen, was Sie über die Herkunft, Haltung und Pflege der Hunde wissen müssen. Ferner informieren wir Sie über die unterschiedlichen Terrier Arten.
Inhalt
1. Es gibt viele verschiedene Terrierarten
Terrier sind kleine bis mittelgroße Hunde, die ursprünglich gezüchtet wurden um Tiere, wie etwa Füchse, Dachse oder Ratten aus ihren Bauten zu treiben. Daher verfügen viele Terrier auch heute noch über einen ausgesprochenen Jagdtrieb, während einige Arten und Zuchtlinien speziell für die Eignung als Familienhund gezüchtet wurden.
Der Charakter ist allen Rassen jedoch gleich: Ein Herz aus Gold, das von einer rauen Schale umgeben ist. Ihr lebhaftes Temperament tut ihrer Eignung als Familienhund in der Regel keinen Abbruch, da die meisten Arten kein aggressives Verhalten an den Tag legen. Jedoch bedürfen sie aufgrund ihrer Eigensinnigkeit einer konsequenten Erziehung.
Manche Rassen haben sich zu regelrechten Modehunden entwickelt, von anderen haben Sie vielleicht noch nie gehört. Auffällig ist, dass viele Terrierarten kaum haaren und daher hervorragend für Allergiker geeignet sind. Zu den bekanntesten Terrier-Typen gehören:
- Airedale Terrier
- Cairn Terrier
- Foxterrier (Drahthaar und Glatthaar)
- Jack Russel
- Parson Russell
- Scottish Terrier
- West Highland
- Yorkshire
1.1. Steckbrief Drahthaar Foxterrier
Eine der bekanntesten Rassen ist der aus England stammende Drahthaar Foxterrier. Der Foxterrier gehört zu den Terrierrassen, die viel Bewegung und Abwechslung brauchen.
Ein regelmäßiges Trimmen des ständig wachsenden Fells ist erforderlich, bestenfalls vom Fachmann. Allerdings können Sie selbst das Trimmen vom Züchter erlernen. Ansonsten bieten Zuchtclubs Kurse hierfür an.
Weist Ihr Drahthaar Foxterrier einen hohen Weißanteil im Fell auf, erhöht dies die Warscheinlichkeit, dass er unter Taubheit leidet.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
FCI-Standard | Rassegruppe 3; Sektion 1, hochläufig |
Größe | Rüden: 39 cm; Hündinnen: 36 cm |
Gewicht | 9 kg (Rüden) beziehungsweise 7 kg (Hündinnen) |
Farbe | weiß; braune und schwarze Abzeichen |
Fell | drahtig, weiche Unterwolle |
Lebenserwartung | 12 bis 14 Jahre |
Der Glatthaar Foxterrier weist die gleichen Merkmale auf wie der Drahthaar Foxterrier. Dabei liegt der einzige Unterschied in der Beschaffenheit des Fells. Das ist beim Glatthaar glatt, kurz und dicht.
1.2. Steckbrief Jack Russell Terrier
Begründet wurde diese Rasse durch den Pfarrer John (Jack) Russel aus Oxford, der ein leidenschaftlicher Jäger war und einen für die Fuchsjagd optimierten Hunde züchtete: Den nach ihm benannten Jack Russell Terrier. Dessen Aufgabe bestand darin, den Fuchs aus dem Bau zu jagen.
Daher waren ein schlanker, kleiner Körper mit langen Beinen sowie ein unerschrockener und mutiger Charakter das Ziel der Züchtung. Sie wurden Ende des 19. Jahrhunderts nach Australien gebracht, um den stark angestiegenen Fuchsbestand zu dezimieren.
Er ist, wie die meisten Terrier, ein ausgeprägter Jadghund und braucht viel Bewegung um sein lebhaftes Temperament auszuleben. Er ist dabei aber keinesfalls aggressiv und eignet sich sehr gut als Familienhund.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
FCI-Standard | Rassegruppe 3; Sektion 2, niedrigläufig |
Größe | Rüden: 30 cm; Hündinnen: 25 cm |
Gewicht | 6 kg (Rüden) beziehungsweise 5 kg (Hündinnen) |
Farbe | schwarz-weiß; braun-weiß, und schwarz-braun-weiß Abzeichen |
Fell | glatt, stichelartig, rau |
Lebenserwartung | 13 bis 14 Jahre |
1.3. Steckbrief Yorkshire Terrier
Der aus Yorkshire stammende Hund wurde ursprünglich zur Ratten- und Mäusejagd eingesetzt. Obwohl diese Rasse die kleinste unter den Terriern ist, merkt man dem Yorkie seinen Jagdinstinkt und einen selbstbewussten, intelligenten Charakter an. Zwar haftet ihm das Image als Schoßhündchen an, jedoch ist der Yorkshire Terrier ein äußerst aktiver und verspielter Hund, der viel Bewegung und Aufmerksamkeit braucht. Die Fellpflege sollte jeden Tag stattfinden, damit das lange Deckhaar nicht verfilzt.
Info | Beschreibung |
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FCI-Standard | Rassegruppe 3; Sektion 4, Zwergterrier |
Größe | Rüden: 23 cm; Hündinnen: 19 cm |
Gewicht | bis 3,2 kg |
Farbe | Dunkles Stahlblau vom Hinterhauptbein bis Rutenansatz, helles Tan an der Brust, keine Abzeichen |
Fell | glatt, seidig, mittellang |
Lebenserwartung | 13 bis 16 Jahre |
1.4. Einige Terrierarten sind Listenhunde
Als Listenhunde gelten Hunderassen, die als gefährlich angesehen werden und deren Haltung in der Regel mit verschiedenen Auflagen verbunden ist. je nach Bundesland sind unterschiedliche Hunderassen auf der Rasseliste geführt. In allen Bundesländern, die eine Rasseliste führen stehen folgende bullartigen Terrierarten auf der Rasseliste:
- American Staffordshire Terrier
- Bullterier
- American Pit Bull Terrier
- Staffordshire Bullterrier
Darüber hinaus ist die Einfuhr der Hunde und ihrer Mischlinge bundesweit untersagt. Die bullartigen Terrier wurden ursprünglich ab dem 19. Jahrhundert für den Einsatz in Hundekämpfen gezüchtet. Dort wurde neben großer Muskel- und Beißkraft viel Wert auf Gehorsam gelegt.
Es wird kontrovers diskutiert, ob von den Hunderassen eine rassespezifische Gefahr ausgeht. Eine Vielzahl an Studien (z.B. diese Untersuchung) kommt zu dem Schluss, dass es keine Anzeichen für eine spezifische Aggressivität von bullartigen Terriern gibt. Auf der anderen Seite ergibt eine empirische Studie, dass Hunde vom Typ Pit Bull für ca. 50 % aller tödlichen Angriffe auf Menschen durch Hunde verantwortlich seien.
Achtung: Die Haltung eines Listenhundes ist mit bestimmten Auflagen verbunden. Je nach Bundesland besteht Maulkorbpflicht und Leinenzwang. Manchmal muss der Halter einen Sachkundenachweis („Hundeführerschein“) erbringen. In manchen Bundesländern kann ein Wesenstest des Hundes die Auflagen lockern. Eine vollständige Rasseliste finden Sie hier.
2. Ein Terrier muss ausreichend beschäftigt werden
Während kleine Terrier-Rassen sehr gut in Wohnungen leben können, benötigen große Arten, wie der Tibet oder Airedale Terrier, viel Bewegung und ausreichend Platz. Für sie wäre die Haltung in einem Haus mit Garten optimal.
Alle Terrierarten möchten körperlich und geistig gefordert werden. Dafür sollten Halter mindestens einem langen Spaziergang am Tag einplanen, ergänzt von mehreren kleinen Runden. Um so größer die Art, desto länger können die Spaziergänge sein. Um Ihren Hund optimal auszulasten sollten Sie ihn auch regelmäßig mit Intelligenz- und Geschicklichkeitsspielen fordern. Terrier mit besonders großem Bewegungsdrang eignen sich zudem sehr gut für verschiedene Hundesportarten oder als Begleitung beim Joggen.
2.1. Terrier müssen konsequent erzogen werden
Die meisten Terrier und Mischlinge weisen Eigenschaften wie Eigenständigkeit und manchmal Sturheit auf. Trotzdem sind sie hervorragende Familienhunde. Erziehen Sie Ihren kleinen Hund schon als Welpe konsequent. Klare Regeln und eine gute Sozialisation mit anderen Hunden sind die Voraussetzung dafür, dass der Hund sich gut in die Familie einfügt.
Es gibt aber Ausnahmen: manche Arten sind Ein-Mann-Hunde.
Deshalb sind sie als Familienhunde bedingt geeignet. Sie sind schwer formbar und können im Umgang mit Kindern unberechenbare Verhaltensweisen an den Tag legen. Dazu zählt beispielsweise der Deutsche Jagdterrier, ein exzellenter Jagdhund.
3. Der Pflegeaufwand hängt von der Fellänge ab
Glatthaar oder Drahthaar: Welcher war zuerst da?
Beide Rassen sind fast gleich alt: den Glatthaar gibt es seit 1800 in England. Die Rauhaar-Variante folgte ungefähr 14 Jahre später. Das raue Fell sollte vor Gestrüpp und Dornen schützen.
Die Pflege eines Draht oder kurzhaar-Terriers ist nicht sehr aufwändig. Allerdings ist ein gelegentliches Kämmen erforderlich. Wichtig ist das Trimmen ungefähr viermal pro Jahr. So bleibt das Fell schön und einfach zu pflegen.
Bei Langhaar-Terriern, wie sie beispielsweise der Yorkie oder Westie haben, ist etwas mehr Zuwendung vonnöten. Tägliches Kämmen ist Pflicht, ebenso regelmäßiges Baden. Dabei sollte ein spezielles nachfettendes Hundeshampoo verwendet werden, um die natürliche Schutzschicht der Haut nicht zu beschädigen.
Da Yorkshire Terrier trotz ihres langen Fells keine Unterwolle haben, frieren sie leicht im Winter. An kalten Tagen sollten sie daher nur mit adäquater Hundekleidung, wie beispielsweise einem Hundemantel ausgehen.
Die Ernährung von Terriern ist meist unproblematisch, da sie nicht zu Übergewicht neigen. Bei Hunden, die an Allergien leiden, kann ein spezielles Diätfutter notwendig sein.
4. Von diesen Krankheiten sind Terrier besonders häufig betroffen
Wie andere Hunderasssen sind auch Terrier sind von bestimmten Krankheiten betroffen. Dazu gehören Krankheiten wie die Patella Luxation (Ausrenken der Kniescheibe). Dies betrifft insbesondere die kleineren Rassen. Aber auch Gelenkkrankheiten wie die Hüftdysplasie (HD), welche oft größere Hunde betrifft, sind bei Terrierrassen zu beobachten.
Außerdem hat jede Rasse ihre spezifischen Krankheiten. Weitere Informationen finden Sie bei den einzelnen Zuchtverbänden. Darüber hinaus können Sie sich auch beim Züchter oder im Tierheim zu den jeweiligen Krankheiten beraten lassen.
4. Terrier kaufen: Mit diesen Tipps finden Sie den passenden Hund
Informieren Sie sich vor dem Kauf genau über die besonderen Eigenschaften der Hunderasse, die Sie ins Auge fassen. Passt der Hund zu Ihnen und Ihrer persönlichen Situation? Denn die Vielfalt unter den Terriern ist groß.
Bestimmt ist auch für Sie der optimale Hund dabei. Kaufen Sie einen Welpen nur bei einem seriösen Züchter. Meiden Sie dubiose Angebote, die mit einem niedrigen Preis locken. Denn eine seriöse Zucht setzt nur gesundheitlich und charakterlich einwandfreie Hunde ein. Denn nur so verfügen Sie über die größtmögliche Sicherheit, dass Ihr Hund artgerecht aufgezogen wurde und Sie sich somit lange an Ihrem Hund erfreuen können.
In Deutschland ist der Klub für Terrier e. V. für die Zucht der meisten Terrierarten verantwortlich. Auf der Website des Vereins können Sie seriöse Züchter in Ihrer Nähe finden. Die Kosten für einen Welpen variieren je nach Art.
4. Häufige Fragen zum Terrier
Welches Alter erzielen Terrier?
Terrier haben allgemein eine für Hunde hohe Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren. Besonders kleine Rassen, wie der Yorkshire Terrier, können ein rekordverdächtiges Alter von 20 Jahren und mehr erreichen.
Wie groß werden Terrier?
Terrier gehören zu den kleinen und mittelgroße Hunderassen. Die kleinste Art ist der Yorkie der ausgewachsen eine Widerristhöhe von ca. 25 cm erreicht. Der größte Vertreter mit einer Widerristhöhe von bis zu 61 cm ist der Airedale Terrier.
Was bedeutet das Wort Terrier?
Die Bezeichnung „Terrier“ stammt von dem lateinischen Wort „terra“ = Erde. Ihre ursprüngliche Aufgabe war es, den unterirdischen Bau ihrer Beute aufzugraben. Und diese dann herauszutreiben. Die Buddel-Leidenschaft ist allen Terriern erhalten geblieben.
Wie viel Auslauf benötigt diese Hunderasse?
Ein kleiner Terrier braucht in der Regel weniger Auslauf als ein großer. Allgemein handelt es sich aber um einen eher lebhaften Hund, der sich über Bewegung und Beschäftigung immer freut. Daher sollten Sie mit Terriern mindestens einen langen Spaziergang pro Tag, ergänzt von mehreren kleinen Runden einplanen.