- Havaneser sind eine kleine Hunderasse mit langem Fell. Sie benötigen viel Pflege.
- Die Tiere sind gute Familienhunde, da sie einen Hüteinstinkt haben.
- Wer einen Gefährten sucht, der mit ihm durch dick und dünn geht und vielleicht sogar Agility, Dog Dancing oder viele Tricks macht, findet ihn im Havaneser.
Sie überlegen, ob ein Havaneser die richtige Hunderasse für Sie ist? Wir informieren Sie über Herkunft, Charakter und Merkmale der Rasse, die im Übrigen nicht aus der kubanischen Hauptstadt Havanna kommt, wie manchmal angenommen.
Wir erklären außerdem, wie Sie sich auf die Ankunft Ihres neuen Familienmitgliedes vorbereiten, welche Anschaffungen getätigt werden müssen und wie sich die Pflege gestaltet.
Inhalt
- 1. Geschichte, Herkunft und Aussehen der Havaneser
- 2. Havaneser sind als Familienhunde geeignet
- 3. Kauf eines Havanesers – am besten stets beim Züchter
- 4. Die ersten Tage mit dem neuen Hund
- 5. Bringen Sie Ihrem Havaneser Geduld bei
- 6. Mögliche Krankheiten
- 7. Havaneser – Steckbrief
- 8. Empfehlenswerte Bücher über Havaneser
1. Geschichte, Herkunft und Aussehen der Havaneser
Der Havaneser gehört zu den Bichon-Rassen, zu denen außer ihm noch Malteser, Bichon Frisé und Bologneser gezählt werden.
Außerdem werden Coton de Tuléar, Löwchen (oder Bichon petit chien-lion), Bolonka Franzuska und Bolonka Zwetna als Bichon – was auf franzözisch wörtlich Schoßhund bedeutet – eingeordnet. Diese Arten unterscheiden sich optisch hauptsächlich durch ihre Fellbeschaffenheit.
1.1. Die Geschichte der Rassehunde
Die Havaneser stammen ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum. Heute geht man davon aus, dass italienische Mittelmeerkapitäne sie nach Kuba brachten. Ob der Name sich daher ableitet oder von der häufigen Färbung in Tabakbraun oder Havannabraun stammt, ist nicht ganz klar.
In Kuba starb die Rasse irgendwann ganz aus. Sie überlebte vermutlich nur, weil einzelne Hunde durch Schmuggler die USA erreichten. Heute ist diese hübsche Hunderasse wieder weltweit verbreitet.
2. Havaneser sind als Familienhunde geeignet
Havaneser sind gute Familienhunde, weil sie einen lebhaften Charakter haben und an Menschen interessiert sind. Sie lieben es, wenn man sich ausgiebig mit ihnen beschäftigen. Aber auch eine Einzelperson, die nicht arbeitet und daher viel Zeit für ihren Hund hat, kommt infrage.
Achtung: Die meisten Hunde dieser Rasse können nicht gut alleine bleiben. Wenn Sie einen Hund suchen, der regelmäßig mehrere Stunden allein auf seine Menschen warten kann, empfehlen wir die Wahl einer anderen Rasse.
Der Havaneser ist durchaus für junge, sportliche Menschen geeignet. Unterschätzen Sie ihn nicht seiner geringen Größe wegen! Selbst beim Baden im See ist er voller Eifer mit dabei.
Er kommt aber auch mit einem längeren Spaziergang pro Tag aus (plus zusätzlich kürzerer Gassi-Gänge). Ferner lässt sich der Havaneser gut in der Wohnung halten, wenn ihm genügend Beschäftigung angeboten wird. Das kann Spielen mit den Kindern sein, Hundesport oder Nasentraining.
Weiterhin können Sie dem kleinen Hund Tricks beibringen: eine Rolle machen, tot stellen oder Pfote geben. Wenn Sie beim Training die Aufmerksamkeitsdauer nicht übersteigen und nur mit Belohnung – nie mit Strafen! – arbeiten, kann dies Mensch wie Tier viel Spaß bereiten. Ferner erzielen Sie damit eine Festigung der beiderseitigen Bindung.
Havaneser haben kaum Jagdtrieb. Daher sind sie – mit etwas Erziehung – leicht zu handhaben. Trotz des üppigen Fells, haaren sie übrigens extrem wenig, weshalb sie auch für Allergiker geeignet sind. Insgesamt haben diese Hunde viele positive Eigenschaften, die sie zu einem angenehmen Familienmitglied machen.
3. Kauf eines Havanesers – am besten stets beim Züchter
Tipp: Warum informieren Sie sich nicht in umliegenden Tierheimen und Tierschutzvereinen, ob dort ein Havaneser ein neues Herrchen oder Frauchen sucht? Manchmal werden sogar Welpen vermittelt. Kosten kommen auch im Tierheim auf Sie zu; es wird eine Schutzgebühr (bis 300 Euro) für die Abgabe eines Tieres erhoben.
Wenn Sie sich einen Havaneser zulegen möchten, wenden Sie sich an einen seriösen Züchter. Diese sind in Verbänden organisiert. Beim Verband Deutscher Kleinhundezüchter können Sie sich eine Liste aller vertretenen Havaneser-Züchter besorgen. Gute Züchter lassen ihre Tiere regelmäßig auf Erbkrankheiten testen. Zudem sind die Welpen geimpft und an den Menschen gewöhnt.
Beim Züchter bezahlen Sie für den kleinen Wuschel in der Regel einen Preis von 800 Euro bis 1800 Euro. Sofern das Tier weniger kostet, kann es sich um einen unseriösen Hundeverkäufer handeln. Demzufolge stehen Tierwohl und -gesundheit nicht an erster Stelle.
Mischlinge sind in der Regel deutlich günstiger als Rassehunde. Bei einem Mix mit einem anderen Bichon-Hund können Sie einen ähnlichen Charakter erwarten.
4. Die ersten Tage mit dem neuen Hund
Sie haben sich im Tierheim oder beim Züchter einen Hund ausgesucht? Dann bereiten Sie sich auf den Adoptionstag gut vor. Wir haben einige Tipps für Sie, wie die ersten Tage mit Ihrem Hund gut gelingen werden.
4.1. Transport Ihres neuen Haustieres
Für den Transport im Auto empfiehlt sich die Wahl einer geeigneten Box, denn damit lässt sich das neue Familienmitglied am einfachsten transportieren. Zudem ist die Sicherung gesetzlich vorgeschrieben, da ein Hund als Ladung gilt und bei einem Unfall geschützt werden muss.
4.2. Einrichtung im neuen Heim
Stellen Sie Ihrem Hund zu Hause ein Körbchen hin oder legen Sie ihm eine Decke bereit. Jener Ort gehört nur ihm allein. Jedoch darf er nicht allzu weit weg von seiner Familie sein.
Wenn es sich um ein junges Tier handelt, halten Sie ausreichend Welpennahrung bereit. Der Züchter oder das Tierheim beraten zur geeigneten Ernährung und der Frequenz der Fütterung. Gewähren Sie Ihrem Hund jederzeit Zugang zu frischem Wasser.
4.3. Notwendige Anschaffungen
Bevor Ihr neuer Hund einzieht empfiehlt es sich, folgende Utensilien anzuschaffen:
- Näpfe für Wasser, Nass- und Trockenfutter
- Hundekörbchen, -kissen oder -decke
- Halsband oder Brustgeschirr und Leine
- Kotbeutel
- Bürste und Kamm
- Hundeshampoo und eventuell eine Spülung
- Augen- und Ohrenreiniger
- Zahnbürste und -pasta für Hunde
4.4. Erziehung in einer Hundeschule empfehlenswert
Für die Grunderziehung eignet sich eine Hundeschule. Dort lernt der Kleine auch Artgenossen kennen und kann sogleich an seinem Sozialverhalten arbeiten. Das ist sehr wichtig, damit er später keine Angst vor anderen Hunden hat oder Streitereien mit Artgenossen anzettelt. Insgesamt lernen auch Sie dort, mit dem Temperament Ihres Hundes gut zurechtzukommen.
5. Bringen Sie Ihrem Havaneser Geduld bei
Da Havaneser eine langhaarige Hunderasse sind, ist es wichtig, sie schon als Welpen daran zu gewöhnen, beim Bürsten sowie der Fellpflege geduldig zu sein. Verbringen Sie anfangs nur kurze Zeit damit. Anschließend belohnen Sie den Hund mit einem Leckerli. Wenn der Welpe mit Kamm und Bürste spielen möchte, unterbinden Sie das sofort. Denn sonst kann sich die Fellpflege zur Geduldsprobe entwickeln.
5.1. Fellpflege
Im Alter von ungefähr acht Monaten beginnt der Übergang vom Welpen- zum Erwachsenenfell. Pflegen Sie Ihr Tier ab sofort täglich und bürsten Sie es in Abschnitten. Achten Sie darauf, den Havaneser wirklich bis auf die Haut zu bürsten.
Achten Sie auch besonders auf die Achseln und die Hinterseite der Ohren. Denn hier neigt das Fell zum Verfilzen. Mit ungefähr zwei Jahren ist der Hund komplett erwachsen. Das Fell verändert sich nicht mehr. Nun wird die Pflege einfacher und ist nicht mehr täglich notwendig, sondern etwa zwei Mal pro Woche. Eine Kurzhaar-Rasse macht weniger Arbeit. Ein Hilfsmittel kann ein Anti-Filz-Spray oder ein Kämmhilfe-Spray darstellen.
Verzichten Sie auf eine Fellkürzung. Ausnahme sind jedoch die Ballen und die Stirn, damit die Augen frei bleiben. Auch am Fang können Sie das Fell kürzen.
Im Gegensatz zu einigen anderen Hunderassen müssen Havaneser zur Pflege des langen Fells zudem regelmäßig gebadet werden. Wir empfehlen je nach Verschmutzungsgrad einen Abstand von 4 bis 8 Wochen zu wählen.
Achten Sie unbedingt auf ein nachfettendes Hundeshampoo. Zudem ist es wichtig, beim Baden kein Wasser – vor allem mit Shampoo – in die Augen oder Gehörgänge des Hundes kommen zu lassen.
5.2. Augenpflege
Havaneser neigen zu starkem Tränenfluss. Dies verstärkt sich noch, wenn bei jungen oder nicht getrimmten Hunden das Fell in die Augen hängt. Schlimmstenfalls kann es zu Entzündungen kommen. Bei ausgewachsenem Fell passiert dies nicht mehr. Mit Vaseline oder Melkfett können Sie das Fell so kämmen, dass es nicht mehr in die Augen gerät.
Außerdem können Sie Augenreiniger verwenden, um verkrustete Tränenspuren zu entfernen. Alternativ können Sie jedoch auch Wattepads oder Wattestäbchen benutzen, die Sie einfach mit Wasser benetzen. Ebenfalls gibt es Tränenfleckenentferner mit denen sich farbige Tränenspuren aus weißem Fell entfernen lassen.
5.3. Ohrenpflege
Wachsen zu viele Haare innerhalb der Ohren des Havanesers, zupfen Sie diese mit den Fingern oder einer Pinzette aus. Ansonsten achten Sie auf saubere Ohren und reinigen Sie diese regelmäßig einem feuchten Tuch. Trocknen Sie die Ohren anschließend ab. Vorhandener Ohrenschmalz darf nicht auffällig riechen.
Achtung: Benutzen Sie auf keinen Fall Wattestäbchen zur Reinigung der Ohren! Dies kann zu ernsthaften Verletzungen führen.
6. Mögliche Krankheiten
Einige gesundheitliche Probleme können Sie durch Augen- und Ohrenpflege verhindern. Rassetypische Beschwerden treten vor allem an den Knien auf. Zudem sollte man bei einem Tierarzt die Augen auf grauen Star hin untersuchen lassen.
Jedoch kann trotz intensiver Pflege auch Ihr Havaneser einmal erkranken. Deshalb empfiehlt es sich, ihn gegen die häufigsten Krankheiten impfen zu lassen. Allerdings wollen Tierärzte oft jährlich impfen. Das ist in den allermeisten Fällen nicht notwendig. Denn Hunde entwickeln nach der Impfung eine mehrjährige Immunität, ebenso wie der Mensch.
7. Havaneser – Steckbrief
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Widerristhöhe: | 23 cm bis 27 cm |
Gewicht: | 4 kg bis 8 kg |
Fell: | lang, üppig, weich |
Unterfell: | schwach ausgeprägt oder nicht vorhanden |
Deckhaar: | Langhaar, 12 cm bis 18 cm lang, glatt, gewellt oder sogar lockig |
Farbe: | reinweiß, falbfarben, schwarz, havannabraun und rötlichbraun |
Lebenserwartung: | zwölf bis fünfzehn Jahre |
Hallo aus Kiel wir haben ja 2 Havaneser Rüden
Max 7 Jahre und Krümel ist 4 Jahre alt.
Muss nun erstmal ihre Rassebeschreibung des Havaneser loben,
nur ihre Warnung:
Achtung: Die meisten Hunde dieser Rasse können nicht gut alleine bleiben. Wenn Sie einen Hund suchen, der regelmäßig mehrere Stunden allein auf seine Menschen warten kann, empfehlen wir die Wahl einer anderen Rasse.
Kann ich so nicht nach vollziehen, denn die beiden können gut und gerne bis zu 4 Stunden allein zu Hause bleiben.
Mit dem alleine bleiben gibt es schon Unterschiede , bei einem meiner Havaneser ging es nicht .
Seine Schwester blieb ohne Probleme alleine , und meine jetzige Hündin ist auch ganz relaxt.
Gitte Sawallisch
Alleine bleiben hat meiner Meinung nichts mit der Rasse, sondern mit dem Vertrauen zum Halter und richtigem Erlernen zu tun. Das braucht eben mehr oder weniger Zeit.
Ansonsten schöner Steckbrief