Motten: Tipps zur richtigen Bekämpfung und Vorbeugung

  • Motten sind kleine, graue Insekten. Von ihnen gibt es über 200.000 Arten weltweit.
  • Die Schädlinge lassen sich grob in Kleider- und Lebensmittelmotten untergliedern. Während Lebensmittelmotten Nahrungsmittel unbrauchbar machen, zerstören Kleidermotten Textilien.
  • Zur Bekämpfung der unscheinbaren Falter kommen unterschiedliche Mittel teils natürlicher, teils chemischer Natur zum Einsatz.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Motten zu bekämpfen oder diese zu vermeiden. Im Allgemeinen ist ein professioneller Schädlingsbekämpfer nur dann vonnöten, sofern der Mottenbefall in der Wohnung zu stark ist und Sie ihn nicht loswerden.

Deshalb gibt Ihnen dieser Ratgeber wichtige Informationen, wie Sie richtig gegen Motten sowie deren Eier und Larven vorgehen können und woran Sie einen Befall erkennen können. Erfahren Sie außerdem welche Hausmittel sich zur Vorbeugung eines Befalls eignen.

1. Motten fühlen sich im Sommer besonders wohl

Die Kleider- oder Textilmotte tritt häufiger auf als die Lebensmittelmotte. Während Sie die Kleidermotte zum überwiegenden Teil im Kleiderschrank antreffen, finden sich Lebensmittelmotten hauptsächlich in Küchen und Speisekammern wieder.

Kleidermotten sind kleine Falter, die zur Gattung der Schmetterlinge gehören. In der Regel weisen die Insekten

  • eine Größe von 6 mm bis 9 mm,
  • unscheinbare Flügel mit hellgelber bis bräunlicher Färbung aber
  • keine Flügelzeichnung und
  • eine Flügelspannweite von 12 mm bis 16 mm auf.

In erster Linie schlüpfen die Larven der Motten in den Frühlings- und Sommermonaten. Aber auch an wärmeren Herbsttagen, wenn die Temperaturen 10 °C übersteigen, finden wir häufig Mottenlarven.

1.1. Motten unterscheiden sich von anderen Nachtfaltern

kleider motte nahansicht

Motten finden sich hauptsächlich auf Kleidung wieder.

Fliegende Kleidermotten lassen sich des Öfteren während der Abendstunden in der Wohnung beobachten, da es sich um nachtaktive Tiere handelt. Ihr auffälliger Flug wirkt taumelnd. Motten meiden im Allgemeinen Lichtquellen, was sie von anderen Nachtfaltern unterscheidet.

Weiterhin können Sie einen Befall mit Textilmotten am Vorfinden von Mottengespinsten und Maden erkennen. Und zwar besonders in Kleidungsstücken, die längere Zeit nicht mehr getragen wurden. Erkennbar sind diese Gespinste an weißen, sehr feinen Fäden. Manchmal sehen sie auch einem Kokon sehr ähnlich, der sich beispielsweise hauchfein in Wäschefalten wiederfindet.

Besteht der Verdacht auf einen Mottenbefall, ist es ratsam, auch im Teppich nach den Insekten und deren Fraßspuren zu suchen.

2. Etwa 200.000 Mottenarten sind bekannt

Studien weisen rund 200.000 unterschiedliche Mottenarten weltweit nach. Innerhalb Deutschlands sind neben der Kleidermotte drei weitere Arten häufig anzutreffen. Bei diesen handelt es sich um die Mehlmotte, die Dörrobstmotte und den Mehlzünsler.

Mottenart Bild Erläuterung zur Mottenart
Mehlmotte

Mehlmotte

Die Mehlmotte findet sich oft in Mehltüten.

Mehlmotten sind 15 mm groß. Ihre Flügelspannweite beträgt rund 25 mm. Dabei weisen ihre Vorderflügel eine Graufärbung mit zwei helleren Querlinien und dunklen Flecken auf.
Dörrobstmotte

dörrobstmotte oder lebensmittelmotte

Die Dörrobstmotte bevorzugt verdorbenes Obst.

Dörrobstmotten sind zwischen 4 mm und 10 mm lang. Während die Vorderflügel eine hellgraue bis graugelbe Färbung aufweisen, sind die hinteren Flügel dunkel- oder kupferbraun. Ihre Larven können 17 mm lang werden. Sie sind weiß, grün oder rot gefärbt.
Mehlzünsler

mehlzünsler auf braunem untergrund

Mehlzünsler erkennen Sie an der weiß-grauen Färbung.

Die Flügel des Mehlzünslers erreichen eine Spannweite zwischen 18 mm und 30 mm. Dabei weisen die vorderen Flügel eine gelbliche bis dunkelbraune Färbung auf. Mittlerer und hinterer Teil des Mehlzünslers sind hellbeige oder grau gefärbt. Seine Larven können eine Länge von 20 mm bis 25 mm erreichen.

3. Kleidermotten bevorzugen tierische Stoffe zur Eiablage

Eine weibliche Kleidermotte legt etwa 250 bis 300 Eier. Dabei bevorzugt sie dunkle, trockene Stellen in warmen Räumen. Zu ihren Lieblingsplätzen zählen vor allem Materialien tierischen Ursprungs wie

• Federn
• Fell
• Horn
• Kaschmir
• Pelz
• Seide
• Wolle

Notfalls geben die Motten sich auch mit Leinen oder Baumwolle zufrieden, insbesondere, wenn diese den Geruch von Schweiß tragen und noch feucht-warm sind. Hängen Sie deshalb niemals getragene Wäsche zurück in den Schrank!

Je nach Temperatur schlüpfen die Raupen nach 50 bis 70 Tagen aus ihren Eiern und bauen sich Gespinströhren, die sie nur zur Nahrungsaufnahme verlassen. Mit ihren Mundwerkzeugen fressen die Larven Löcher in die Kleidungsstücke. Die Motten selbst nehmen allerdings keine Nahrung mehr auf.

3.1. So erkennen Sie von Motten verursachte Löcher

Mottenlöcher lassen sich nur sehr schwer von normalen Löchern in Textilien unterscheiden. Mithilfe einer Lupe erkennen Sie jedoch ihren unregelmäßigen Rand.

Sie erscheinen als kleine Löcheransammlung. Beachten Sie aber, dass kleine Löcher in Ihrer Kleidung auch eine Verschleißerscheinung, zum Beispiel durch die Reibung am Autogurt oder Gürtel, sein können!

3.2. Überprüfen Sie Ihren Verdacht auf einen Mottenbefall

pheromonfalle mit dörrobstmotten

Eine Mottenfalle mit Pheromon bringt Gewissheit über einen möglichen Mottenbefall.

Sofern Sie nicht genau wissen, ob Ihre Kleidung von Kleidermotten befallen ist oder nicht, können Sie dies ganz einfach überprüfen. Und zwar legen Sie im Haus Fallen mit dem Lockstoff Pheromon aus. Bei Dörrobstmotten können Sie entsprechend in der Küche verfahren.

Verfangen sich Motten an der klebenden Oberfläche, haben Sie männliche Motten gefangen. Das Weibchen ist dann nicht mehr weit.

4. So beseitigen Sie die unliebsamen Mitbewohner

Sollte sich ihr Verdacht auf eine Mottenplage bestätigen, ist schnelles Handeln angeraten, da die lästigen Falter bis zu vier Generationen pro Jahr hervorbringen können.

4.1. Hitze oder Kälte zum Vernichten von Motten in der Wohnung

Wenn Ihre Kleidungsstücke von einem Nest mit Textilmotten befallen sind, hilft Waschen bei 90 °C. Denn bei Hitze sterben die Schädlinge und deren Eier ab. Neben großer Hitzeeinwirkung hat sich auch Kälte gegen die Insekten bewährt. Legen Sie betroffenen Textilien für etwa sieben Tage in das Tiefkühlfach Ihres Kühlschranks. Damit töten Sie die Eier und Larven sicher ab.

Bevor die Textilien wieder im Kleiderschrank landen, empfiehlt es sich, diesen gründlich trocken auszuwischen. Auf ein feuchtes Auswischen ist unbedingt zu verzichten. Denn dadurch fühlen sich Motten erneut angezogen.

4.2. Die Natur hilft beim Befall von Motten

Unsere Natur hat ebenfalls vorgesorgt. So zeigen sich Schlupfwespen bei Mottenbefall als natürliche Hilfe. In einer recht kurzen Zeitspanne können sowohl Kleidermotten als auch Lebensmittelmotten mit den winzigen Hautflüglern effektiv bekämpft werden.

motteneier mit schlupfwespen larven

Schlupfwespen machen die Mottenlarven unschädlich.

Die kleinen Insekten legen ihre Eier direkt in die Motteneier. Dabei ernähren sich die Larven der Schlupfwespen von den Larven der Motten. So können diese keinen Schaden an Ihrer Kleidung oder Vorräten mehr anrichten. Schlupfwespen sind für das menschliche Auge kaum erkennbar, denn sie sind nur 0,4 mm klein. Ist die Nahrungsquelle der Wespen verschwunden, sterben sie von selbst. Erhältlich sind die winzigen Nutztierchen im Zoofachgeschäft. Aber auch per Onlinebestellung. Damit lassen sich Mottenlarven zuverlässig entfernen.

Als hilfreich hat sich auch Neem-Extrakt erwiesen. Das Insektizid ist natürlichen Ursprungs und wirkt für Mottenlarven sowie Raupen als Nervengift. Dadurch können sich diese nicht weiterentwickeln sowie nicht mehr vermehren.

5. Vorbeugende Maßnahmen verhindern einen Mottenbefall

Ihren Weg in den Kleiderschrank finden die Falter einerseits durch geöffnete Fenster und andererseits durch bereits von Mottenlarven befallene Kleidungsstücke. Unter anderem kann dies bei Erbstücken oder Käufen von Flohmärkten der Fall sein.

5.1. Kaum getragene Kleidung richtig lagern

Um Kleider effektiv vor Motten zu schützen, ist es ratsam, länger ungetragene Kleidung verschlossen aufzubewahren. Dafür eignen sich Plastikbeutel oder Koffer, aber auch Papier- oder Leinenbeutel beugen einem neuerlichen Mottenbefall vor. Alternativ können Sie Zeitungspapier zum Einwickeln kaum getragener Kleidung verwenden. Achten Sie dabei auf die Druckerschwärze.

Achtung: Waschen Sie getragene Kleider möglichst sofort und lassen sie diese nicht lange offen liegen!

5.2. Wohnung und Kleiderschrank Motten-sicher ausstatten

Zusätzlich können Wohnung und Kleiderschrank mit

  • Fliegennetzen,
  • Anti-Motten-Hausmitteln wie Lavendel und Zedern-Öl sowie
  • Mottenpapieren und -kugeln

vorbeugend gegen die Falter geschützt werden. Mottenkugeln verbreiten jedoch einen unangenehmen Geruch und können bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Daher empfehlen wir zur Vorbeugung Mottenpapier, was Ihren Kleiderschrank zuverlässig 6-8 Monate schützt oder je nach Geschmack die geruchsintensiven pflanzlichen Öle.

Bevor Sie zu chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln aus Apotheke oder Drogerie greifen, empfiehlt sich eine vorherige Überprüfung auf deren Verträglichkeit. Denn diese gelten bei empfindlichen Personen als Allergieauslöser.

6. Klebefallen und Schlupfwespen gegen Motten kaufen

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Bildnachweise: Melinda Fawver/shutterstock; Akil Rolle-Rowan/shutterstock; unpict/shutterstock; jaiman taip/shutterstock; Eric Isselee/shutterstock, Simon Kovacic/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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