Kleiner Gelbschenkel: Merkmale und Lebensweise

Kleiner Gelbschenkel

wissenschaftlicher Name: Tringa flavipes. Der Kleine Gelbschenkel gehört zur Familie der Schnepfenvögel.

Gmelin, 1789

gelbschenkel

Foto von einem Kleinen Gelbschenkel im Biodome von Montreal (Biodôme de Montreal), Quebec, Kanada.
© Copyright Bild / Foto: Kleiner Gelbschenkel
Rolf Hicker Photography

  • Englisch: Lesser Yellowlegs
  • Französisch: Chevalier à pattes jaunes
  • Finnisch: Keltajalkaviklo
  • Norwegisch: Gulbeinsnipe

 

  • Gattung: Wasserläufer (Tringa)
  • Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
  • Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Kleine Gelbschenkel erreicht eine Körperlänge von 23 bis 25 cm, eine Flügelspannweite von 23 bis 25 cm und ein Gewicht von 70 bis 95 g. Er ist ein schlanker Wattvogel. Kennzeichnend sind die gelben Beine. Der Schnabel ist lang, gerade und dunkelgrau gefärbt. Im Sommer ist das graubraune Rückengefieder weiß gefleckt. Der Kopf, Hals und die Brust sind weiß mit grauen Streifen. Der Bauch ist reinweiß bis cremefarben. Das Wintergefieder ist einheitlicher und heller, ebenso das der Jungvögel. Der Bürzel ist weiß, der Schwanz schwarz. Über den Augen befindet sich jeweils ein weißlicher Überaugenstreifen, der vom Schnabelansatz bis in den Nacken reicht.

Auch wenn der Kleine Gelbschnabel schwimmen kann, so tut er dies nur sehr selten. Meistens geht er nur in Wassertiefen, in denen er noch stehen kann. Er ist ein sehr guter Flieger und legt durchaus Strecken von etwa 10.000 km zurück, wenn er in sein Winterquartier fliegt oder von dort zurückkehrt.

Verbreitung

Die Heimat ist Nordamerika, genauer Alaska, und die nördlichen Teile Kanadas. Als Lebensraum dienen die Nähen von Gewässern. Besiedelt werden Lagunen, Flüsse, Seen, Teiche und Sumpfgebiete. Auch lichte Feuchtwälder werden bewohnt. In den Winterquartieren lebt der Kleine Gelbschenkel auch in Wassernähe, dort allerdings überwiegend an Brack- und Salzwasser.

Lebensweise

Kleine Gelbschenkel sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und leben eher einzelgängerisch. Nur bei den Wanderungen finden sie sich zu größeren Schwärmen zusammen. Während der Paarungszeit sind diese Vögel sehr territorial und können durchaus eine gewisse Aggression ihren Artgenossen gegenüber zeigen.

Wanderung

Der Kleine Gelbschenkel ist ein Zugvogel. Den Sommer und somit die Brutzeit verbringt er in Alaska und Nordkanada. Die Winterquartiere befinden sich in der Karibik, in Mittel- und Südamerika – bis nach Feuerland.

Ernährung

Seine Nahrung sucht der Kleine Gelbschnabel in den frühen Morgen- und Abendstunden im Flachwasser oder am schlammigen Ufer. Sie besteht aus Wasserinsekten, terrestrische Insekten und deren Larven, Krebstieren, kleinen Fischen, Weichtieren, Spinnen, Schnecken und hin und wieder auch aus kleinen Muscheln.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit beginnt in der Regel im April, spätestens im Mai. Die Paare finden sich nur für eine Brutsaison. Die Paare legen ihre Nester am Rand von Nadelwäldern, in Hochmooren oder in Sumpfgebieten an. Es wird aber immer darauf geachtet, dass sich Gewässer in der Nähe befindet. Die Nester liegen gut versteckt unter Büschen oder umgestürzten Bäumen, bestehen aus Pflanzenteilen und werden in flache Bodenmulden errichtet. Das Weibchen legt dann normalerweise 4 gräulichgelbliche Eier. Diese werden 22 bis 24 Tage von beiden Elternteilen bebrütet. Die Jungen werden mit Insekten gefüttert. Sie sind Nestflüchter und beginnen bereits am zweiten oder dritten Tag damit, ihre Nahrung selber zu erbeuten. Mit 4 Wochen sind sie dann flügge

Die Jungvögel werden mit gut 2 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Wasserläufer gehören zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Uferläufer (Actitis)
  • Gischläufer (Aphriza)
  • Steinwälzer (Arenaria)
  • Prärieläufer (Bartramia)
  • Strandläufer (Calidris)
  • Schlammtreter (Catoptrophorus)
  • Coenocorypha
  • Löffelstrandläufer (Eurynorhynchus)
  • Bekassinen oder Sumpfschnepfen (Gallinago)
  • Heteroscelus
  • Sumpfläufer (Limicola)
  • Schlammläufer (Limnodromus)
  • Pfuhlschnepfen (Limosa)
  • Zwergschnepfen (Lymnocryptes)
  • Micropalama
  • Brachvögel (Numenius)
  • Wassertreter (Phalaropus)
  • Kampfläufer (Philomachus)
  • Südseeläufer (Prosobonia)
  • Eigentliche Schnepfen (Scolopax)
  • Wilson-Wassertreter (Steganopus)
  • Grasläufer (Tryngites)
  • Terekwasserläufer (Xenus)

Systematik

Zur Gattung der Wasserläufer (Tringa) gehören die Arten:

  • Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus)
  • Rotschenkel (Tringa totanus)
  • Teichwasserläufer (Tringa stagnatilis)
  • Grünschenkel (Tringa nebularia)
  • Tüpfelgrünschenkel (Tringa guttifer)
  • Großer Gelbschenkel (Tringa melanoleuca)
  • Einsamer Wasserläufer (Tringa solitaria)
  • Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
  • Bruchwasserläufer (Tringa glareola)

Status

Für den Kleinen Gelbschenkel besteht momentan keine unmittelbare Bedrohung, obwohl doch ein Gewisser Druck besteht. Die Lebensräume, gerade in den Brutgebieten werden immer weiter zerstört. In den Winterquartieren werden die Kleinen Gelbschenkel von den Einheimischen ihres Fleisches wegen gejagt. Da aber der Bestand auf etwa 700.000 Tiere geschätzt wird, besteht eben keine unmittelbare Bedrohung.

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Bildnachweise: prmfoto/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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