- Geckos gehören zu den Echsen und leben bereits seit 50 Millionen Jahren auf der Erde. Es sind faszinierende Tiere mit besonderen Kletterfähigkeiten.
- Weltweit gibt es sehr viele verschiedene Arten, die vor allem in tropischen Regionen leben. Geckos sind auch als Haustiere beliebt, brauchen aber Sachkunde.
- Je nach Art ist ein Gecko zwischen 1,6 und 40 Zentimeter groß. Die schuppige Haut ist meistens grün oder braun. Geckos sind überwiegend Insektenfresser.
Reptilien wie der Gecko gehören zu den ältesten Lebewesen auf der Erde. Bereits vor 50 Millionen Jahre bevölkerten sie Regenwaldgebiete mit tropischem Klima.
Bei uns erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Gecko. In unserem Ratgeber erhalten Sie außerdem Informationen darüber, was bei der Haltung als Haustier wichtig ist.
Inhalt
- 1. Der Gecko: Seine Vorfahren sind 150 Millionen Jahre alt
- 2. Steckbrief der Geckos
- 3. Hunderte Geckoarten: viele Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten
- 4. Lebensraum und Nahrung: Insekten und Früchte stehen auf dem Speiseplan
- 5. Gecko-Nachwuchs: Von der Sonne ausgebrütet und nach dem Schlüpfen selbständig
- 6. Artgerechte Haltung von Geckos: Platzangebot und Nahrung müssen stimmen
- 7. Buchempfehlungen zu Geckos
1. Der Gecko: Seine Vorfahren sind 150 Millionen Jahre alt
Geckos gehören zu den ältesten Lebewesen auf der Erde. Die ersten Vertreter der Schuppenkriechtiere bevölkerten schon vor 150 Millionen Jahren verschiedene Lebensräume. Geckos in ihrer heutigen Form gibt es seit mindestens 50 Millionen Jahren.
Geckos gehören zwar zu den Echsen, im Vergleich zu vielen anderen Vertretern ist ihre Haut jedoch weich und zart. Die Schuppen sind – vor allem bei kleinen Exemplaren – winzig und oft kaum zu erkennen. Dafür ergeben sie mit ihrer vielfältigen Färbung wunderschöne Zeichnungen und Muster.
2. Steckbrief der Geckos
Merkmal | Ausprägung |
---|---|
Lateinischer Name: | Gekkonidae |
Familie: | Schuppenkriechtiere |
Größe: | 1,6 bis 40 cm |
Gewicht: | 2 bis 680 g |
Besonderheit: | wechselwarmes Tier |
Lebenserwartung: | je nach Art 8 bis 25 Jahre |
Lebensweise: | meist dämmerungs- oder nachtaktiv |
Nahrung: | Insekten (Käfer, Fliegen, Heuschrecken, Grillen), Früchte, kleine Säugetiere |
Natürlicher Lebensraum: | Tropen, Mittelmeerraum |
3. Hunderte Geckoarten: viele Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten
Es gibt weltweit sehr viele Geckoarten, derzeit sind rund 1.200 bekannt. Sie unterscheiden sich hinsichtlich des Lebensraums, der Lebensweisen und der Ernährung.
Gemeinsam haben Geckos ihre empfindliche Schuppenhaut und ihren Schwanz, der bei Gefahr abgeworfen werden kann und im Normalfall wieder nachwächst. Er ist gleichzeitig ein wichtiger Speicher für Fette und Nährstoffe.
Achtung: Ein Gecko darf niemals am Schwanz gehalten werden. Auch wenn dieser nach dem Abwerfen nachwächst, wird er meistens nicht mehr so lange und so schön!
Besonders bekannt ist der Leopardgecko, der häufig in Terrarien zu finden ist. In freier Wildbahn war der um 1840 ausgestorbene Rodrigue-Riesengecko sicher eine imposante Erscheinung, ebenso wie der 60 Zentimeter lange Kawekaweau-Gecko, der in Neuseeland beheimatet war und im späteren 19. Jahrhundert ausstarb.
In Malaysia gilt der Tokee als Glücksbringer. Er ist wie andere Geckos und im Gegensatz zu manch anderen Echsen nicht giftig. Wer schon einmal im Mittelmeerraum Urlaub gemacht hat, wird wahrscheinlich bereits mit dem Mauergecko Bekanntschaft gemacht haben. Er ist dort weit verbreitet und hält sich häufig – wie der Name schon sagt – auf von der Sonne beschienenen Mauern und Felsen auf. Mauergeckos gehen nachts auf Beutefang und zählen mit bis zu 16 Zentimetern Länge zu den größten europäischen Geckoarten. Meistens sind sie in Grau- und Brauntönen gefärbt.
3.1. Haftlamellen und Zehenzwischenhäute: Geckos können perfekt klettern
Geckos unterscheiden sich auch in der Gestaltung der Füße. Viele Geckoarten haben Haftlamellen an den Füßchen. Das unterscheidet sie im Übrigen von Eidechsen, die keine solchen Haftzehen besitzen.
Wie ein Klettverschluss pressen sich winzige Härchen in die kleinsten Unebenheiten der Wände. Dadurch können sich Geckos auch auf glatten Oberflächen perfekt festhalten und selbst an Decken oder Glasplatten klettern (Adhäsionskraft). Mindestens genauso beeindruckend sind Geckos, die dank ihrer Zehenzwischenhäute extrem flink über Sand laufen können. Manche Geckos können sogar sprichwörtlich über Wasser laufen.
Versuche mit dem Saumschwanz Hausgecko (Hemidactylus platyurus) haben gezeigt, dass die Tiere eine faszinierende Taktik haben, um über Wasser laufen zu können. Sie schlagen so schnell mit ihren Füßen aufs Wasser, dass nur der Schwanz eintaucht, sie ansonsten aber über der Wasseroberfläche bleiben. Zudem nutzen sie die Oberflächenspannung und erzeugen mit ihrem Körper seitliche Wellenbewegungen. Alle drei Strategien sorgen dafür, dass der fürs Wasser eigentlich viel zu schwere Gecko nicht untergeht.
Manche Geckoarten haben keine Lamellen an den Füßen, sondern Krallen, mit denen sie extrem gut klettern und sich an Bäumen oder Ästen festhalten können.
3.2. Grün, braun oder richtig bunt: Geckos sehen faszinierend schön aus
Geckos sind auch wegen ihrer tollen Optik so beliebt. Ihre schuppige Haut hat meistens einen Grün- oder Braunton, es gibt aber auch richtig bunte und toll gemusterte Tiere mit besonderen Zeichnungen, beispielsweise der Goldgecko.
Besonders schön sind die großen Augen und die kleinen Füßchen. Sie sind ein wahres Wunderwerk der Natur mit vielen faszinierenden Eigenschaften . Der Helmgecko zum Beispiel kann bei Dämmerlicht etwa 350-mal besser sehen als der Mensch und sich damit auch in Dunkelheit sehr gut zurechtfinden.
Geckos sind perfekt angepasst. Während tagaktive Geckos tendenziell deutlich farbenfroher auftreten, sind nachtaktive Tiere eher braun oder sogar schwarz. Die Spaltpupillen sind ideal für nacht- und dämmerungsaktive Geckos, weil sie damit bei starkem Lichteinfall nicht plötzlich geblendet werden.
Außerdem können Geckos gut hören. Sie können über größere Distanzen miteinander über Laute kommunizieren und machen sich durch Klopfen, Quäken oder Zirpen bemerkbar. Damit stecken sie nicht nur ihr Revier ab, sondern finden während der Paarungszeit auch zueinander.
4. Lebensraum und Nahrung: Insekten und Früchte stehen auf dem Speiseplan
Geckos sind sehr anpassungsfähig und auf allen Kontinenten, vor allem aber in wärmeren Gebieten wie den Tropen, vertreten. Auch der Mittelmeerraum bietet einigen Geckoarten Lebensraum und manche Arten sind so selten, dass sie nur auf einer einzigen Insel oder Inselgruppe vorkommen. Ein Beispiel dafür ist der Madagaskar-Taggecko, der in Ost-Madagaskar beheimatet ist, oder der Plattschwanzgecko, der ebenfalls in Madagaskar und auf den vorgelagerten Inseln heimisch ist.
Geckos kommen dort vor, wo es warm ist. Wie alle Reptilien sind Geckos wechselwarme Tiere, weshalb ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt. Um sich aufzuwärmen, müssen sich Geckos sonnen. Daher leben sie sowohl in Wüsten und Savannen, als auch in felsigen Regionen und im Regenwald. Eine Anpassung an die Wüste und an infolge des Klimawandels immer heißer werdende Regionen scheint für manche Geckoarten problemlos möglich zu sein. Hier zeigten Studien, dass der Bestand der Geckoart Gehyra variegata in heißen Jahren sogar besonders stabil bleibt.
Tagsüber leben die meisten Geckos in ihren Verstecken: Unter Baumrinden, Blättern, zwischen Steinen oder in feuchten Mauernspalten. Besonders Jungtiere sind eine relativ leichte Beute für natürliche Feinde wie Greifvögel, Schlangen und manche Säugetiere. Darüber hinaus sind manche Bestände durch die Zerstörung ihres Lebensraums bedroht.
Überwiegend ernähren sich Geckos von Insekten, vor allem Fliegen, Heuschrecken, Käfern und Grillen. Besonders große Geckos fressen aber auch kleinere Säugetiere, beispielsweise Mäuse, oder große Spinnentiere wie Skorpione. Die meisten Geckoarten interessieren sich außerdem für reife Früchte, wobei diese nicht die Hauptnahrungsquelle darstellen.
5. Gecko-Nachwuchs: Von der Sonne ausgebrütet und nach dem Schlüpfen selbständig
Viele Geckoarten leben in freier Wildbahn als Einzelgänger, treffen aber spätestens zur Paarungszeit wieder aufeinander. Männchen sind bei der Paarung relativ aggressiv und verbeißen sich währendessen in den Nacken des Weibchens. Dieses kann das Sperma des Männchens in ihrem Körper speichern und auch später noch befruchtete Gelege abgeben.
Jungtiere werden in Gefangenschaft nicht selten zur Beute der Alttiere. Es ist daher besser, sie in einem separaten Terrarium schlüpfen zu lassen und dort aufzuziehen.
Ein Geckoweibchen legt im Abstand von vier bis sechs Wochen zwei bis drei Eier pro Gelege, die von der Sonne ausgebrütet werden. Kurz vor der Eiablage sieht die Bauchregion des Weibchens sehr rund und ausgebeult aus, was ein klares Zeichen für die bevorstehende Ablage ist. Nach etwa sieben bis neun Wochen schlüpfen die kleinen Geckos, die sofort selbständig sind und alleine zurechtkommen.
Die Lebensdauer eines Geckos liegt zwischen 8 und 15 Jahren. Manche Arten wie der Leopardgecko können aber ein Alter von bis zu 25 Jahren erreichen.
6. Artgerechte Haltung von Geckos: Platzangebot und Nahrung müssen stimmen
Geckos gelten als relativ unkomplizierte Tiere, die auch für Terrarien-Anfänger geeignet sind. Sie brauchen allerdings ausreichend Platz und die richtige Nahrung. Zudem sollten Sie sich vor der Anschaffung genau über die verschiedenen Arten informieren. Häufig werden Jungferngeckos oder andere Zwerggeckos empfohlen, die prinzipiell geeignet, aber nicht anspruchslos in der Pflege sind. Fortgeschrittene Terraristik-Fans halten auch Dickfingergeckos und andere größere Arten.
Zudem sind die kleinen Echsen keine Kuscheltiere für Kinder, sondern eignen sich vor allem, um sie zu beobachten. Geckos können aber auch handzahm werden, wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt, mit Futter motiviert und auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nimmt.
Geckos sollten nicht alleine, sondern paar- oder gruppenweise gehalten werden. Gehört mehr als ein Männchen zur Gruppe, muss das Platzangebot besonders groß sein. Bei Streitigkeiten können sich die Tiere so besser aus dem Weg gehen und sich verstecken.
Ungünstig ist auch die Haltung von einem Weibchen mit einem Männchen, da letztere in der Paarungszeit sehr aggressiv werden können. Für ein einzelnes weibliches Tier ist das zu stressig und gefährlich. Besser ist es, mehrere Weibchen mit einem Männchen zusammen zu halten.
Die nötige Terrarium-Größe hängt sowohl von der Art als auch von der Gruppengröße ab. Allgemein gilt: Für den häufig gehaltenen Leopardgecko sollte das Mindestmaß eines Terrariums für zwei Tiere 1,5m x 1m x 1m betragen. Bei mehr Tieren muss die Fläche entsprechend größer ausfallen. Geckos sind sehr bewegungsfreudig und laufen viel. Generell gilt deshalb: Je größer, desto besser!
Der Deutsche Tierschutzbund hat die häufigsten Haltungsfehler bei Geckos als Haustier zusammengefasst und gibt noch weitere Tipps, die Sie als Gecko-Liebhaber oder Gecko-Liebhaberin beachten sollten.
Achten Sie darauf, keinesfalls Wildfänge zu kaufen! Erstens sind diese aus Tier-, Arten- und Naturschutzgründen problematisch und zweitens häufig auch mit gesundheitlichen Problemen verbunden.