wissenschaftlicher Name: Pedetes capensis. Der Springhase gehoert zur Ordnung der Nagetiere.
Infos zum Springhasen:
- Gattung: Springhasen (Pedetes)
- Familie: Springhasen (Pedetidae)
- Unterordnung: Hörnchenverwandte (Myomorpha)
- Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
- Unterklasse: Echte oder Höhere Säuger (Eutheria)
- Klasse: Säugetiere (Mammalia)
- Unterstamm: Kiefertiere (Gnathostomata)
- Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
- Unterabteilung: Neumundtiere (Deuterostomia)
- Bilateria
Allgemeines
Der Springhase erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 35-43 cm und eine Schwanzlänge von 37-47 cm. Der Schwanz ist buschig und hat eine Endquaste. Der Kopf ist kurz, die Ohren sind löffelartig und etwa 7-8 cm lang, die Augen sind groß. Die Vorderbeine sind kurz und die verlängerten Hinterbeine kräftig. Das lange weiche Fell ist auf der Oberseite des Körpers gelb- bis rotbraun, auf der Unterseite etwas heller. Die Schwanz-Quaste ist braunschwarz.
Der gesamte Körper ist vorderlastig und wird beim Hüpfen und Springen durch den Schwanz stabilisiert. Der Springhase kann bis zu 8 m weit springen. Beim Springen werden die Vorderbeine ganz dicht unter das Kinn gezogen, beim äsen dagegen oder auch beim langsamen Umherlaufen, bewegt er sich auf allen vieren vorwärts.
Der Springhase ist in Zoos noch sehr selten. Sie werden recht zahm und vertragen sich untereinander sehr gut. In Gefangenschaft kann ein Springhase bis zu 7 1/2 Jahre alt werden.
Verbreitung
Als Lebensraum bevorzugt der Springhase offene Flächen in Gewässernähe, auf denen nur vereinzelt Sträucher stehen. Zum Graben braucht er lockeren Boden, darum ist er auf hartem Boden nicht zu finden. Das Verbreitungsgebiet liegt südlich der Sahara, einmal von Kenia und Uganda bis nach Tansania, und ein zweites Gebiet von Angola, Sambia und Süd-Mocambique über ganz Südafrika, mit Ausnahme von der Namib- und Karroo-Wüste sowie die Umgebung von Kapstadt.
Lebensweise
Der Springhase ist nachtaktiv. Seinen Erdbau gräbt er selbst. Seine Höhle verlässt er mit einem einzigen Satz, man nimmt an, dass er so etwaigen Feinden entwischt, die ihn auflauern könnten. In der Wohnkammer errichtet der Springhase kein Nest. Tagsüber werden die Baueingänge zugeschüttet.
Wenn der Springhase gräbt, schließt er die Ohren, indem die langen Ohrmuschelränder aneinandergelegt werden. So wird verhindert, dass Sand ins Ohr eindringt. Die beim Graben losgewühlte Erde wirft der Springhase vor den Haupteingang.
Da der Springhase sehr schreckhaft und vorsichtig ist, prüft er seine Umgebung genau, bevor er seine Nahrung sucht. Wenn der Springhase Nahrung ausgraben muss, benutzt er die Krallen und Schneidezähne. Die Lippen ziehen sich dabei hinter den Nagezähnen so zusammen, dass keine Erde in die übrige Mundhöhle kommen kann.
Die Feinde des Springhase sind hauptsächlich Honigdachse, Ginsterkatzen, Falbkatzen, Serval und andere katzenartige Raubtiere, des weiteren Schakale, Schlangen, Eulen und Warane. Wenn ein Springhase angegriffen wird, dann flüchtet er mit weiten Sätzen in sein Bau.
Ernährung
Die Nahrung besteht in der Trockenperiode hauptsächlich aus Wurzeln und Knollen. Außerdem frisst der Springhase auch Kräuter, Gräser, Laub und Sämereien. Es kommt auch vor, dass er auf Kartoffel-, Mais- und Erdnussfeldern Schaden anrichtet. Kerbtiere verzehrt er als Beikost. Wenn Wassermangel besteht, dann gehen die Springhasen auf Wanderschaft, bis zu 30 km!.
Fortpflanzung
Einmal im Jahr, nach einer Tragzeit von rund 2 Monaten bringt das Weibchen nur ein Junges zur Welt. Selten auch zwei. Nach zwei Tagen öffnet das Junge die Augen und unmittelbar nach der Geburt kann es schon auf seinen Hinterbeinen sitzen.
Verwandtschaft
Springhasen gehören zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia)
dazu gehören auch die Familien der Meerschweinchenverwandten:
- Chinchillaratten (Abrocomidae)
- Pakas (Agoutidae)
- Sandgräber (Bathyergidae)
- Baum- und Ferkelratten (Capromyidae)
- Meerschweinchen (Caviidae)
- Chinchillas und Viscachas (Chinchillidae)
- Kammfinger oder Gundis (Ctenodactylidae)
- Kammratten oder Tukotukos (Ctenomyidae)
- Agutis und Acouchis (Dasyproctidae)
- Pakaranas (Dinomyidae)
- Stachelratten (Echimyidae)
- Baumstachler (Erethizontidae)
- Riesennager, Wasserschweine oder Capybaras (Hydrochoeridae)
- Nutrias (Myocastoridae)
- Degus oder Trugratten (Octodontidae)
- Felsenratten (Petromuridae)
- Rohrratten (Thryonomyidae)
die Familien der Stachelschweinverwandten:
- Stachelschweine (Hystricidae)
die Familien der Mäuseverwandten:
- Wühler (Cricetidae)
- Springmäuse oder Springnager (Dipodidae)
- Bilche (Gliridae)
- Langschwanzmäuse (Muridae)
- Stachelbilche (Platacanthomyidae)
- Wurzelratten (Rhizomyidae)
- Salzkrautbilche (Seleviniidae)
- Blindmäuse (Spalacidae)
- Hüpfmäuse und Streifenhüpfmäuse (Zapodidae)
und die Familien der Hörnchenverwandten:
- Dornschwanzhörnchen (Anomaluridae)
- Stummelschwanzhörnchen (Aplodontidae)
- Biber (Castoridae)
- Taschennager oder Taschenratten (Geomyidae)
- Taschenmäuse (Heteromyidae)
- Hörnchen (Sciuridae)
Systematik
Zur Familie der Springhasen (Pedetidae) gehört nur eine Gattung mit nur einer Art, dem Springhasen.