- Der Sheltie ist ein unkomplizierter Familienhund mit einem sehr anhänglichen Wesen.
- Seinen Ursprung als Hütehund merkt man dem arbeitswilligen und lernfähigen Hund an. Er braucht viel Bewegung und Beschäftigung.
- Shelties lassen sich sehr leicht erziehen, gehorchen gut, und sind deswegen auch für Anfänger geeignet.
Sheltie ist der Kosename des Shetland Sheepdog, einem kleinen Hütehund aus dem Nordosten Schottlands. Äußerlich erinnert er an einen Langhaar-Collie in Miniaturformat, ist aber eine eigene Hunderasse. Sein sanfter und liebevoller Charakter macht ihn zu einem wundervollen Familienhund, der noch dazu lernwillig und verspielt ist.
Wenn Sie sich für einen Sheltie interessieren, erfahren Sie in unserem Ratgeber, worauf es bei der Haltung und Pflege ankommt, wie die Rasse entstanden ist und für welche Arbeiten sie eingesetzt wurden. Wir geben Ihnen außerdem Tipps, womit Sie Ihren unternehmungslustigen Hund beschäftigen können und was es bei der Anschaffung zu beachten gilt.
Inhalt
1. Ursprünglich Arbeitshund – heute angenehmer Familienhund
Der Sheltie ist ein ausgesprochen schöner Hund, mit langem weichen Fell und einem freundlichen Gesicht. Der kleine, langhaarige Arbeitshund gehört deswegen schon seit vielen Jahren zu den beliebtesten Hunderassen. Er besitzt ein üppiges Haarkleid mit ausgeprägter Mähne und Halskrause. Trotz seiner kleinen Größe ist er eine imposante Erscheinung. Sein kurzes, glattes Fell am Kopf verleiht ihm aber stets einen liebevollen Gesichtsausdruck.
Ein Rüde erreicht durchschnittlich eine Größe von 37 Zentimeter, eine Hündin 35,5 Zentimeter. Es gibt sie offiziell in Zobelfarben mit unterschiedlichen Schattierungen, Tricolor, Schwarz-weiß und als Blue Merle.
1.1. Shelties stammen vom Border Collie ab
Trotz seiner großen Ähnlichkeit mit dem Langhaar-Collie, handelt es sich beim Shetland Sheepdog nicht um eine kleinere Züchtung dieses Verwandten. Wie sein Name bereits verrät, stammt er von den Shetland Inseln vor Schottland, wo auch die kleinen Shetland-Ponys und Zwergschafe beheimatet sind. Es liegt also nahe, dass die einheimischen Schäfer einen kleinwüchsigen Hütehund brauchten, der Hof und Herden bewachte.
Mitte des 19. Jahrhunderts entstand der Sheltie, der ursprünglich als „Sheltie Collie“ bezeichnet wurde, aus einem Mix aus Border Collie und Grönlandhund. Außerdem wird vermutet, dass auch der King Charles Spaniel bei der Zucht beteiligt war.
1.2. Angepasst an das rauhe Klima Schottlands
Für das kalte Klima im Nordatlantik war ein langes, üppiges Fell und ein robuster Körperbau notwendig. Ursprünglich wurde auf das Äußere der Shelties weniger Wert gelegt, er sollte vor allem ein genügsamer und anpassungsfähiger Arbeitshund sein. Zu seinen Aufgaben zählten das eigenständige Hüten und Bewachen von Herden und Hof.
Das Ergebnis war ein flinker, zuverlässiger Hütehund, der auch längere Zeit mit wenig Futter auskam. Bis heute sind Shelties sehr genügsam und gelehrig, werden jedoch kaum noch als Hütehunde eingesetzt. Die Rasse hat sich zu einem angenehmen Familienhund entwickelt. 1914 wurde sie vom British Kennel Club offiziell anerkannt. Erst 1954 folgte die Anerkennung beim FCI, dem kynologischen Dachverband.
2. Shelties haben viel Temperament
Auch wenn der Sheltie mittlerweile kaum noch als Arbeitshund bei der Herde tätig ist, hat er dennoch viele Eigenschaften aus seiner Zeit als Hütehund beibehalten. Dazu zählt insbesondere der ausgeprägte Wille zur Zusammenarbeit mit dem Menschen. Er ist immer bemüht, Ihnen jeden Wunsch aus den Augen abzulesen und Sie aufzuheitern. Der Sheltie hat ein fröhliches Wesen mit viel Temperament und ist stets bereit zum Spielen oder die gemeinsame Arbeit.
Seinem Herrchen gegenüber ist er absolut loyal und anhänglich. Bei Fremden ist er jedoch meist etwas distanziert. Seine Aufgabe als Wachhund nimmt er sehr ernst, worüber Sie sich vorab im Klaren sein sollten: Die kleinen Hunde bellen viel und laut, sobald sich etwas ihrem Grundstück nähert. Dafür haben Sie weder einen ausgeprägten Hüte- noch einen Jagdtrieb, sodass ausgiebige Spaziergänge ohne Leine kein Problem darstellen.
2.1. Die Erziehung braucht keine strenge Hand
Wie alle intelligenten Hütehunde, ist auch der Sheltie sehr sensibel. Eine strenge Erziehung ist deswegen nicht geeignet für die kleinen Hunde. Mit Lob und ausgelassenem Spielen kommen Sie sehr viel schneller ans Ziel. Dank seines sanften und liebevollen Charakters ist er grundsätzlich sehr leicht zu erziehen.
Sie werden schnell erkennen, wie viel Freude die Zusammenarbeit Ihrem Hund bereitet. In kurzer Zeit lernt er die eindrucksvollsten Tricks und zeigt sehr viel Geduld beim Lernen und Arbeiten. Nicht ohne Grund zählt der Sheltie zu den lernwilligsten Hunderassen der Welt.
3. Der Sheltie ist sehr umgänglich
Der enge Kontakt mit seinem Herrchen ist dem Sheltie sehr wichtig. Er sucht sich eine Bezugsperson und wird Ihnen bereitwillig überall hin folgen. Ist er genügend ausgelastet, bleibt er unaufdringlich und ruhig. Zu viel alleine sollten Sie ihn definitiv nicht lassen und auch für den Zwinger ist er nicht geeignet. Er braucht seine Familie und stetige Herausforderungen.
Mit Kindern versteht er sich sehr gut. Manchmal sogar zu gut, sodass Sie darauf achten sollten, dass der Trubel mit Kleinkindern nicht zu viel wird für den Hund. Er wird sich alles geduldig gefallen lassen, selbst wenn es ihm zu viel werden sollte. Auch mit anderen Hunden ist er in der Regel sehr umgänglich, bevorzugt aber die Beschäftigung mit seinen zweibeiningen Rudelmitgliedern.
3.1. Shelties eignen sich für aktive Menschen
Sowohl für ältere und alleinstehende Menschen, als auch für Familien eignen sich Shelties sehr gut. Sie sind mit einer Bezugsperson vollkommen zufrieden und bleiben ihr ein lebenslanger treuer Partner. Aber auch gegen mehrere Kinder als Spielkameraden haben sie nichts einzuwenden.
Mit ihrer geringen Größe können sie auch in kleineren Wohnungen gut gehalten werden. Voraussetzung ist natürlich immer, dass sie genügend Auslauf und Beschäftigung bekommen. Da sie als sehr leicht erziehbar gelten und ein überaus freundliches Wesen haben, ist der Shetland Sheepdog auch für Anfänger gut geeignet.
3.2. Hundesport und andere Beschäftigungen sind sehr wichtig
Der Sheltie ist ein Familienhund, der hervorragend im Haus gehalten werden kann. Allerdings handelt es sich nicht um einen Schoßhund, sondern um einen aktiven Begleithund mit viel Bewegungsdrang. Er ist extrem arbeitswillig und braucht geistige Forderung sowie Training. Ausgiebige Spaziergänge mit viel Freilauf und Spiele wie Stöckchenwerfen gehören zur täglichen Grundbeschäftigung.
Darüber hinaus benötigen die Hunde mit ihrem energiegeladenen Temperament zusätzliche Beschäftigung wie Hundesport. Ob Agility, Obedience, Dogdancing oder Flyball – sie sind begeistert bei der Sache und lernen wahnsinnig schnell. Deswegen werden sie auch häufig als Rettungs- oder Therapiehunde eingesetzt.
Tipp: Besonders bei Gehorsamkeitsübungen sind Shelties äußerst erfolgreich. Sie gehören zu den führenden Rassen bei Obedience-Wettbewerben.
3.3. Die Fellpflege benötigt wenig Zeit
Das glatte Fell des Sheltie verfilzt kaum und ist somit nicht sehr anfällig für Schmutz. Die Hunde gelten als nicht übermäßig pflegeaufwendig. Es genügt, wenn Sie das Fell etwa ein- bis zweimal pro Woche bürsten. Lediglich beim Fellwechsel ist die Pflege etwas aufwendiger, da er zu dieser Zeit sehr stark haart. Wesentlich mehr beschäftigt als mit der Fellpflege, werden Sie jedoch mit dem Entfernen der Haarbüschel in der Wohnung sein.
3.4. Rassetypische Krankheiten der Shelties
Der Sheltie zählt generell zu den robusten Hunderassen und hat eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Dennoch gibt es auch beim Shetland Sheepdog einige rassetypische Krankheiten, die auftreten können:
- MDR1-Defekt (Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Medikamenten)
- Dermatyostis (genetisch bedingte Hut-Muskel-Entzündung)
- Hüftgelenksdysplasie
- Collie Eye Anomaly (Erbkrankheit die bis zur Erblindung führen)
Achtung: Die Collie Eye Anomaly entsteht sehr häufig bei der Verpaarung von zwei merlefarbenen Hunden und ruft bei den Welpen Blindheit, oftmals auch in Verbindung mit Taubheit, hervor. Diese Zucht ist deswegen in Deutschland verboten.
4. Die Anschaffung eines Shelties
Mini Shelties und „Wühltischwelpen“
Kaufen Sie keinesfalls einen günstigen Welpen unbekannter Herkunft, da diese oft aus qualvollen Zuchten stammen und ein sehr hohes Risiko für Krankheiten haben. Auch sogenannte Mini Shelties sind aufgrund ihrer winzigen Größe (unter 33 Zentimetern) besonders im Ausland immer beliebter. Die Zucht von sehr kleinen Hunden ist jedoch unter ethischen und gesundheitlichen Aspekten höchst kritisch zu bewerten und sollte nicht unterstützt werden.
Zahlreiche tolle Eigenschaften sprechen für die Wahl eines Shelties. Haben Sie sich entschieden einen Welpen zu kaufen, haben Sie für die nächsten 14 Jahre einen treuen, liebevollen und stets unterhaltsamen Begleiter gefunden.
Vor dem Kauf müssen Sie sich aber bewusst machen, dass ein Hund viel Zeit und Geld kostet. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten müssen Sie auch noch Ausgaben für Futter, Ausstattung, Hundesteuer und Tierarztbesuche berücksichtigen. Bei einem seriösen Züchter können Sie für einen reinrassigen Sheltie mit etwa 600 bis 1000 Euro rechnen.
Möchten Sie nicht so viel Geld für die Anschaffung ausgeben, werfen Sie einen Blick ins Tierheim und geben einem Sheltie in Not ein liebevolles Zuhause. Vertrauenswürdige Züchter finden Sie sowohl beim Verband für das Deutsche Hundewesen als auch beim Club für Britische Hütehunde.
5. Steckbrief Sheltie
Rasse | Shetland Sheepdog / Sheltie |
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FCI-Klassifikation | Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde Sektion 1 Schäferhunde |
Ursprung | Großbritannien |
Verwendung | Begleit-, Familien-, Hütehund |
Fell | Langhaar dünn und glatt, dichte Unterwolle Gesicht Kurzhaar |
Farben | Zobel, Tricolor, Blue Merle, Schwarz-weiß und Schwarz mit Loh |
Größe | Rüden 37 cm Hündinnen 35,5 cm |
Gewicht | 6–7 Kilogramm |
Lebenserwartung | 12–15 Jahre |
Für wen geeignet | aktive Menschen, Familien |
Preis | 600–1000 Euro |