Wühlmäuse bekämpfen: So vertreiben Sie die Nager aus dem Garten

Wühlmäuse bekämpfen
  • Wühlmäuse fressen Wurzeln und Pflanzenteile vieler beliebter Pflanzen. Um Ihre Pflanzen zu retten, müssen Sie die Wühlmäuse bekämpfen.
  • Der Befall ist an typischen Merkmalen zu erkennen. Dazu gehören die typischen Erdhaufen und unterirdischen Gänge.
  • Die Wühlmaus wird aufgrund oft mit dem Maulwurf verwechselt, weil sie auch Erdhügel aufwirft.

Möchten Sie Wühlmäuse vertreiben, gibt es dafür mehrere verschiedene Mittel. Warum das notwendig ist, wie Sie dabei vorgehen können und auf welche Mittel Sie besser verzichten, erklären wir Ihnen hier. Außerdem bekommen Sie wertvolle Informationen zur Lebensweise der Nagetiere.

1. Wühlmäuse können schnell zur Plage werden

wühlmaus boden futtersuche

Der rundliche Kopf, die kleinen Ohren und der relativ kurze Schwanz sind charakteristisch für die Wühlmaus.

Es gibt über 150 verschiedene Arten von Wühlmäusen. Sie werden zwischen sieben und 23 cm lang und haben einen Schwanz, der etwa halb so lang ist wie ihr Körper. Die kleinen Ohren liegen eng am rundlichen, stumpfen Kopf.

Pro Jahr wirft ein Weibchen rund 25 Babys – die Population im Garten kann also schnell ansteigen. Rechnen Sie jetzt ein, dass eine Maus pro Tag etwa 100 Gramm Pflanzenteile frisst, können Sie sich vorstellen, wie schnell das Grün verschwindet.

2. Verschiedene Faktoren ziehen die Schädlinge an

Unterirdisches Geflecht

Ein Gangsystem kann sich unter ganzen Gartenkolonien entlangziehen. Wollen Sie die Wühlmäuse bekämpfen, müssen Sie sich mit anderen Betroffenen zusammentun.

Die hungrigen Nager bevorzugen lockeren oder mittelschweren Boden, in dem sie problemlos ihre Wühlmausgänge graben können. Diese können über mehrere Kilometer verzweigt sein. Oft liegen sie knapp unter der Oberfläche, manchmal werden sie aber auch bis zu 30 Zentimeter tief.

Pro Bau legen die Tiere ein bis zwei Nester und für den Winter auch Vorratskammern an. Winterschlaf halten die Tiere aber nicht, und sie sind auch nicht nachtaktiv: Bei ihnen wechseln sich Wach- und Schlafzeiten im Rhythmus einiger Stunden ab.

Ideal für einen Befall ist es, wenn viele der bevorzugten Nahrungsmittel der Nager erreichbar sind. Dazu zählen beispielsweise Tulpenzwiebeln, Knollen wie Topinambur, Möhren und Sellerie sowie Kartoffeln. Aber auch die feine Wurzelhaut von Obstbäumen, Stauden und Rosenstöcken mundet ihnen. Daher ist es wichtig, dass Sie möglichst direkt nach Feststellen des Befalls die Wühlmäuse bekämpfen, sonst können die Schäden riesige Ausmaße annehmen.

3. Wühlmäuse vertreiben und Pflanzen retten

wühlmaus frisst pflanze

Wühlmäuse können Gärten und Beeten großen Schaden zufügen.

Wer Wühlmäuse im Garten hat und sie nicht bemerkt, kann im nächsten Frühjahr eine unliebsame Überraschung erleben: Die Bepflanzung fällt deutlich geringer aus als sonst. Frühblüher, die aus Zwiebeln wachsen, bleiben aus, Staudengewächse entwickeln sich schwach und Obstbäume bekommen deutlich weniger Blätter und Blüten als in anderen Jahren. Gerade im Winter fressen die Schädlinge unterirdisch, was sie finden können, und beschädigen so die Wurzeln zahlreicher Pflanzen.

Achtung: In Gemüsegärten und Schrebergartenkolonien können die Tiere sehr großen Schaden anrichten. Sie fressen ganze Gemüsefelder leer, wenn man ihnen nicht Einhalt gebietet.

4. Ein Wühlmausbefall ist leicht festzustellen

Wühlmäuse werfen, ähnlich wie Maulwürfe, Erdhaufen auf, wenn sie ihre Gänge graben. Die Hügel sind jedoch flacher als bei Maulwürfen und enthalten häufig Pflanzenreste und Stücke von Wurzeln. Auch liegt der Eingang in den hochovalen Gang mit etwa acht Zentimetern Durchmesser unter dem Hügel eher seitlich und nicht mittig wie beim Maulwurf. Dessen Gänge sind außerdem schmaler und eher rund oder flach-oval.

Tipp: Legen Sie im Zweifelsfall etwa 30 Zentimeter des Gangs frei. Wird er innerhalb von 24 Stunden wieder geschlossen, nutzen die Wühlmäuse das Stück noch.

5. Wühlmäuse bekämpfen: So geht’s

Sie können Wühlmäuse vertreiben oder töten. In letzterem Fall gilt es allerdings aufzupassen, dass Sie wirklich nur die Schädlinge erwischen. Viele Menschen setzen daher zunächst auf Hausmittel oder Möglichkeiten, dem Befall natürlich und ohne Gift oder Fallen beizukommen.

5.1. Geruchsbelästigung ist ein probates Hausmittel

Sie können Wühlmäuse vertreiben, indem Sie dafür sorgen, dass es ihnen im wahrsten Wortsinn stinkt. Die Nager haben einen sehr ausgeprägten Geruchsinn und entscheiden sich oft zum Weiterziehen, wenn der Gestank in den Gängen unerträglich wird. Zu den hilfreichsten Mitteln zählen

  • Buttersäure
  • verdorbene Buttermilch
  • Eukalyptusöl
  • Knoblauch

Knoblauchzehen setzen Sie einfach um die Wurzeln der Pflanzen herum, die Sie gern schützen möchten. Die Buttermilch gießen Sie mehrere Tage hintereinander in die Gänge, und mit der Buttersäure oder dem Eukalyptusöl tränken Sie Lappen, die Sie in den Wühlmausgängen vergraben. Achtung, Buttersäure stinkt wirklich erbärmlich! Tragen Sie Handschuhe beim Präparieren und Auslegen.

karbid steine zum wühlmäuse bekämpfen

Mit den stinkenden Dämpfen des Karbids können Sie Wühlmäuse bekämpfen.

Zu den beliebtesten Tipps zur Wühlmausbekämpfung zählt auch das Karbid. Diese Steinchen werden in die Gänge gefüllt. Bei Kontakt mit Wasser sondern sie Dämpfe ab, die ebenfalls sehr übel riechen.

Verschließen Sie den Eingang, in den Sie die Steinchen geworfen haben, und lassen Sie die Dämpfe so durch die Gänge ziehen. Bei regelmäßiger Anwendung kapitulieren die Tiere irgendwann.

Achtung: Manche Betroffenen schwören auf mit Petroleum oder Benzin getränkte Lappen, die sie in die Gänge stopfen, um Wühlmäuse zu bekämpfen. Damit verderben Sie sich aber nur den Boden im Garten.

5.2. Der Wühlmausschreck hilft in manchen Fällen

Ein Wühlmausschreck wird mit seiner Metallstange in den Boden gesteckt. Je nach Art sendet das Gerät hier Schwingungen aus, die den Tieren einen Eindruck von Gefahr vermitteln, oder aber Schallwellen. Beides soll die Wühlmaus vertreiben. Die Erfahrungsberichte zu diesen Geräten fallen allerdings gemischt aus. Ob und wie gut sie wirken, hängt offenbar auch von der Bodenbeschaffenheit ab.

Tipp: Sind Sie sowieso häufig im Garten, können Sie auch Eisenstäbe in den Rasen einbringen und immer mal wieder mit dem Hammer dagegen schlagen.

5.3. Wühlmäuse mit Mausefallen bekämpfen

mausefalle lebendfalle

In Lebendfallen gefangene Tiere können Sie weit weg freilassen.

Scheitern alle Strategien, mit denen Sie die Wühlmäuse bekämpfen möchten, können Sie zu Fallen greifen. Es gibt Modelle, die die Mäuse töten, und Lebendfallen. Letztere müssen Sie mehrmals am Tag kontrollieren, um die Mäuse nicht unnötig lange eingesperrt zu lassen. Sie können die Tiere weit weg von Ihrem Grundstück wieder freilassen. Diese Fallen eignen sich auch, wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie nicht doch auch Maulwürfe im Garten haben: Laut Tierschutzgesetz dürfen Sie diese nämlich nicht töten.

Den Fallen ist gemein, dass Sie sie in den Gängen platzieren. Als Wühlmausköder eignen sich zum Beispiel Möhrenstücke. Köder aus dem Fachgeschäft, mit denen sich die Tiere vergiften, sind auch eine Möglichkeit. Allerdings sterben die Tiere häufig qualvoll, und Sie können den Erfolg nicht kontrollieren. Ohne Gift kommt die ebenfalls tödliche Schussfalle aus: Ihre Platzpatrone zerstört die Lunge des Tieres, das sie auslöst.

5.4. Gas gehört in die Hände von Fachleuten

Manchmal dauert es zu lange, bis die harmlosen Mittel die Wühlmäuse vertreiben. In anderen Fällen ist der Befall für einfache Fallen zu groß, die ja eher einzelne Tiere beseitigen. In solchen Fällen kann es helfen, das Gängesystem zu begasen. Phosphorwassertoff- oder Kohlenmonoxidgase sind probate Mittel gegen die Schädlinge. Das sollten Sie auf keinen Fall selbst machen, da die Prozedur gefährlich sein kann. Fachkräfte bringen das Gas unter die Erde und sorgen dafür, dass die Plage in Ihrem Garten ein Ende hat.

6. Wühlmäuse bekämpfen mit natürlichen Feinden

katze jagt wühlmäuse

Eine eifrig jagende Katze auf Ihrem Grundstück kann die Wühlmäuse effektiv bekämpfen.

Natürlich können Sie auch Katzen einsetzen, um die Schädlinge zu dezimieren. Hunde hingegen zerwühlen Ihnen auf der Jagd eher den Garten. Aber auch die Bedrohung durch Wildtiere kann Wühlmäuse vertreiben. Auf dem Land können Sie zum Beispiel Holzstangen mit Querriegeln aufstellen, auf denen sich Greifvögel für die Jagd niederlassen können. Sie sollten etwa drei Meter hoch sein. Wieselarten, die ähnlich wie Iltisse und Marder Jagd auf Wühlmäuse machen, siedeln sich gern in Steinhaufen an.

Tipp: Falls Sie kein Geflügel halten, kann der Fuchs Ihnen auf dem Land mit Ihrem Wühlmaus-Problem helfen. Er streift nachts durch die stilleren Gärten auf der Suche nach Beute.

7. Empfehlungen der Redaktion zu Wühlmäusen

 

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