Chinchillas: Alles über die kleinen pelzigen Nagetiere

Graues Chinchilla auf Felsen

wissenschaftlicher Name: Chinchillidae. Chinchillas und Viscachas sind eine Familie der Nagetiere.

Infos zu den Chinchillas und Viscachas

chinchillas, viscachas

© Copyright Bild / Foto: Chinchilla
Utah’s Hogle Zoo, Salt Lake City, Utah, USA

  • Teilordnung: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
  • Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
  • Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
  • Überordnung: Euarchontoglires
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Unterabteilung: Neumundtiere (Deuterostomia)
  • Bilateria
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Die Chinchillas und Viscachas sind im Hochgebirge im südwestlichen Südamerika beheimatet. Sie sind leider sehr selten.

Ernährung

Alle Arten dieser Familie sind Pflanzenfresser.

Verwandtschaft

Chinchillas und Viscachas gehören zur Ordnung der Meerschweinchenverwandte(Caviomorpha)
dazu gehören auch die Familien:

  • Chinchillaratten (Abrocomidae)
  • Pakas (Agoutidae)
  • Sandgräber (Bathyergidae)
  • Baum- und Ferkelratten (Capromyidae)
  • Meerschweinchen (Caviidae)
  • Kammfinger oder Gundis (Ctenodactylidae)
  • Kammratten oder Tukotukos (Ctenomyidae)
  • Agutis und Acouchis (Dasyproctidae)
  • Pakaranas (Dinomyidae)
  • Stachelratten (Echimyidae)
  • Baumstachler (Erethizontidae)
  • Riesennager, Wasserschweine oder Capybaras (Hydrochoeridae)
  • Nutrias (Myocastoridae)
  • Degus oder Trugratten (Octodontidae)
  • Felsenratten (Petromuridae)
  • Rohrratten (Thryonomyidae)

Systematik

Zur Familie der Chinchillas und Viscachas (Chinchillidae) gehören drei Gattungen:

  • Eigentliche Chinchillas (Chinchilla)
  • Hasenmäuse (Lagidium)
  • Viscachas (Lagostomus)

Arten/Gattungen

Die Gattung der Eigentlichen Chinchillas (Chinchilla) ist wohl die bekannteste und beherbergt 2 Arten. Das Pelz ist weich, dunkel- oder aschgrau und kann bis zu 2 cm lang werden. Es ist ein sehr beliebter und teurer Pelz für Bekleidung. Die Chinchillas waren mal sehr häufig vertreten, aber der enorme Bedarf für die Pelzwirtschaft hat sie fast ausgerottet. Die meisten Chinchillas leben heute nicht mehr in der freien Natur, sondern auf Pelztierfarmen in der ganzen Welt. Chinchillas leben in Kolonien von 100 oder mehr Tieren. Sie suchen Schutz in Höhlen oder Felsspalten. Gefressen wird alles pflanzliche, was sie finden. Nach einer Tragzeit von etwa 111 Tagen bringt das Weibchen 1-6 Junge zur Welt, die 6-8 Wochen gesäugt werden.

Die eine Art ist die Kurzschwanz-Chinchilla (Chinchilla chinchilla). Sie erreicht eine Gesamtlänge von ca. 43 cm.

Die andere Art ist die Kleine oder Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla laniger). Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 22,5 bis 38 cm und eine Schwanzlänge von 7,5 bis 15 cm. Sie bevorzugt felsiges Bergland in Bolivien und Chile. Sie ist auch die Art, die hauptsächlich auf den Pelztierfarmen und als Haustier gehalten wird.

Die Gattung der Viscachas (Lagostomus) besteht aus nur einer Art, die Viscacha (Lagostomus maximus). Die Viscacha wirkt plump, erreicht eine Gesamtlänge von 50-60 cm, eine Schwanzlänge von 15-20 cm und ein Gewicht von bis zu 7 kg. Das Fell ist rau. Die Oberseite des Körpers ist grau und auf der Unterseite weißlich. Der Kopf ist groß und stumpf und trägt eine schwarz-weiße Streifenzeichnung. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Sie bewohnte mal große Teile der Pampas in Argentinien, heute ist sie zurückgedrängt, weil der Mensch auch sie verfolgt. Sie macht sich bei den Menschen aber auch unbeliebt, weil sie stark herumwühlt und einen großen Bedarf an Pampasgräsern hat. Die Viscacha ist ein nachtaktives in Kolonien lebendes Tier. Es werden große Gemeinschaftsbaue angelegt. An den Eingangslöchern wird die losgewühlte Erde in großen Haufen aufgeschüttet. Auch werden an diesen Haufen Steine, Kot, Knochen und ähnliches aus dem Bau und der Umgebung gelagert. Die Viscacha duldet sogar andere Tiere, wie Schlangen, Eidechsen und Höhleneulen, in ihrem Bau. Einmal im Jahr bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von etwa 4 Monaten 2 Junge zur Welt.

Die dritte Gattung ist die der Hasenmäuse (Lagidium) mit 3 Arten. Optisch sehen sie aus wie Kaninchen mit langen Schwänzen. Die großen Ohren erinnern an Hasen und der buschige Schwanz an Hörnchen. Sie können mit den Chinchillas gekreuzt werden, weil sie sehr eng miteinander verwandt sind. Allerdings werden die Hasenmäuse größer als die Chinchillas. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 40 cm, eine Schwanzlänge von bis zu 32 cm und ein Gewicht von 1,6 kg. Die Hasenmäuse leben an den spärlich bewachsenen Andenhängen in Höhen bis zu 5000 m. Die Nahrung ist karg, bestehend aus Gräsern, Flechten und Moos. Sie sind tagaktiv und leben in Kolonien, deren Größe durch das Nahrungsangebot geregelt wird. Sie kommen häufiger vor als die echten Chinchillas. Aber auch sie werden des Pelzes wegen gejagt, bzw. auf Pelzfarmen gezüchtet. Wenn sie ungestört sind, dann sonnen sie sich oft stundenlang auf Geröllblöcken. Als Unterschlupf werden meist natürlich Höhlungen unter Steinen oder tiefe Felsspalten gewählt. Es muss dabei immer Wasser in der Nähe sein. Zwei- bis dreimal im Jahr bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 3 Monaten nur ein Junges zur Welt. Die Cuvier-Hasenmaus (Lagidium viscacia) ist die bekannteste Art.

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Bildnachweise: brszattila/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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